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Investmentmarkt: schrittweise retour

Transaktionspipeline bis Jahresende gut gefüllt

Nach einem starken zweiten Quartal zeigte sich der österreichische Immobilien-Investmentmarkt über die Sommermonate spürbar ruhiger. Wie heute früh im immoflash Morgenjournal bereits berichtet belief sich das Transaktionsvolumen im dritten Quartal 2025 auf 526 Millionen Euro, was einem Rückgang von 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dennoch konnte das Gesamtvolumen laut CBRE der ersten neun Monate mit 2,04 Milliarden Euro leicht um sechs Prozent zulegen.

„Wir sehen rege Marktaktivität. Viele Transaktionen befinden sich in allen Assetklassen in fortgeschrittenen Verhandlungen“, sagt Lukas Schwarz, Head of Investment Properties bei CBRE. „Zwar ist nicht sicher, ob alle Deals noch heuer abgeschlossen werden, doch wir erwarten ein Jahresendergebnis im Bereich von 2,5 bis 3 Milliarden Euro.“ CBRE selbst begleitete Transaktionen im Umfang von 400 Millionen Euro und erreichte damit einen Marktanteil von 37 Prozent.

An der Spitze der Assetklassen bleibt der Wohnimmobilienmarkt mit einem Anteil von 44 Prozent bzw. 890 Millionen Euro. Nach einer Phase der Zurückhaltung kehrten institutionelle Investoren wie Catella und Quantum aus Deutschland verstärkt zurück. Offen geführte Immobilienfonds bleiben zwar die aktivsten Verkäufer, doch auch Family Offices und private Käufer dominieren mit rund einem Drittel der Transaktionen weiterhin die Erwerberseite. Auf Rang zwei folgt der Einzelhandel mit einem Volumen von 330 Millionen Euro und 16 Prozent Marktanteil, angetrieben durch den Verkauf des Kaufhaus Tyrol in Innsbruck – den größten gewerblichen Deal Tirols in diesem Jahr. Darüber hinaus wechselten mehrere Highstreet-Objekte in Wien und Fachmarktzentren den Eigentümer.

Das Hotelsegment bleibt mit 310 Millionen Euro ebenfalls stark, wobei die Transaktion des Vienna Marriott Hotels aus dem zweiten Quartal den Markt prägt. Ergänzend wurden kleinere Häuser an private Investoren veräußert. Dahinter folgen Büroimmobilien mit 300 Millionen Euro, deren Verkäufe sich aufgrund vorsichtiger Käuferentscheidungen weiter verzögern. Größte Bürodeals bleiben bislang der Verkauf von QBC 3 am Wiener Hauptbahnhof und der Verfassungsgerichtshof aus dem ersten Halbjahr. Regional bleibt Wien der unangefochtene Schwerpunkt des Investmentgeschehens. Mit 1,6 Milliarden Euro Transaktionsvolumen entfielen 77 Prozent des österreichischen Marktes auf die Bundeshauptstadt – ein Zuwachs von neun Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Der Anteil internationaler Investoren ist im Jahresverlauf wieder gestiegen: Mit 32 Prozent Marktanteil sind sie so präsent wie zuletzt 2022. Besonders deutsche Investoren mit 330 Millionen Euro (16 Prozent Marktanteil) trugen zur Wiederbelebung des Marktes bei. „Internationale Akteure kehren spürbar zurück. Ihr wachsender Anteil signalisiert wieder steigendes Vertrauen in den österreichischen Markt“, erklärt Marc Steinke, Head of Research bei CBRE. Bei den Bruttospitzenrenditen zeigt sich eine weitgehende Stabilisierung. Die Renditekompression, die Ende 2024 eingesetzt hatte, pausierte über den Sommer. Wohnimmobilien notieren mit 4,10 Prozent leicht niedriger (-10 Basispunkte), während Büro (4,75 Prozent), Retail (4,70 Prozent) und Logistik (5,00 Prozent) stabil bleiben. Hotels mit Pachtvertrag liegen aktuell bei 5,30 Prozent.

Trotz zurückhaltender Sommermonate deutet die Pipeline auf eine aktive Jahresendrallye hin. Mehrere großvolumige Deals befinden sich in finalen Verhandlungen. Der Markt bleibt geprägt von selektiven, renditeorientierten Investments und einer vorsichtigen, aber spürbar wachsenden Zuversicht unter nationalen und internationalen Investoren.

© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 09. Oktober 2025 - zuletzt bearbeitet am 13. Oktober 2025


GR
AutorGerhard Rodler
Tags
Cbre
Transaktionen
Transaktionsvolumen
Verkauf

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