Investmentimmomedien.atimmoflash.at
/ Lesezeit 2 min
Immomarkt Europa im Aufschwung. Selektiv!
Aber Kapital kostet künftig Geld
Die Jahre des billigen Geldes sind vorbei – und mit ihnen eine Ära der scheinbar grenzenlosen Preisrallys. Doch die makroökonomische Normalisierung hat nicht nur Schwächen offengelegt, sondern auch einen neuen Zyklus eingeläutet: Europas Immobilienmärkte kehren zurück – nicht flächendeckend, sondern selektiv, strategisch und zunehmend getragen von globalem Kapital.
Internationale Anleger, so registriert Sebastiano Ferrante, Head of European Real Estate bei PGIM, verlagern ihren Fokus: Kapitalflüsse aus Kanada, dem Nahen Osten und Deutschland kehren nach Europa zurück, um Unsicherheiten in anderen Weltregionen zu entgehen. Dieser Trend markiert nicht nur eine geografische Neuausrichtung, sondern auch einen Mentalitätswechsel: Weg vom „Buy the Market“, hin zur sorgfältigen, asset-basierten Analyse.
Dabei kristallisieren sich klare Favoriten heraus. In Toplagen europäischer Metropolen steigen die Mieten von Core-Büroimmobilien – getrieben von ESG-Konformität, Ausstattung und Lage. Gleichzeitig geraten weniger wettbewerbsfähige Bestände unter Druck. Leerstehende Objekte in Randlagen werden zunehmend zu Transformationszielen: Umnutzungen zu Mikro- oder Studentenwohnungen greifen strukturelle Trends auf und schaffen neue Wohnformen in hochfrequentierten Stadtteilen.
Auch im Einzelhandel verändert sich das Bild. Während Highstreets weiterhin unter Konsumzurückhaltung leiden, rücken Lebensmitteleinzelhandel und Nahversorgungszentren in den Fokus von Investoren – mit Einstiegschancen auf hohem Renditeniveau. In der Logistik weicht der Fokus von überversorgten Big-Box-Flächen hin zu urbaner Last-Mile-Infrastruktur. Vertikale Logistikzentren in Städten wie Paris zeigen, wie Nachfrage, Lage und Technologie zusammenwirken.
Die Wohnimmobilie – lange als sicherer Hafen gehandelt – differenziert sich weiter aus. Operative Wohnformen wie Co-Living, Senioren- und Studentenwohnungen gewinnen an Bedeutung. Ihre stabilen Cashflows und geringe Volatilität machen sie auch in einem Zinsumfeld mit mehr Risikoaversion attraktiv. Gleiches gilt für Hotels: In Südeuropa steigt der RevPAR, angetrieben durch Tourismus und Angebotsschranken.
Besondere Aufmerksamkeit gilt der digitalen Infrastruktur. Rechenzentren gelten inzwischen als Rückgrat der KI-getriebenen Wirtschaft. In Frankfurt, Amsterdam oder London treibt Knappheit die Preise – nicht zuletzt wegen limitierter Stromversorgung und Flächen. Diese Objekte entwickeln sich zu renditestarken Kernbausteinen institutioneller Portfolios.
Still, aber wirkungsvoll verlagert sich auch der Finanzierungsmarkt: Fremdkapitalgeber abseits der Banken werden zur tragenden Säule bei ESG-konformen Repositionierungen und komplexen Transaktionen. Wo traditionelle Kreditvergabe stockt, schafft privates Kapital neue Handlungsspielräume.
Europa steht nicht vor einem breiten Immobilienboom, wohl aber vor einer Wiederbelebung mit neuen Vorzeichen: lokal, differenziert und datengestützt. Wer bereit ist, die richtigen Signale im Rauschen zu erkennen, findet jetzt attraktive Einstiegschancen in ein selektiv erstarkendes Marktumfeld.
Internationale Anleger, so registriert Sebastiano Ferrante, Head of European Real Estate bei PGIM, verlagern ihren Fokus: Kapitalflüsse aus Kanada, dem Nahen Osten und Deutschland kehren nach Europa zurück, um Unsicherheiten in anderen Weltregionen zu entgehen. Dieser Trend markiert nicht nur eine geografische Neuausrichtung, sondern auch einen Mentalitätswechsel: Weg vom „Buy the Market“, hin zur sorgfältigen, asset-basierten Analyse.
Dabei kristallisieren sich klare Favoriten heraus. In Toplagen europäischer Metropolen steigen die Mieten von Core-Büroimmobilien – getrieben von ESG-Konformität, Ausstattung und Lage. Gleichzeitig geraten weniger wettbewerbsfähige Bestände unter Druck. Leerstehende Objekte in Randlagen werden zunehmend zu Transformationszielen: Umnutzungen zu Mikro- oder Studentenwohnungen greifen strukturelle Trends auf und schaffen neue Wohnformen in hochfrequentierten Stadtteilen.
Auch im Einzelhandel verändert sich das Bild. Während Highstreets weiterhin unter Konsumzurückhaltung leiden, rücken Lebensmitteleinzelhandel und Nahversorgungszentren in den Fokus von Investoren – mit Einstiegschancen auf hohem Renditeniveau. In der Logistik weicht der Fokus von überversorgten Big-Box-Flächen hin zu urbaner Last-Mile-Infrastruktur. Vertikale Logistikzentren in Städten wie Paris zeigen, wie Nachfrage, Lage und Technologie zusammenwirken.
Die Wohnimmobilie – lange als sicherer Hafen gehandelt – differenziert sich weiter aus. Operative Wohnformen wie Co-Living, Senioren- und Studentenwohnungen gewinnen an Bedeutung. Ihre stabilen Cashflows und geringe Volatilität machen sie auch in einem Zinsumfeld mit mehr Risikoaversion attraktiv. Gleiches gilt für Hotels: In Südeuropa steigt der RevPAR, angetrieben durch Tourismus und Angebotsschranken.
Besondere Aufmerksamkeit gilt der digitalen Infrastruktur. Rechenzentren gelten inzwischen als Rückgrat der KI-getriebenen Wirtschaft. In Frankfurt, Amsterdam oder London treibt Knappheit die Preise – nicht zuletzt wegen limitierter Stromversorgung und Flächen. Diese Objekte entwickeln sich zu renditestarken Kernbausteinen institutioneller Portfolios.
Still, aber wirkungsvoll verlagert sich auch der Finanzierungsmarkt: Fremdkapitalgeber abseits der Banken werden zur tragenden Säule bei ESG-konformen Repositionierungen und komplexen Transaktionen. Wo traditionelle Kreditvergabe stockt, schafft privates Kapital neue Handlungsspielräume.
Europa steht nicht vor einem breiten Immobilienboom, wohl aber vor einer Wiederbelebung mit neuen Vorzeichen: lokal, differenziert und datengestützt. Wer bereit ist, die richtigen Signale im Rauschen zu erkennen, findet jetzt attraktive Einstiegschancen in ein selektiv erstarkendes Marktumfeld.
GR
AutorGerhard Rodler
Tags
Deutschland
Europa
Analyse
Mieten
Trends
Weitere Artikel