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Eigentum für Jungfamilien fast unmöglich
Reduzierung der Maixmallaufzeit größtes Problem
Für Jungfamilien wird der Existenzaufbau mit "eigenen vier Wändern" ohne "reichen Erbonkel" ein immer schwieriges Unterfangen. Während die Baupreise und in weiterer Folge damit die Immobilienpreise ungebremst weiter steigen, droht den jungen Leuten eine brutale Kreditklemme.
Müssen künftig 20 Prozent des Kaufpreises (inklusive Nebenkosten) in Form von Eigenkapital vorgewiesen werden, ist das noch nachvollziehbar und auch irgendwie "stemmbar". "Vor der Kreditaufnahme ist es wichtig, sich intensiv mit den eigenen Vermögenswerten auseinanderzusetzen und zu prüfen, was als Eigenkapital von der Bank akzeptiert wird und was nicht", dazu Sonja Ebhart-Pfeiffer, Vorstandsmitglied des Österreichischen Verbandes Financial Planners. Wird das nicht erledigt, drohe bei Kreditverhandlungen die ernüchternde Realität: Weniger Eigenmittel bedeutet höheres Fremdkapital, was wiederum höhere Kreditraten und schlechtere Konditionen bei der Bank bedingt. Aus ihrer Praxis weiß Ebhart-Pfeiffer, dass Vermögen und Eigenkapital oft fälschlicherweise gleichgesetzt werden. So zählen etwa Ersparnisse, Depots und Gold sowie Wertgegenstände wie ein teures Auto oder wertvolle Antiquitäten nur dann als Eigenmittel, wenn sie liquidiert, sprich zu Geld gemacht und tatsächlich in die Immobilie investiert werden. Ein Grundstück oder eine Immobilie kann als Eigenkapital-Ersatz dienen. Die Voraussetzung ist aber, dass das Grundstück nicht bereits durch einen anderen Kredit belastet ist.
Eine weitere Neuerung liegt in der monatlichen Kreditrate, die künftig nur mehr höchstens 40 Prozent des monatlichen verfügbaren Nettohaushaltseinkommens betragen darf. Um zu sehen, ob sich der Kunde die Rate leisten kann, fordert die Bank eine Haushaltsrechnung. "Die Situation mit unrealistischen Angaben zu beschönigen kann nach hinten losgehen. Variable Gehaltsbestandteile und Zulagen sollten etwa nur dann bei den Einnahmen angeführt werden, wenn sie wirklich regelmäßig auf dem Konto eingehen. Oft werden diese nur akzeptiert, wenn es einen rechtlichen Anspruch auf Boni oder Zulagen gibt. Auch sonstige Einkünfte wie Familienbeihilfe und Familienbonus Plus werden nicht von allen Banken angenommen. Mieteinnahmen werden meistens nur mit 70 Prozent angesetzt. Kümmern Sie sich in jedem Fall rechtzeitig um Ihre Steuererklärungen, sodass Sie auch über das letzte Einkommensjahr einen Steuerbescheid zur Hand haben", rät Ebhart-Pfeiffer.
GR
AutorGerhard Rodler
Tags
Investment
Wohnen
Markt
Sonja Ebhart-Pfeiffer
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