Marktimmomedien.at
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Kampf um jeden Millimeter
Wer erwartet hatte, dass sich der Markt für Online-Immobilienmarktplätze beruhigt oder gar stabilisiert hätte, der irrt. Auch nach der Übernahme von immobilien.net durch immobilienscout24 bleibt die Branche in Bewegung und der Konkurrenzkampf hart. Eine Standortbestimmung.
Die Ausgangslage: Im Jahr 2014 haben über 3.800 unterschiedliche gewerbliche Anbieter ein oder mehrere Inserate auf zumindest einer der ausgewerteten Plattformen geschaltet. Durchgängig waren etwa 2.600 Unternehmen mit über 500.000 Anzeigen auf allen Portalen aktiv. Daraus wurden bei Imabis ca. 130.000 Immobilienobjekte ermittelt.
Imabis-Gründer und IMMOunited-Eigentümer Roland Schmid zur diesjährigen Anlayse der Online-Plattformen: \"Was unsere Zahlen nicht können, ist eine qualitative Beurteilung der einzelnen Plattformen.\" Schmid lässt beim wirklich aufwändigen Ranking also die Kirche im Dorf. Denn gerankt wird hier nur die Quantität. Oder anders formuliert: Die Wahrheit liegt in gewisser Weise im Auge des Betrachters und bei Immobiliensuchmaschinen scheint es eben viele Wahrheiten zu geben, die in diesem Fall eher im Auge der einzelnen Immobilienplattformen zu liegen scheinen.
Dennoch ist eine Aussage klar: willhaben.at konnte seine Position als anzeigenstärkste Plattform im Jahr 2015 souverän verteidigen. Den zweiten Platz eroberte diesmal immobilienscout24.at. Dennoch ist immobilienscout24-Country-Manager Patrick Schenner alles andere als glücklich mit diesem Ranking. Vorsichtig ausgedrückt. Die - wieder vorsichtig ausgedrückt - Distanz zu dieser Art der Erhebung hat übrigens Tradition. Sowohl bei der von Schenner geleiteten Plattform immobilienscout24 wie auch bei der neu in sein Aufgabengebiet durch Akquisition dazugekommenen immobilien.net. Die Gründer und vorherigen Eigentümer - bekannt für ihre Klagefreudigkeit - hatten da seinerzeit schon die Messer gewetzt.
Alexander Ertler hatte dem Vernehmen nach bereits von der Kanzlei Schönherr ein Rechtsgutachten in Auftrag gegeben, wonach es sich bei Imabis um eine \"illegale Quelle\" handeln solle. Immerhin ist aber seit dem Verkauf der immobilien.net-Plattform deutlich mehr (rechtliche) Ruhe in die Branche gekommen. Auch wenn Patrick Schenner das Thema deutlich professioneller und ruhiger angeht, der Vorwurf bleibt der gleiche: Die Daten würden so nicht stimmen (siehe dazu auch die Stellungnahmen auf den Folgeseiten).
Schmid dazu: \"Alle Zahlen bilden einen Durchschnittswert über das ganze Kalenderjahr 2014 ab. Ich möchte aber hinzufügen, dass insbesondere immobilienscout24.at (nicht zuletzt wegen der immobilien.net-Akquise), aber auch willhaben.at in der zweiten Hälfte von 2014 ordentlich gewachsen sind.\"
Und noch eine Anmerkung zum Ranking ist Schmid wichtig: \"Bei immoversum möchte ich anmerken, dass sie rein von den Inserats- und Kundenzahlen zwar geschrumpft sind im Vergleich zum letzten Jahr, was aber daran liegt, dass sie im Vergleich zum Vorjahr einfach wesentlich weniger Auslandsimmobilien haben. Ich kann dies leider mit keiner konkreten Zahl unterlegen, da immoversum, wie auch andere Portale (willhaben.at,standard.at, alle-gemeinsam.at, bazar.at...), im Laufe des Jahres ein größeres Refit durchgeführt hat, wodurch sich eben u.a. diese Daten verändert haben.\"
Generell scheint zu gelten, dass die Zeichen bei den Online-Plattformen nach wie vor auf Wachstum stehen. Das zeigt auch eine Reaktion von wohnnet, die aktuell wieder deutlich mehr Einträge aufweisen entsprechend den von uns wiedergegebenen Durchschnittswerten des Jahres 2014.
