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Millionenpleite! Welche Immofirma gestern in Insolvenz ging
Zwischen REIT-Krise, Mietwucher, China-Schock und Benko-News
- Wieder Millioneninsolvenz einer Immobilienfirma
- Benko legt Berufung und Nichtigkeitsbeschwerde ein
- China: Wohnungspreise sinken so stark wie seit einem Jahr nicht
- Immobilienaktien noch eher verhalten
Und das sind die Meldungen im einzelnen:
Die Kluft zwischen SPÖ und Immobranche wird immer grösser: Nach einer Resolution der SPÖ, die einen eigenen Straftatbestand für Mietwucher fordert, reagiert Wirtschaftsminister Hattmannsdorfer mit scharfer Kritik. Er lehnt einen Generalverdacht gegenüber Vermietern entschieden ab und verweist auf bestehende rechtliche Möglichkeiten. Bereits jetzt sei Wucher strafbar – sowohl zivilrechtlich als auch strafrechtlich, betont der Minister. Viel wichtiger sei es laut Hattmannsdorfer, gemeinsam gegen die Inflation vorzugehen, statt Vermieter unter Generalverdacht zu stellen. Was beim SPÖ-Vorstoß wohl bleibt, das ist wohl ein tiefes Misstrauen. Alles zusammen keine guten Voraussetzungen für eine dringend nötige Renaissance im leistbaren Wohnbau.
Benko legt Berufung und Nichtigkeitsbeschwerde ein
Im Fall René Benko geht die juristische Aufarbeitung in die nächste Runde: Benkos Anwalt Norbert Wess hat wie angekündigt sowohl Berufung als auch Nichtigkeitsbeschwerde gegen das Urteil des Landesgerichts Innsbruck eingebracht. Das wurde am Montag offiziell bestätigt.
Vergangene Woche war der frühere Immobilien-Tycoon wegen betrügerischer Krida zu zwei Jahren Haft verurteilt worden, in einem weiteren Anklagepunkt wurde er freigesprochen. Genau gegen diesen Teilfreispruch richtet sich auch die Nichtigkeitsbeschwerde der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft.
Während mit der Berufung nur das Strafausmaß bekämpft werden kann, zielt die Nichtigkeitsbeschwerde auf mögliche Verfahrensfehler ab – sie wird vom Obersten Gerichtshof behandelt. Sollte der OGH der Beschwerde stattgeben, könnte das Urteil teilweise aufgehoben werden.
Benko, der seit 24. Jänner in Untersuchungshaft sitzt, wurde für eine 300.000-Euro-Schenkung an seine Mutter verurteilt – die Justiz sah darin das „Beiseiteschaffen“ von Vermögen zulasten seiner Gläubiger.
greenpass meldet Insolvenz an
Die greenpass GmbH ist laut Medienberichten insolvent und soll gestern abend einen Insolvenzantrag eingebracht haben. Das Softwareunternehmen bietet Investoren, Bauträger, Portfolio-, Immobilien- und Vermögensverwalter, Gebäudeeigentümer sowie einzelne Unternehmen eine Software an, um klimasichere Immobilien im Einklang mit den ESG- und EU-Vorschriften (CSRD, EU-Taxonomie und GCD) sicherzustellen. Laut Kurier von gestern abend wurde ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverantwortung beantragt.
China: Wohnungspreise sinken so stark wie seit einem Jahr nicht
In China sind die Preise für Neubauwohnungen im September um 0,4 Prozent gefallen – der stärkste Rückgang seit fast einem Jahr. In 63 von 70 Städten sanken die Preise. Verglichen mit dem Vorjahr ergibt das ein Minus von 2,2 Prozent. Die Immobilienkrise belastet damit nicht nur die Wirtschaft, sondern zunehmend auch das Konsumverhalten der Bevölkerung. Analysten erwarten, dass es mindestens ein Jahr dauern wird, bis sich der Sektor stabilisiert. Die Regierung in Peking steht zunehmend unter Druck, weitere Maßnahmen zu setzen.
Immobilienaktien noch eher verhalten
Während die internationalen Börsen teils neue Rekordstände erreichen, zeigt sich der Markt für Immobilienaktien und REITs im zweiten und dritten Quartal 2025 noch verhaltener. Zwar hat sich die Kurssituation nach einer Phase erhöhter Volatilität stabilisiert, doch bleibt die Performance in den USA hinter allgemeinen Indizes vorerst zurück. Schon etwas besser liegt da Europa, wo die REITS in den zurückliegenden 6 Monaten um 5,8 % an Wert zugelegt hatten. Die Gründe für das schwächere Abschneiden in den USA sind vielfältig: Unsicherheit über die weitere Zinsentwicklung, geopolitische Spannungen. In Europa sind es eher anhaltende strukturelle Herausforderungen im Büro- und Logistiksegment. Hoffnung macht da die Entwicklung einzelner Immobilienaktien, wie etwa die UBM. Erst gestern hatte das Investmentunternehmen Warburg die UBM zum Kauf empfohlen.
GR
AutorGerhard Rodler
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