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Gute Basis für Zinssenkungen 2025

Europas Inflation weit unter globalen Schnitt

Wie es mit den Zinsen weitergeht
Die Immobilienbranche stellt sich bereits jetzt auf die nächsten Zinssenkungsrunden ein. Die aktuelle Einschätzung geht davon aus, dass - entgegen denn bisherigen Beteuerungen der österreichischen Nationalbank - absehbar bereits die Dezember-Sitzung der EZB für eine weitere kleine Anpassung der Leitzinsen genutzt werden dürfte. Dies nicht nur vor dem Hintergrund der nominell wie auch prozentuell stärksten Korrektur des Immobilienmarktes in ganz Europa seit drei Jahrzehnten, sondern auch vor dem Hintergrund der längsten Rezession Europas seit dem Zweiten Weltkrieg.
Was die Leitzinsen in Europa betrifft, hat die EZB definitiv noch "Luft nach unten". Abgesehen von der aktuellen Rezession in Europa, die wohl auch durch die zu schnelle Erhöhung der Zinsen mit verursacht worden war, gibt es noch ein weiteres gutes Argument für weitere Zinssenkungen: die durchschnittliche Inflationsrate im Euro-Raum ist im weltweiten Vergleich moderat; selbst dann, wenn diese etwas über dem Zielwert von zwei Prozent liegt.
Tatsächlich hat Österreich infolge der sich weiter verschlechternden Wirtschaftslage einen besonders dringenden Bedarf, die Binnenwirtschaft - und damit besonders auch die Immobilienwirtschaft - wieder flott zu kriegen.  Deutschland wird heuer 2,4 Prozent, Österreich möglicherweise 3,1 Prozent (auch wenn das aufgrund der aktuellen Monatsinflationsraten eher deutlich weniger werden sollte) und die Eurozone insgesamt 2,6 Prozent erreichen - prognostiziert das deutsche Ifo. In den beiden zurückliegenden Monaten verharrte die Inflationsrate in Österreich deutlich unter dem EZB-Zielwert von zwei Prozent, nämlich bei konstanten 1,8 Prozent.
Der globale Vergleich zeigt aber das bestehende Potenziel dennoch für weitere Zinsmaßnahmen nach unten.  Zudem befindet sich die EU in der längsten Rezessionsphase seit dem Zweiten Weltkrieg. Es ist üblich und sinnvoll, in diesen Phasen mit spürbaren Zinssenkungen gegenzuhalten.
Porr-CEO Karl Heinz Strauss ist derzeit noch sehr vorsichtig, was den Immobilienmarkt in Österreich betrifft. Er erwartet noch in diesem Jahr eine signifikante Anzahl an Bauträgern, die in Insolvenz gehen müssen.
Obwohl die Raten für Deutschland kürzlich unter zwei Prozent gelegen hatten (1,6 Prozent im September 2024), erwarten die Experten 2025 wieder 2,3 Prozent und 2027 immerhin noch 2,2 Prozent. In Westeuropa (2,5 Prozent) und Nordamerika (2,7 Prozent) liegen die Inflationserwartungen für 2024 deutlich unter dem weltweiten Durchschnitt. Denn der weltweite Durchschnitt liegt bei vier Prozent. Die Zinsen im Durchschnitt aber deutlich darunter.
Die Erwartungen für 2024 liegen im Vergleich zum zweiten Quartal um 0,1 bzw. 0,4 Prozentpunkte. Für 2027 erwarten die Experten noch 2,1 Prozent für Westeuropa und 2,4 Prozent für Nordamerika.In den anderen Teilen Europas liegen die Inflationserwartungen für 2027 höher: Nordeuropa 2,7 Prozent, Südeuropa drei Prozent und Osteuropa 5,9 Prozent.

© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 16. Oktober 2024 - zuletzt bearbeitet am 04. November 2024


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AutorGerhard Rodler
Tags
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