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Kaum Logistikflächen zu kriegen
Das europaweite Angebot ist auf dem Tiefststand, die Mieten steigen
Das Angebot an Logistikflächen in Europa, genaugenommen in den Märkten England, Deutschland, Frankreich, Niederlanden, Spanien, Italien, Belgien, Tschechien und Slowakei, ist laut CBRE auf einen neuen Tiefststand gesunken. Die durchschnittliche Leerstandsquote lag Ende des dritten Quartals 2022 bei knapp 2,3 Prozent, was einem Rückgang von 0,5 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Aufgrund der geringen Flächenverfügbarkeit können derzeit viele Anfragen nicht befriedigt werden. Dennoch wurde im bisherigen Jahresverlauf, trotz eines schwächeren dritten Quartals, aufgrund der stabilen Nachfrage ein Flächenumsatz von rund 19,6 Millionen m2 verzeichnet - ein Rückgang von 2,2 Prozent im Vorjahresvergleich. Davon entfiel mit 6,4 Millionen m2 etwa ein Drittel allein auf Deutschland. Besonders das produzierende Gewerbe wies in Europa eine starke Nachfrage auf. In den ersten drei Quartalen 2021 war ein Flächenumsatz von 20 Millionen m2 erreicht worden.
Das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage übte weiterhin Druck auf die Mieten aus. Mehrere Standorte verzeichneten im dritten Quartal einen erneuten Anstieg ihrer Spitzenmieten: In Amsterdam stiegen die Spitzenmieten im Vergleich zum dritten Quartal 2021 um 25 Prozent. Es folgten Lyon (+ 13 Prozent), Bristol (+ zwölf Prozent) und Kopenhagen (+ acht Prozent). Auch in Deutschland stiegen die Mieten deutlich. In den Top-5-Märkten war innerhalb der vergangenen Monate Anstieg der Spitzenmieten von durchschnittlich 9,7 Prozent auf 7,22 Euro pro m2 und Monat zu beobachten - eine Entwicklung, die sich im dritten Quartal noch weiter beschleunigt hat.
"An vielen Standorten in Europa sind die Leerstände historisch niedrig, eine entsprechende Erhöhung des Angebots wird jedoch durch hohe Finanzierungs- und Baukosten sowie höhere Ausstiegsrenditen gehemmt", sagt Simon Blake, Chairman, EMEA Industrial and Logistics bei CBRE. "Insgesamt machen diese Faktoren einige Projektentwicklungen derzeit unrentabel, was in Form höherer Kosten an die Nutzer weitergereicht wird - sowohl über die Angebotsmieten als auch über Indexierungen."
Am österreichischen Logistikmarkt ist die Situation ähnlich. Bei einem Leerstand von nur 0,4 Prozent bei A und B Flächen am Logistik Hotspots Wien ist die Nachfrage wesentlich höher als das Angebot. Die Pipeline für neue Flächen für die nächsten beiden Jahre ist gut gefüllt. Etwa 1,3 Millionen m2 sollen bis 2024 an den drei Logistik-Hotspots Wien, Graz und Linz fertiggestellt werden. "Diese Flächen werden dringend benötigt", stellt Franz Kastner, Teamlead Industrial & Logistics bei CBRE Österreich, fest. "Zurzeit gehen wir davon aus, dass der Großteil dieser Flächen bereits vor deren Fertigstellung vorverwertet sein wird". Die Kombination aus hoher Nachfrage und geringer Verfügbarkeit sowie steigenden Bau- und Finanzierungskosten führen auch am österreichischen Logistikmarkt zu einem überdurchschnittlichen Mietwachstum von rund 12 Prozent im Jahr 2022.
EK
AutorElisabeth K. Fürst
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