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Inflation bei 8,7 Prozent
Besonders Haushaltsenergie stark betroffen
Die Inflationsrate für Juni 2022 lag laut Statistik Austria bei 8,7 Prozent (Mai 2022: 7,7 Prozent). Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2020 betrug im Juni 2022 111,5 Punkte. Gegenüber dem Vormonat Mai 2022 stieg das durchschnittliche Preisniveau um 1,4 Prozent.
Für Wohnung, Wasser, Energie wurden die Preise durchschnittlich um 10,3 Prozent angehoben (Einfluss: +1,95 Prozentpunkte), noch kräftiger als im Mai (+9,4 Prozent; Einfluss: +1,79 Prozentpunkte). Insbesondere die Preise für Haushaltsenergie trugen dazu bei (Juni: durchschnittlich +27,3 Prozent, Einfluss: +1,06 Prozentpunkte; Mai: +25,4 Prozent, Einfluss: +0,98 Prozentpunkte). Die Gaspreise blieben weiterhin deutlich über dem Vorjahresniveau (Juni: +71,0 Prozent, Einfluss: +0,40 Prozentpunkte). Die Strompreise entwickelten sich im Juni (+0,2 Prozent; 0,00 Prozentpunkte) ähnlich wie im Mai (-0,1 Prozent; Einfluss: 0,00 Prozentpunkte). Bei Heizöl hingegen nahm der Preisdruck merklich zu (Juni: +109,6 Prozent, Einfluss: +0,42 Prozentpunkte; Mai: +97,8 Prozent, +0,37 Prozentpunkte). Auch die Preise für feste Brennstoffe kletterten dynamisch weiter (Juni: +40,9 Prozent; Einfluss: +0,15 Prozentpunkte; Mai: +33,2 Prozent, Einfluss: +0,12 Prozentpunkte). Die Fernwärmepreise stiegen um 16,5 Prozent. Die Instandhaltung von Wohnungen kostete insgesamt um 12,6 Prozent mehr (Einfluss: +0,73 Prozentpunkte). Ausschlaggebend dafür waren vor allem die Materialkosten (+13,5 %, Einfluss: +0,53 Prozentpunkte). In Restaurants und Hotels wurden die Preise im Juni stärker angehoben (durchschnittlich +8,7 Prozent; Einfluss: +1,11 Prozentpunkte) als im Mai (+7,3 Prozent; Einfluss: +0,92 Prozentpunkte). Hauptverantwortlich dafür war die Preisentwicklung der Bewirtungsdienstleistungen (Juni: +8,3 Prozent, Einfluss: +0,93 Prozentpunkte; Mai: +6,7 Prozent, Einfluss: +0,74 Prozentpunkte). Beherbergungsdienstleistungen kosteten um 11,4 Prozent mehr (Einfluss: +0,18 Prozentpunkte). Für Hausrat und laufende Instandhaltung des Hauses musste durchschnittlich um 6,9 Prozent mehr bezahlt werden (+0,47 Prozentpunkte). "Erneute Preisschübe bei Treibstoffen, Nahrungsmitteln, Haushaltsenergie und in der Gastronomie haben die Inflation in Österreich abermals deutlich angetrieben. Mit +8,7 Prozent haben die Verbraucherpreise im Juni 2022 die höchste Teuerungsrate seit 47 Jahren erreicht. Eine so hohe Teuerungsrate haben wir in Österreich zuletzt im September 1975 gesehen. Besonders spürbar war der Preisanstieg auch beim wöchentlichen Einkauf: Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, welcher neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, ist im Jahresvergleich um 18,8 Prozent gestiegen", so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas. Ausgaben für Treibstoffe, Nahrungsmittel sowie Energie waren für die Hälfte der Inflation verantwortlich.
LP
AutorLeon Protz
Tags
inflation
Statistik Austria
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