immoflash.atimmomedien.at
/ Lesezeit 2 min
Wohnen ist (noch) leistbar
2021 wurde rund 18 Prozent des HH-Einkommens für Wohnen verwendet
In einer von Raiffeisen Immobilien Österreich bei Gallup in Auftrag gegebenen Umfrage sehen 71 Prozent der Befragten Österreicher:innen in der Schaffung leistbaren Wohnraums die größte Herausforderung der Immobilien-Branche. Erst weit danach folgen die Themen Nachhaltigkeit & Klimaschutz und Versiegelung & Bodenverbrauch. 73 Prozent sind der Meinung, dass sich das Wohnen in den letzten Jahren stärker verteuert hat als andere Lebensbereiche. 64 Prozent denken dass junge Menschen ohne Unterstützung ihrer Familie kaum mehr selbst Wohnraum schaffen können. Und nur 8 Prozent meinen, dass der Staat die Menschen ausreichend unterstützt, damit sie sich das Wohnen leisten können.
Gleichzeitig gaben aber fast die Hälfte (45 Prozent) - gefragt nach ihrer persönlichen Situation - an, sich das Wohnen gut leisten zu können. Nur 13 Prozent sehen ihre persönliche Leistbarkeitsgrenze erreicht oder gar überschritten. Aber: Fast jede dritte Person (31 Prozent) mit einem Monats-Einkommen bis zu 1.500 Euro gab an, sich das Wohnen kaum mehr leisten zu können. Dieser Aussagen stimmten auch überdurchschnittlich viele Pensionist:innen (19 Prozent) sowie nicht berufstätige Menschen (22 Prozent) zu, ebenso wie Pflichtschulabsolvent:innen (23 Prozent).
Im internationalen Vergleich ist Wohnen in Österreich objektiv gesehen relativ gut leistbar. Das zeigt eine Analyse von Raiffeisen Research. 2020 wendeten die Österreicher:innen demnach für Wohnkosten (Eigentum und Miete im Schnitt gesehen) 17,7 Prozent des verfügbaren Haushaltseinkommens auf. Die durchschnittliche Mietbelastung lag mit 21,8 Prozent des Haushaltseinkommens etwas höher. Mit beiden Werten liegt Österreich im EU-Vergleich im Mittelfeld, weit hinter Ländern wie den Niederlanden oder Griechenland. Personen mit geringem Einkommen sind stärker belastet, sie gaben 2020 im Schnitt 40 Prozent ihres Haushaltseinkommens für das Wohnen aus. Die aktuellsten verfügbaren Zahlen der Statistik Austria für Österreich aus dem Jahr 2021 zeigen einen gleichbleibenden Anteil der Wohnkosten am Haushaltseinkommen von 18 Prozent. Infolge der steigenden Strom- und Gaspreise Preise sowie der Zinswende werden die Haushalte lt. Raiffeisen Research 2022 und 2023 einen größeren Teil ihres Einkommens für Wohnen aufwenden müssen. Bei einer angenommenen Verdoppelung der Energiekosten schätzen man den Anteil der gesamten Wohnkosten am Einkommen für 2022 auf rund 22 Prozent.
Potential für die Schaffung leistbaren Wohnraumes sieht man bei Raiffeisen Immobilien gerade in ländlichen Regionen. "Viele Ortskerne liegen brach. Hier gibt es enorme Flächen die - entsprechend gewidmet und adaptiert - auch für Wohnzwecke genützt werden könnten. Das würde die Gemeinden beleben, brächte Arbeitsplätze und Steuereinnahmen. Gleichzeitig könnte aus Leerständen leistbarer Wohnraum geschaffen werden. Zu vergleichsweise günstigen Preisen, und ganz ohne weiter Bodenversiegelung.", zeigen sich Peter Mayr und Peter Weinberger überzeugt. In Niederösterreich plant Raiffeisen Immobilien daher - gemeinsam mit lokalen Raiffeisenbanken - eine Initiative zur Belebung der Ortskerne.
EK
AutorElisabeth K. Fürst
Tags
Wohnen
Österreich
Markt
raiffeisen immobilien
Peter Weinberger
Peter Mayr
Weitere Artikel