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Im Juli steigen die EZB-Zinsen
Erhöhung mit 0,25 % überschaubar
Gergely Majoros, Mitglied des Investment Committees von Carmignac, erwartet bei der anstehenden Zinsentscheidung der EZB am 9. Juni eine Anhebung des Leitzinses um 0,25 Prozent im Juli, es sei denn, die Inflationszahlen überraschen nach oben: "Die Situation, mit der die EZB konfrontiert ist, bleibt sehr heikel. Einerseits muss die Inflationsdynamik in der Eurozone angegangen werden. Andererseits haben sich die wirtschaftlichen Aussichten, insbesondere für das verarbeitende Gewerbe, deutlich verschlechtert."
Und weiter sagt er: "Für die kommende Sitzung erwarten wir, dass die EZB das Ende der quantitativen Lockerung (Quantitative Easing - QE) beschließt und die erste Zinserhöhung von 0,25 Prozent für Juli ankündigt. Die EZB wird ihre vierteljährlichen Stabsprognosen vorlegen, aus denen hervorgehen dürfte, dass die Inflation 2024 mindestens 2 Prozent erreicht und damit die verbleibende unerfüllte Bedingung der Forward Guidance erfüllt, die für den Beginn einer Zinserhöhung erforderlich ist.
Mehr als das Viertelprozent dürfte es aber nicht werden, die im Raum stehenden 0,5 sind, wenn überhaupt, wohl eher nach der Sommerpause zu erwarten. Und zwar aus ähnlichen Gründen wie die Fed, die sich letztlich gegen die Aussicht auf 0,75 Prozent entschieden hat. Allerdings würde ein überraschend hoher Inflationsdruck im Juni die Wahrscheinlichkeit eines 0,5 Prozent-Anstiegs erhöhen.
Was die Spreads der Peripherieländer betrifft, so wird derzeit darüber diskutiert, ob die EZB ein 'Stabilisierungsinstrument' einführen wird, um zu verhindern, dass sich Zinserhöhungen unverhältnismäßig stark auf die Finanzierungskosten der Peripherieländer auswirken. Es wird erwartet, dass die EZB an dieser Front eher reaktiv als proaktiv vorgehen wird. So könnten die Märkte zunächst die Schmerzgrenze der EZB testen, indem sie die Spreads der Peripherieländer ausweiten, bis dies eine Diskussion über einen neuen politischen Mechanismus erzwingt.
GR
AutorGerhard Rodler
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