immomedien.atimmoflash.at
/ Lesezeit 2 min
In Wien noch viel Luft nach oben
Miete: Preisesteigerung unter Inflation und Nachfrage deutlich angestiegen
Im Immobilienpreisspiegel 2024 des WKÖ-Fachverbandes zeigt, dass im Wohnbau noch viel Luft nach oben ist. „Die Detailergebnisse für Wien zeigen: Alle Segmente sind stabil, die Kaufpreise von Immobilien steigen, jedoch deutlich unter der Inflation“, erklärt Michael Pisecky, Obmann der Fachgruppe Immobilientreuhänder in der Wirtschaftskammer Wien. Durchschnittlich lag der Quadratmeterpreis beim Kauf von Eigentumswohnungen im Erstbezug 2023 bei 4.949,75 Euro (+3,31 Prozent). Bei den Wiener Bezirken war mit 14.095,80 Euro (+4,18 Prozent) die Innere Stadt am teuersten, Simmering verzeichnete den günstigsten Quadratmeterpreis (3.904,52 Euro, +2,59 Prozent). Bei Reihenhäusern betrug er im Schnitt 2.893,91 Euro (+2,03 Prozent), bei Einfamilienhäusern 3.202,76 Euro (+3,87 Prozent) in den Wiener Bezirken außerhalb des Gürtels (10 bis 23). Den größten Preiszuwachs im Vergleich zum Vorjahr verzeichneten Baugrundstücke zum Verkauf (933,43 Euro pro Quadratmeter) und Geschäftslokale zur Miete (21,14 Euro pro Quadratmeter) mit jeweils 5,87 Prozent und 7,84 Prozent mehr. Weil die Neubautätigkeit in Wien 2023 sehr hoch war, gab es ein ausreichendes Angebot an Wohnungen, dementsprechend moderat fielen die Preiserhöhungen aus. „2,89 Prozent – und damit weniger als die Teuerungsrate – hat die Preisanpassung bei nicht preisgeregelten Mietwohnungen in Wien betragen. Das entspricht klar unserer Marktprognose sowie der Tatsache, dass es im vergangenen Jahr gerade im Neubausegment in städtischen Randlagen ein Überangebot an Wohnungen gegeben hat. Es zeigt sich also, dass das Verhältnis von Angebot und Nachfrage auch die Preise regelt und ein ausreichendes Angebot preisdämpfend wirkt“, so Pisecky. Genau dieses Verhältnis hat sich heuer im Vergleich zum Vorjahr wieder stark verändert – die Nachfrage nach Mietwohnungen ist deutlich angestiegen, wie eine Auswertung der Suchanfragen – gemessen von der Immobiliensoftware Justimmo –zeigt. Im ersten Quartal 2024 verzeichnete man in Wien rund 250.000 solcher Anfragen, im selben Zeitraum noch knapp 200.000 gewesen. Dementsprechend verknappt sich das Mietangebot – das spüren auch schon Wohnungssuchende am Markt. „Für die Mieter ist es in letzter Zeit nicht billiger geworden, vor allem die innerstädtische Mietpreisentwicklung beobachte ich mit Sorge“, erklärt Immobilienmakler Philipp Sulek. Durch den Einbruch der gewerblichen Bautätigkeit im Neubaubereich könnte sich diese Situation weiter zuspitzen. „Mit dieser Entwicklung, wie sie in den kommenden Jahren bevorsteht, kommt es zu einer weiteren Angebotsverknappung, damit kann es künftig mit den Preisen wieder nach oben gehen“, erklärt Pisecky.
LP
AutorLeon Protz
Tags
2023
2024
Mietwohnungen
Wirtschaftskammer Wien
Michael Pisecky
Weitere Artikel