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Hohe Mieten beflügeln Eigentum

Auf Expo Real weiter Fokus auf Wohnen

 Auch wenn - will man den Investment- und Büromaklern glauben - die Assetklasse Büro jetzt wieder im Kommen ist, so liegt die Aufmerksamkeit hier in München auf der Expo Real, zumindest bis jetzt, weiterhin zu einem guten Teil auf dem Wohnsegment. Und hier zeichnet sich eine klare Trendwende ab: Wohneigentum gewinnt wieder an Attraktivität.

Der aktuelle im Vorfeld der Expo Real erstellte Wohn-Preisspiegel 2025/26 des Immobilienverband Deutschland IVD zeigt eine Trendwende am Wohnungsmarkt. Angesichts weiterhin stark steigender Neuvertragsmieten und stabiler Kaufpreise wird der Immobilienerwerb für viele Haushalte wieder leistbar. Vor allem im Bestand liegen Finanzierungskosten inzwischen häufig gleichauf mit der Miete – ein Umstand, der die Nachfrage spürbar belebt.

IVD-Präsident Dirk Wohltorf spricht von einem klaren Stimmungsumschwung: „Für viele Haushalte wird der Erwerb von Wohneigentum im Verhältnis zur Miete wieder attraktiver. Stabile Preise, steigende Einkommen und ein planbares Zinsniveau verbessern die Voraussetzungen für den Eigentumserwerb.“

Während Neubauten zuletzt moderate Preiszuwächse verzeichneten, blieben die Preise für Einfamilien- und Reihenhäuser im Bestand weitgehend konstant. Besonders für Familien und Haushalte mit mittlerem Einkommen lohnt der Blick auf den Bestand, nicht zuletzt aufgrund der vielerorts angespannten Mietwohnungsmärkte. Die aktuellen Zahlen belegen: In zahlreichen Regionen ist der monatliche Kapitaldienst für eine Eigentumswohnung nicht teurer als eine entsprechende Miete.

Die Mietpreise ziehen hingegen weiter spürbar an. Im Bestand liegen sie bundesweit bei durchschnittlich 10 bis 12 Euro pro Quadratmeter, im Neubau sogar bei bis zu 14,40 Euro. Als Preistreiber gelten die geringe Neubautätigkeit, niedrige Kappungsgrenzen und eine sinkende Umzugsbereitschaft, die dazu führt, dass viele Mieter in zu großen oder unpassenden Wohnungen verharren.

Gleichzeitig gewinnt der Transaktionsmarkt an Dynamik zurück. Im zweiten Quartal 2025 wurden bundesweit Immobilien im Wert von rund 70 Milliarden Euro gehandelt – ein Plus von 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dabei zeigt sich: Realistisch bepreiste Objekte in guter Lage finden zügig Käufer, während überteuerte Angebote zunehmend länger auf dem Markt bleiben.

Auch der energetische Zustand spielt eine immer größere Rolle. Gut sanierte Wohnungen und Häuser verteuern sich spürbar, während unsanierte Altbauten deutlich im Preis nachgeben. „Der energetische Zustand ist zum entscheidenden Marktfilter geworden“, erklärt Wohltorf. Besonders für Kapitalanleger eröffnen sich neue Chancen, da das Verhältnis von Kaufpreis zu Mietertrag – etwa in Hamburg, München oder Stuttgart – wieder attraktiver wird.

Interessant ist auch der regionale Vergleich: Während sich die Preisentwicklung in den Metropolen weitgehend stabilisiert hat, gewinnen Klein- und Mittelstädte deutlich an Beliebtheit. Einfamilienhäuser sind hier im Schnitt bis zu 40 Prozent günstiger als in Großstädten, was sie für eine breite Käuferschicht erschwinglich macht.

Vor diesem Hintergrund fordert der IVD ein Umdenken in der Wohnbaupolitik: Mehr Förderung für energetische Sanierung, erleichterter Eigentumserwerb für junge Käufer und ein „Bau-Turbo“ auch für Ein- und Zweifamilienhäuser. „Der Weg zu einer echten Wohnwende führt nicht über neue Regulierungen und Verbote, sondern über Deregulierung, die Stärkung privaten Eigentums und die Mobilisierung privaten Kapitals“, so Wohltorf.

© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 07. Oktober 2025 - zuletzt bearbeitet am 08. Oktober 2025


GR
AutorGerhard Rodler aus München
Tags
bestand
Miete
IVD
Wohnungen
2025

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