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Harmonisch zu neuen Ufern

Hans Peter Weiss hat die von ihm seit einigen Jahren geleitete BIG quasi "runderneuert". Aber so harmonisch, dass die großen Bruchlinien ausgeblieben sind. An sichtbarer Harmonie zwischen Vorgänger und Nachfolger scheint es jedenfalls nicht zu mangeln. Christoph Stadlhuber, heute ranghöchster Manager der Signa-Gruppe, der seit längerem im Grunde ein Nomadenleben zwischen Singapur, Deutschland, Innsbruck, Wien und vielen anderen Destinationen führt, hat sich extra Zeit genommen, um beim Branchenfrühstück der ARE Austrian Real Estate, einer Tochter der BIG, dabei sein zu können. Eingeladen dazu hat schon zum dritten Mal dessen Nachfolger am Steuerrad der BIG und ARE: Hans-Peter Weiss. Die Atmosphäre ist angesichts des strahlend blauen Himmels ungetrübt. Hans-Peter Weiss streut auch noch Jahre nach seinem Amtsantritt seinem Vorgänger durchaus Rosen. "Ich habe ein gut aufgestelltes Unternehmen übernommen", sagt Weiss. Verändert hat er in seiner bisherigen Amtszeit dennoch so einiges. Vor allem wurde der BIG-Konzern "auf die neuen Markterfordernisse eingestellt", wie er es dezent umschreibt. Dahinter steht eine recht tiefgreifende Veränderung der BIG in fast jeder Hinsicht. Die abgegriffene Formulierung, dass kein Stein auf dem anderen geblieben sei, trifft die Sache zwar nicht. Verändert hat sich aber doch in gewisser Hinsicht fast alles. Als fließender Prozess ohne Bruchstelle und daher besonders für einen staatsnahen Betrieb unerwartbar harmonisch und konstruktiv. Vielleicht nimmt man die BIG irgendwann einmal als Musterbeispiel für einen sehr gelungenen, weil weitgehend konfliktfreien Change-Management-Prozess. [cite1] Fakt ist jedenfalls, dass sich bei der BIG viel geändert hat. Das Unternehmen wurde rund um die Assetklassen Schulen, Universitäten und Spezialimmobilien (hier vor allem das Thema Sicherheit und Justiz) strukturiert. Damit haben alle Nutzer seither immer einen Ansprechpartner, quasi ein one-stop-shop. Und: Der Kunde ist tatsächlich König. Schon allein deshalb, weil es das freie Marktprinzip gibt. Wer will, kann auch anderswo anmieten. Das übt auch den notwendigen Druck auf die Konzerngesellschaften aus, aktiv zu handeln. Was für die Immobilienbranche auf der einen Seite und die Nutzer der BIG-Objekte auf der anderen Seite an äußeren Ergebnissen sichtbar wird, ist keine große Revolution, sondern eine Vielzahl an logisch auf einander abgestimmten evolutionären Schritten. Manchmal sogar großen Sprüngen. Ein Beispiel dafür war die Gründung der ARE. Diese BIG-Ausgliederung ist sozusagen der auf Privatkunden ausgerichtete Ast der staatlichen Immobiliengesellschaft. Nach mittlerweile über zwei Jahren im aktiven Geschäft ist die ARE, allein was den jährlichen Umsatz betrifft, ein Riesenbaby. Jedoch mit schlanken Strukturen, die selbst bei eigentümergeführten Unternehmen nicht immer zu finden sind. Und mehr eine Kooperationschance denn Konkurrent für die Branchenteilnehmer. Wie können ein paar Handvoll Menschen Immobilienprojekte mit einem aktuellen Projektvolumen jenseits der Milliardengrenze auf die Reihe bekommen? Mit der Einbeziehung der privaten Immobilienwirtschaft. Klar, dass daher die meisten heimischen Immobilienunternehmen schon den einen oder anderen Geschäftskontakt beziehungsweise das eine oder andere gemeinsame Projekt hatten. Mit dieser Strategie hat sich die ARE - anfangs durchaus als mehr oder