"Investieren statt regulieren"

Heute ist die Expo Real mit insgesamt guter Stimmung für die Immobilienwirtschaft zu Ende gegangen. Kritische Stimmen gibt es aus Deutschland: Wulff Aengevelt, Geschäftsführender Gesellschafter von Aengevelt, greift in einem Kommentar die aktuelle Wohnungspolitik des Berliner Senats und der deutschen Bundesregierung an. „Bei insgesamt guter Stimmung spielten in Podien, Foren und Gesprächen immer wieder die wohnwirtschaftlichen Vorhaben des Berliner Senats und der Bundesregierung eine Rolle, zumal deren soziale und gesamtkonjunkturelle Auswirkungen weit über die Immobilienbranche hinausgehen. So wurde vor dem Hintergrund der jüngsten Klima- und Umwelt-Debatte und des anstehenden Klimapaketes sorgenvoll über die schon eingetretenen Auftragseinbrüche beim Handwerk (Stornierung von Sanierungs- und Bauaufträgen) diskutiert und die damit im Einklang stehenden, zum Teil schon dramatischen Umsatzeinbrüche im Maschinen- und Fahrzeugbau und der daran hängenden Zulieferindustrie. Die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt dieser Branchen und die daraus resultierende zurückhaltendere Konsumbereitschaft lässt eine weitere langjährige Stütze der Binnenkonjunktur wegfallen“, so Aengevelt. Seiner Ansicht nach würden diese ideologiegetriebenen, jedoch „keine einzige neue Wohnung schaffenden“ staatlichen Regulierungseingriffe und die Beschleunigung der energetischen Sanierung im Wohnungsbestand nicht zusammenpassen. Im Gegenteil: Sie würden eine weitere Kappung der ohnehin schon knappen Renditemargen bedeuten. Beim Messepublikum stoße dies auf Unverständnis, so Aengevelts Resümee. Ein entsprechendes Investmentklima finde man so nicht vor. Seine Forderung: „Investieren statt regulieren.“ Ebenfalls sieht Aengevelt ein zu knappes, marktgerechtes Investmentangebot angesichts der hohen Liquidität des Markts und des anhaltenden Niedrigzinsniveaus. Vor allem die Assetklasse Logistik ist mittlerweile stark nachgefragt, aber: „diese weist zwar u.a. dank online-Handel ein nachhaltiges Wachstum auf, bietet indessen im Rahmen der Klimadebatte insbesondere mit Blick auf die Innenstadtlogistik auch erhebliches Konfliktpotential“, konstatiert Aengevelt.