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Wiener Immobilienentwickler Imfarr pleite

Wien: Die Passiva belaufen sich auf rund 604 Millionen Euro

Wie im heutigen Sonderflash berichtet ist der Wiener Immobilienentwickler Imfarr Beteiligungs GmbH von Nemat Farrokhnia insolvent. Der KSV1870 meldete heute, dass ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Handelsgericht Wien beantragt wurde. Ganz überraschend ist es nicht, da laut Medienberichten der Refinanzierung großer Deals seit August letzten Jahres vor allem mit den Folgen der Pleite ihrer Düsseldorfer Tochter Development Partner problematisch gewesen sein dürfte. Das Unternehmen ist seit der Gründung 2007 vorwiegend im Bereich der Immobilienentwicklung in Österreich und Deutschland tätig und ist an 44 Gesellschaften (mittelbar) beteiligt. Die Passiva belaufen sich auf rund 604 Millionen Euro.
In den vergangenen Jahren hatte es vor allem mit großen Immobiliendeals in Deutschland für Aufsehen gesorgt. Gemeinsam mit dem Schweizer Family Office SN kaufte Imfarr im Jahr 2020 den Silberturm im Frankfurter Bankenviertel um kolportiert 630 Millionen Euro und auch die Highlight Towers in München im Jahr 2021 für kolportiert 650 Millionen Euro. Im September 2023 verkauften Imfarr und SN 75 Prozent am geplanten Immobilienprojekt Elementum - eines der größten Bürobauprojekte in München - an den Hedgefonds Oaktree. Das von Imfarr geplante Stadtentwicklungsquartier in Leipzig kam ins Stocken und wurde bisher nicht realisiert.
Als Insolvenzursache wird angegeben, dass die Schulderin "von den aktuellen negativen Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt besonders schwer getroffen" wurde. Das Unternehmen beabsichtigt die Fortführung und Sanierung und bietet ihren Gläubiger:innen einen Sanierungsplan mit einer Quote von 20 Prozent, zahlbar binnen zwei Jahren ab Annahme des Sanierungsplans, an. Die Finanzierung der Sanierungsplanquote soll durch die geordnete Verwertung des bestehenden Immobilienportfolios ermöglicht werden. Ob das möglich ist wird „der vom Insolvenzgericht zu bestellende Insolvenzverwalter in den nächsten Wochen im Detail zu prüfen haben.“, so David Schlepnik vom KSV1870.

© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 23. Juli 2024 - zuletzt bearbeitet am 07. Oktober 2024


EK
AutorElisabeth K. Fürst
Tags
imfarr
Insolvenz

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