weniger "übermächtiger" Konkurrent am Markt aufgrund des staatsnahen Hintergrundes kritisch beäugt - zu "Everbody's Darling" entwickelt. Und das dürfte wohl auch so bleiben. Schon deshalb, weil sich die ARE bei interessanten Projekten prinzipiell für alle Partnerschaften offen zeigt. Allein die neu gestartete Wohnbauoffensive hat ein Volumen von zwei Milliarden Euro - ein Sechsjahresprogramm. Eine Milliarde davon entfällt auf Eigentum, wo die ARE dem Markt entsprechende Verkaufspreise anpeilt. Die andere Milliarde soll unter dem Arbeitstitel "leistbares Wohnen" in frei finanzierte Mietwohnungen investiert werden. Private Partner werden für beide Bereiche gesucht. Gebaut wird überall, wo es wirtschaftlich sinnvoll ist. Und das ist es aus Sicht von ARE-Geschäftsführer Hans-Peter Weiss derzeit vor allem in Wien und Umgebung, Graz, Linz und Innsbruck. Apropos schlanke Strukturen. BIG-Boss Hans-Peter Weiss ist gleichzeitig auch Geschäftsführer der ARE. Und diese ursprünglich für den Start vorgesehene Konstellation bleibt vorerst auch so, "zumindest solange es gilt, die nötigen Synergien zwischen BIG und ARE zu heben". Konkret angesprochen sind hier beispielsweise Verflechtungen bei Liegenschaften oder aber auch die konstruktive gegenseitige Unterstützung innerhalb des Konzerns. [cite2] Hauptjob von Hans-Peter Weiss ist und bleibt jedenfalls der BIG-Konzern als großes Ganzes. Die wesentlichste Veränderung aus Außensicht: Es wurde der Begriff "Kunde" belebt, vor allem die Erkenntnis verinnerlicht, dass letztlich genau dieser Kunde erst alles möglich macht. Hans-Peter Weiss: "Wenn Sie das so am Markt gehört haben, freut es mich natürlich, auch wenn die BIG-Mitarbeiter sicher schon davor eine Kundenorientierung hatten." Mit diesem wirtschaftsnahen Denken hat sich auch die Strategie mit Gründung der ARE etwas verändert. Heute steht das Thema Wertsteigerung im Vordergrund. Dazu zählt auch das vorausschauende Investieren. Liegenschaftsankäufe oder Bauprojekte werden damit auch dann möglich, wenn dafür noch kein künftiger Mietvertrag vorliegt. Früher war das anders. Schon immer ein Thema war bei der BIG hingegen die "Kunst und Immobilie". Zwischenzeitig hat Hans-Peter Weiss eine Kunstdatenbank anlegen lassen, die immerhin 5.000 Einträge - von der kunstvoll gestalteten Türschnalle bis zu Gemälden - umfasst. Ein Installation findet sich auch im Büro von Hans-Peter Weiss. Laufend kommen ein paar dazu. Jedes Jahr sind einige hunderttausend Euro für die Realisierung weiterer Projekte in Verbindung mit Bauvorhaben reserviert. Neben der klassischen Förderung der Kunst im öffentlichen Raum, die einem Unternehmen in der Größe der BIG wohl gut ansteht, letztlich vielleicht auch eine (gar nicht so unkluge) Form der Wertanlage, wobei der monetäre Aspekt von BIG ART eindeutig "im Hintergrund" steht. Insgesamt sei die BIG "ein sehr spannendes Unternehmen mit einer Breite, die es sonst nirgends gibt", meint Weiss. Offensichtlich fühlt er sich nicht nur wegen der künstlerischen Gestaltung in seinem Büro sehr wohl. « [cite3]
Rasch auf neuen Marktanforderungen reagieren.
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© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 02. Juli 2015 - zuletzt bearbeitet am 14. August 2025


GR
AutorGerhard Rodler
Tags
Immobilienbranche
Immobilien
Projekt
Assetklassen
Liegenschaften
BIG
Immobilienwirtschaft
ARE Austrian Real Estate
weiss

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