Wir haben daher die Player generell um Kommentare gebeten - und von den meisten auch erhalten.
Roland Schmid nochmals zu den Ergebnissen: \"Sehr schön zeichnen sich die regionalen Stärken der unterschiedlichen Plattformen ab. In Vorarlberg ist die regionale Dominanz von laendleimmo.at nach wie vor unumstritten. In anderen Regionen, zum Beispiel in Salzburg, gab es im Vergleich zu 2014 leichte Veränderungen.\"
Warum tut sich Schmid die Sache mit dem scheinbar nicht von allen gleichermaßen geliebten Datamining überhaupt an? \"Ich möchte mit meinen Datamining-Unternehmen und deren Produkten einen Überblick über tatsächliche, vergangene Kaufvertragstransaktionen sowie über den Angebotsmarkt bieten, die Transparenz im Immobilienmarkt fördern, das Gemeinschaftsgeschäft unterstützen und damit die Qualität des Maklers heben.\"
##Willhaben.at
Gerne bestätigen wir die erhobenen Zahlen und die Auswertung auch heuer. willhaben.at versteht sich seit Jahren als Befürworter des regelmäßigen und unabhängigen Leistungs-Vergleiches und tritt entsprechend offen und transparent mit seinen Kennzahlen auf. Seit Jänner bieten wir in diesem Zusammenhang unseren Kunden auch umfangreiche Detail-Statistiken für all Ihre Immobilien-Anzeigen auf willhaben.at in einem regelmäßigen Newsletter an. Wir wünschen uns in dem Bereich insgesamt noch mehr Transparenz und somit vergleichbaren, seriösen Wettbewerb, der einen weiteren Qualitätsschub für alle Beteiligten, nicht zuletzt Makler und Immobiliensuchende bedeuten würde. Wir nutzen auch heuer wieder sehr intensiv die unterschiedlichsten Instrumente, um konkrete Marktzahlen zu erheben und die Marktforschungsmöglichkeiten entsprechend voranzutreiben. Im Fokus stehen dabei frei zugängliche Erhebungen und Analysen für den heimischen Markt, aber auch weitere Modernisierung und Verbesserung unseres Service- und Produktangebotes. Wir freuen uns auch, dass auf der Endkundenseite inzwischen jeder zweite Österreicher, das sind 3,373 Millionen echte Menschen, willhaben.at zumindest einmal im Quartal nutzt. Die auch in der ÖWA-Basic offengelegten Detail-Zahlen für den willhaben.atPremiumbereich Immobilien weisen zu Jahresbeginn (Jänner 2015, Anm.) übrigens mehr als fünf Millionen Besuche aus. Unser oberstes Ziel ist, eine optimale Suche und ein sehr breites Angebot zu bieten und auf einer Vielzahl an Kanälen, auf Desktop, per mobile Website und App perfekt für unsere User bereitzustellen. Durch diese Anstrengungen, verbunden mit professioneller Beratung und kompetentem Service für unsere Partner, wollen wir auch weiterhin höchste Zufriedenheit für all unsere Kunden gewährleisten. Judith Kössner, willhaben.at
##Immodirekt.at
Die von Ihnen bzw. von ImmoUnited angegebenen Objektzahlen können wir bestätigen. Auch die aktiv inserierenden Makler (Kunden) stimmen in der Bundeslandaufteilung, jedoch nicht in der kumulierten Summe. Diese ist: 595 Makler und stimmt auch mit unseren Unterlagen zusammen. Liselotte Moser, Geschäftsleitung, AGIRE-Werbung / immodirekt.at
##findmyHome.at
FindMyHome.at hat über 300 Werbekunden, davon sind aktuell 234 Insertionskunden. Einige unserer Bauträgerkunden inserieren mittlerweile ausschließlich auf Projekt- und nicht auf Einzelobjektbasis (Beispiel unsere Rubrik Neue Wohnprojekte mit über 70 Angeboten). Als das Qualitätsportal für Immobilien zählt bei uns jedoch nie die Anzahl der Objekte, sondern die Qualität der Useranfragen sowie die damit verbundene Abschlussrate.
