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Investmentmärkte stabilisieren sich

Deutsches Transaktionsvolumen wie 2024

Die Stabilisierung der Immobilienmärkte setzt sich weiter fort. Laut der aktuellen Analyse von BNP Paribas Real Estate bewegt sich das Investmentvolumen in den ersten drei Quartalen 2025 bei rund 23,8 Milliarden Euro und liegt damit nahezu exakt auf Vorjahresniveau. Hinter dieser scheinbaren Ruhe zeigt sich jedoch eine unterschiedliche Dynamik in den einzelnen Marktsegmenten: Während das gewerbliche Investment leicht um zwei Prozent zurückging, legten Wohninvestments ab 30 Einheiten um sieben Prozent zu.

Im gewerblichen Bereich entfielen 17,5 Milliarden Euro auf den Gesamtumsatz, im Residential-Segment 6,3 Milliarden Euro. Damit bleibt die Anlageklasse Wohnen auch 2025 einer der stabilsten Anker im Markt. Der Anteil ausländischer Investoren liegt weiterhin auf einem hohen Niveau von rund 44 Prozent, was die internationale Attraktivität des deutschen Immobilienmarkts unterstreicht.

Besonders bemerkenswert ist die Rückkehr der Büroimmobilien an die Spitze der Assetklassen. Mit einem Umsatz von knapp 4,5 Milliarden Euro haben sie ihre führende Rolle wieder eingenommen – ein Plus von rund 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das wachsende Vertrauen der Investoren resultiert unter anderem aus der positiven Entwicklung auf den Nutzermärkten und einer leicht sinkenden Homeoffice-Quote. Logistikimmobilien folgen mit etwa 4,2 Milliarden Euro und bestätigen ihren Status als zweitstärkste Anlageklasse. Einzelhandelsimmobilien erreichten mit gut 4,1 Milliarden Euro den dritten Platz, wobei insbesondere Fachmarktzentren und Nahversorger im Fokus standen.

Auch Hotelimmobilien erleben ein starkes Comeback. Das Investitionsvolumen stieg um rund 44 Prozent auf 1,43 Milliarden Euro, während Healthcare-Immobilien sogar um 63 Prozent auf 1,18 Milliarden Euro zulegen konnten. Diese Entwicklung zeigt, dass alternative Assetklassen zunehmend als stabile und renditestarke Bestandteile institutioneller Portfolios wahrgenommen werden.

Die Spitzenrenditen präsentieren sich überwiegend stabil. Für Büroimmobilien in den A-Städten liegt die Netto-Spitzenrendite im Schnitt bei 4,36 Prozent, für innerstädtische Geschäftshäuser bei 3,76 Prozent. Fachmarktzentren notieren unverändert bei 4,65 Prozent, Supermärkte und Discounter bei 4,90 Prozent, Shoppingcenter bei 5,60 Prozent und Neubauwohnobjekte in den Top-Städten bei 3,58 Prozent. Lediglich im Logistikbereich wurde ein leichter Anstieg um 15 Basispunkte auf 4,40 Prozent registriert.

Regionale Betrachtungen zeigen, dass das Transaktionsvolumen in den deutschen A-Städten – also Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart – bei 7,46 Milliarden Euro liegt und damit rund 18 Prozent unter dem Vorjahreswert. Spitzenreiter bleibt Berlin mit einem Umsatz von 2,29 Milliarden Euro, gefolgt von München mit 1,44 Milliarden Euro und Hamburg mit 1,3 Milliarden Euro. Trotz des leichten Rückgangs befinden sich zahlreiche großvolumige Transaktionen aktuell in Verhandlung, die das Jahresergebnis im Schlussquartal deutlich anheben könnten.

BNP-Deutschlandchef Marcus Zorn bewertet die Entwicklung positiv: „Der stabile Investmentumsatz ist in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld ein Erfolg. Wir sehen eine spürbare Belebung seit Mitte des Jahres, getragen von einem wachsenden Angebot und der Annäherung der Preisvorstellungen von Käufern und Verkäufern.“ Auch Nico Keller, Deputy CEO bei BNP Paribas Real Estate, sieht Licht am Horizont: „Viele Verkaufsprozesse befinden sich in weit fortgeschrittenem Stadium. Das lässt für das vierte Quartal und 2026 eine höhere Marktaktivität erwarten.“

Für das Gesamtjahr 2025 rechnet BNP Paribas Real Estate mit einem Investmentvolumen von rund 35 Milliarden Euro in Gewerbe- und Wohnimmobilien. Die Perspektiven bleiben trotz der globalen Unsicherheiten und des hohen Zinsniveaus stabil. Wenn die wirtschaftliche Erholung im kommenden Jahr anzieht, könnte sich der aktuell leichte Aufwärtstrend weiter verstärken.

© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 07. Oktober 2025 - zuletzt bearbeitet am 08. Oktober 2025


GR
AutorGerhard Rodler aus München
Tags
2025
bnp
Transaktionsvolumen
Umsatz
München

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