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Günther …, wer?
Günther Walcher macht um seine Person am liebsten kein Aufhebens. Ein relativ großer Player am Immomarkt ist er dennoch. Schon seit Jahren in Deutschland, jetzt auch in Österreich.
Ein wenig Melancholie mag da schon mitgeschwungen haben. Beim 40-Jahr-Jubiläum der Skidata im Jahr 2017 war alles da, was in Salzburg Rang und Namen hat. Eben auch der Gründer des Unternehmens, Günther Walcher.
Er, der Gründer stand dabei freilich nur mehr eher symbolisch im Mittelpunkt. Denn der Tüftler und Gründer des zwischenzeitlich weltweit aktiven Unternehmens hatte dieses schon nach elf Jahren wieder verkauft. Begonnen hatte alles mit den von Walcher entwickelten ersten maschinell bedruckten Skikarten, welche die bis dato handgeschriebenen Liftkarten ersetzten, bevor dann 1983 die ersten 320 maschinellen Zutrittsleser in einem Skigebiet installiert worden waren. Dass er schon wenige Jahre später sein Unternehmen verkaufte, dürfte bei Walcher bis heute gemischte Gefühle auslösen - und wohl vor allem bei erwähnten Jubiläum ausgelöst haben. Denn zwischenzeitig haben sich Umsatz und Firmenwert wohl zigfach vervielfacht und das Unternehmen setzt bis heute auf die eine Innovation die nächste drauf. Andererseits hat Günther Walcher zwar im Laufe der Zeit die Branche gewechselt, nicht aber das Unternehmertum an den Nagel gehängt. Auch wenn er seither nicht mehr so sehr das Licht der Öffentlichkeit gesucht hat, sondern im Gegenteil eher die Diskretion und das Werken hinter den Kulissen schätzt.
##Unbeschriebenes Blatt
Das mag wohl auch einer der Gründe sein, warum Walcher in der österreichischen Immobilienbranche eher ein unbeschriebenes Blatt war, und dies ganz besonders im Immobilien-Wasserkopf Ostösterreich. Da ging das erste Raunen durch die Branche, bei seinem Einstieg in die Immofinanz mit rund zehn Prozent und dann im nächsten Schritt der Kauf von sImmo-Aktien - samt aller weiteren praktisch im Wochentakt von immoflash gemeldeten weiteren umgesetzten oder zumindest geplanten Zukäufe bei heimischen Immobilien-AGs.
Aber wer ist der seinerzeitige "Daniel Düsentrieb", der die Wintersportwirtschaft eroberte und heute auch in den größten Parkhäusern der Welt "zuhause" ist?
Dass Walcher an übermäßiger Publizität weniger als mäßig interessiert ist, mag auch daran liegen, dass er - bislang in Deutschland - durchaus umtriebig bei Immobilieninvestments ist. Und dabei fast immer auch Geschäftspartner hat. Manchmal kommen diese dann freilich ganz unfreiwillig in die Medien. Über einen - auch aus Österreich stammenden - angeblichen Geschäftspartner Cevdet Caner verlor beispielsweise die deutsche Wirtschaftswoche in einem Bericht rund um Transaktionen bei der Immobiliengesellschaft Adler wenig gute Worte, erwähnt wird dabei auch ein österreichischer Anwalt, der hier ebenfalls mit an Bord sein solle. Da das Immobilien Magazin die dort angerissenen Behauptungen bis Redaktionsschluss nicht überprüfen konnte, werden diese hier auch nicht erwähnt. Zumal es auch der einzige in Erfahrung zu bringende kleinere "Schönheitsfleck" in einer ansonsten beeindruckenden Immobilienkarriere in Deutschland wäre. Der rund 70-jährige Milliardär ist ja Eigentümer von mehreren Firmen, gilt als medienscheu und soll unter anderem in Monaco, aber eben auch in der Türkei residieren.
Tatsache ist aber, dass in Deutschland die Gesellschaft "Aggregate", an welcher Günther Walcher durchaus kräftig beteiligt ist, vor allem als Großaktionär des Wohnimmobilien-Konzerns Adler Group bekannt ist. Mit einem Aktienpaket von 26,6 Prozent, das mehr als 800 Mio. Euro wert ist, ist der Investor dort größter Anteilseigner. Aggregate war im vergangenen Jahr bei Adler eingestiegen, als das Unternehmen den Immobilien-Projektentwickler Consus übernahm. Dort war Aggregate Mehrheitsaktionär und tauschte seine Anteile in Adler-Aktien.
Günther Walcher indessen trat dabei in Person auch in Deutschland an der Öffentlichkeit kaum in Erscheinung und setzte bislang immer Immobilienprofis als Steuermänner in seine Gesellschaften. Naheliegend wäre es, wenn er dieser ja offenbar sehr erfolgreichen Strategie auch bei seinen aktuellen Investmentaktivitäten in Österreich treu bleibt.
Die Aggregate Holdings SA überlegt jedenfalls ein Gebot für die CA Immobilien Anlagen AG abzugeben, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen. Der Immobilieninvestor habe im Dezember erfolglos versucht, den fast 30 Prozent betragenden Anteil des US-Investors Starwood Capital an der CA Immo zu erwerben. Jetzt überlege er, an andere Aktionäre mit einem Angebot heranzutreten.
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AutorGerhard Rodler
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