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Der Appetit wird wieder steigen

Käufer:innen bestimmen den Wiener Zinshausmarkt

Wer ein Zinshaus kaufen will und entsprechend Kapital hat, kann jetzt zuschlagen. Denn laut dem aktuellen Zinshausmarkt-Marktbericht von Otto Immobilien ist das Angebot gerade ausgiebig. „Sowohl bei der Verkaufszahl, als auch bei den Volumina beobachten wir im ersten Halbjahr 2023 starke Rückgänge“, erzählt Philipp Maisel, Zinshaus-Teamleiter bei Otto Immobilien. Konkret heißt das, dass die Verkäufe um satte 59 Prozent zurückgegangen sind. In den ersten sechs Monaten fanden 124 Transaktionen statt. Martin Denner, Head of Research dazu: „Den stärksten Rückgang verzeichneten dabei der 18. Und 19. Bezirk mit minus 90 Prozent bzw. minus 88 Prozent. In drei Bezirken, nämlich dem 20., 22. Und 23. stagnierte die Transaktionszahl.“ In den Bezirken 1 und 21 gab es dagegen eine Verdoppelung. Das gesamte Verkaufsvolumen des ersten Halbjahres (Asset und Shared Deals), lag dabei mit Stand August bei rund 372 Millionen Euro. Da enstpricht einem Rückgang von 64 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Mindest- und die Maximalpreise waren dabei in allen Bezirken rückläufig oder stagnierten. Am stärksten war dabei der Rückgang der Maximalpreise im 2. Bezirk um rund minus 20 Prozent. Generell ist der gesamte Bestand gesunken: Während es im Herbst 2009 noch 15.528 Gründerzeit-Zinshäuser gab, sind es mit August 2023 nur mehr 13.573. Der Grund dafür sind nicht Abrisse, sondern die Begründung von Wohnungseigentum.
Maisel weiter zur aktuellen Lage: „Generell sind die m2-Preise runter gegangen und die Renditen entsprechend gestiegen. Unternehmen sind seltener auf Verkaufsseite aufgetreten, die konzentieren sich aktuell eher auf die Optimierung ihres Bestandes. Auf Käufer:innenseite gibt es immer öfter natürliche Personen. Das liegt unserer Wahrnehmung nach an der langsameren Transaktionsgeschwindigkeit.“ Für die Zukunft hofft er: „Wir hoffen das es im Oktober zu keiner weiteren Erhöhung durch die EZB kommt. Das wäre wichtig für die Zuversicht des Marktes. Für 2024 erwarten wir keine Zinsschritte mehr. D.h. im ersten Halbjahr 2024 sollte es auch wieder zu einem größeren Appetit kommen, denn das Kapital ist vorhanden. Mit dem zweiten Halbjahr 2024 sollte der Markt wieder anspringen. Dann sollte es auch einen Aufschwung geben.“ Firmeninhaber Eugen Otto ergänzt: „Wir erwarten, dass die Resilienz der Menschen auch in Vermögensangelegenheiten weiterhin groß bleibt. Es wird wieder eine Erleichterung geben und das Transaktionsvolumen sollte wieder mehr werden. Denn Gründerzeitzinshäuser sind nach wie vor eine rare Ware.“

© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 25. September 2023 - zuletzt bearbeitet am 25. September 2023


EK
AutorElisabeth K. Fürst
Tags
Zinshaus
Otto Immobilien
philipp maisel
martin denner
Eugen Otto

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