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Infrastruktur und Wohnbau treiben Markt

Noch immer keine Baukostenbremse

Interessanterweise wurde auf der diesjährigen Expo Real unter den Teilnehmern auch das Thema "Bauen" mehr als in den Jahren davor diskutiert. Dahinter steht wohl die nach wie vor besorgniserregende Entwicklung der Baukosten, die schon lange nicht mehr adäquat voll in die Bauträgerkalkulation wie früher einfließen können. Entsprechend groß war bzw ist das Interesse an aktuellen Baukennzahlen.

Trotz weltweit abflachender Baukonjunktur gewinnt Europa laut dem aktuellen RICS Global Construction Monitor Q2 2025 wieder an Dynamik. Besonders Deutschland und Spanien stechen mit positiven Erwartungen hervor. Während der globale Construction Sentiment Index (CSI) auf den niedrigsten Stand seit 2022 fällt, steigt der europäische Wert bereits das zweite Quartal in Folge und erreicht mit +15 einen klar positiven Bereich. Das signalisiert eine spürbare Erholung im europäischen Bausektor – mit spürbaren Auswirkungen auf den Immobilienmarkt.

Insbesondere im Bereich Infrastruktur bleibt Europa führend. Der Nettosaldo bei der Bautätigkeit liegt hier bei +30 %, bei den 12-Monats-Erwartungen sogar bei +34 %. Der private Wohnbau zeigt mit +31 % ebenfalls kräftige Zuwächse. In Deutschland sind die Erwartungen besonders optimistisch: Die Prognosen für den Wohnungsbau steigen von +55 % auf +60 %, für den Gewerbeimmobilienbau sogar von +50 % auf +75 %. Damit zählt Deutschland zu den stärksten Treibern der baulichen Markterholung in Europa – trotz kurzfristig flacher Bautätigkeit.

Für den europäischen Immobilienmarkt bedeutet diese Entwicklung eine Trendwende. Während Finanzierungskosten und Materialpreise weiterhin als Hemmschuh gelten, sorgt die robuste Nachfrage im Infrastrukturbereich für neue Impulse. Energie-, Transport- und Digitalprojekte bieten nicht nur Beschäftigung, sondern auch Entwicklungspotenzial für projektnahe Immobiliensegmente. Auch der Wohnimmobilienmarkt profitiert: Die Kombination aus hohem Bedarf, zurückhaltender Neubautätigkeit und steigender Bautätigkeitserwartung erhöht die Chancen für Projektentwickler und Investoren, vor allem im mittleren Preissegment.

Mit Ausnahme von Frankreich zeigen alle großen europäischen Märkte eine positive Erwartungshaltung – ein deutliches Signal für Investoren, dass der europäische Bausektor seine Talsohle überwunden hat. Die Rückkehr zur Bautätigkeit dürfte mittel- bis langfristig das Angebot im Wohn- und Gewerbesektor stabilisieren und neue Entwicklungsmöglichkeiten eröffnen. Die sich weiter abzeichnende Stärke Europas – auch im internationalen Vergleich – positioniert die Region zunehmend als resiliente Wachstumszone im globalen Immobilienmarkt.

© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 07. Oktober 2025 - zuletzt bearbeitet am 08. Oktober 2025


GR
AutorGerhard Rodler aus München
Tags
Europa
Deutschland
Immobilienmarkt
wohnbau
2025

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