Ebenso gilt es, immer auf das Verhältnis Objekte/Suchende zu achten. Unsere monatlich 300.000 Suchenden bekommen in der Regel passend zum jeweiligen Suchprofil über fünf Seiten à zehn Objekte Immobilientreffer. Kaum ein Suchender bewegt sich über die zweite Seite hinaus. Für uns ist es daher viel wichtiger, jeden unserer Anbieter mit individuellen Vermarktungsprodukten punktgenau bei der Zielgruppe zu positionieren. Zu den rund 25.000 nationalen Objekten erfreuen wir uns an einem starken Zuwachs internationaler Angebote (aktuell rund 5.000 Objekte) sowie Kurzzeitmieten mit Schwerpunkt Luxus.
Auch hier sind die kaufkräftigen FindMyHome.at-User sowie unser Brand, der für Qualität, Sympathie und Innovation steht, sehr gefragt.
##Wohnnet.at
Die Zahl der Immobilien gesamt stimmt exakt, allerdings ist die Zahl der Immobilienmakler nunmehr auf aktuell 698 gestiegen. wohnnet Medien ist ein langjähriger und stabiler Spieler im Plattformen-Ranking. Das Konzept, zusätzlich zu den Immobilienangeboten weitreichende und präzise Informationen rund um die Immobilie, Bauen, Sanieren und Lifestyle zu bieten, wird von Industrie und Endkunde als einer der großen USPs geschätzt. Mit über 8400 topindizierten Suchbegriffen auf Google Seite eins rangiert wohnnet unter den absoluten Top-Playern und liefert echten Informationsvorsprung. Durch den aktuellen Relaunch werden wir unsere ÖWA geprüfte Reichweite noch weiter ausbauen und auf mobilen Devices noch hochfrequentere und noch einfacher zu konsumierende Inhalte schaffen.Auch die B2B-Wirtschafts-News für die Opinionleader der Immobilien- und Bauwirtschaft werden wir durch das neue wohnnet-Business weiter intensivieren. Bei den Makler-Kanzleien nach Bundesländern sieht es aktuell so aus: Wien 287, NÖ 104, Burgenland 11, OÖ 80, Salzburg 74, Steiermark 53, Kärnten 55, Tirol 30, Vorarlberg 4, sohin gesamt 698 Makler und Kanzleien. Richard Mauerlechner, Geschäftsführer, wohnnet Medien GmbH.
##Immobilienscout24/immobilien.net
##ImmobilienScout24
Wir hatten 2014 ein äußerst erfolgreiches Jahr. Nicht zuletzt mit der Übernahme von IMMOBILIEN.NET haben wir den nächsten Quantensprung eingeleitet. Wir vereinen nun auf den beiden Plattformen über 1.400 Immobilienkanzleien in ganz Österreich und bieten in vielen Regionen das reichhaltigste Immobilienangebot an. Dabei setzen wir auch weiterhin stark auf den Faktor Qualität: Wir stellen nur jene Inserate online, die mit den wichtigsten Informationen ausgefüllt und damit für Mieter/Käufer nutzbringend sind. Wir freuen uns über den ungebrochenen Zuspruch unserer Kunden, die uns regelmäßig in Kundenzufriedenheitsumfragen den besten Rücklauf aller Plattformen bescheinigen. Die Daten des gewählte Datendienstleisters können wir in dieser Form nicht nachvollziehen, sie decken sich nicht mit unseren eigenen Daten, die wir verlässlich in Echtzeit haben. Seit September 2014 buchen unsere Kunden IMMOBILIEN.NET gemeinsam mit ImmobilienScout24 - eine Trennung der Zahlen, die überdies falsch sind, ist daher nicht korrekt. Patrick Schenner, Country Manager immobilienscout24.at «
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AutorGerhard Rodler
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