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Kein Aufschwung bei Baugenehmigungen
Eigentum stürzt auch in Österreich ab
Während Deutschland leichte Zuwächse verzeichnet, bleibt die Zahl der Baubewilligungen in Österreich weiter rückläufig – Eigentum als Sparziel gerät unter Druck
In Deutschland wurde im ersten Halbjahr 2025 ein leichter Anstieg bei den Baugenehmigungen verzeichnet: Laut Statistischem Bundesamt wurden 110.000 neue Wohnungen genehmigt, ein Plus von 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Haupttreiber waren Einfamilienhäuser (+14,1 Prozent), während die Zahl der genehmigten Mehrfamilienhäuser praktisch stagnierte (+0,1 Prozent). Zweifamilienhäuser gingen um 8,3 Prozent zurück. Trotz der Zunahme liegt das Niveau historisch weiterhin niedrig.
In Österreich zeigt sich ein anderes Bild: Laut Statistik Austria wurden im ersten Halbjahr 2025 lediglich rund 28.300 neue Wohnungen bewilligt, ein Rückgang um etwa 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders stark betroffen ist der Geschoßwohnbau – hier sank die Zahl der bewilligten Wohneinheiten um fast 10 Prozent. Die Baubewilligungen liegen damit weit unter dem Bedarf, der laut verschiedenen Marktanalysen bei rund 40.000 bis 50.000 neuen Wohnungen pro Jahr liegt.
Parallel zum Baugeschehen verändert sich auch die Einstellung der Bevölkerung zum Thema Eigentum. Während in Deutschland laut einer Umfrage des Verbands der Privaten Bausparkassen nur noch 33 Prozent der Befragten Wohneigentum als Sparziel nennen – zehn Prozentpunkte weniger als im Vorjahr –, ist ein ähnlicher Trend auch in Österreich zu beobachten. Eine aktuelle Studie des Market Instituts zeigt, dass vor allem bei jungen Erwachsenen das Sparziel „Eigenheim“ hinter Altersvorsorge, Konsum und kurzfristige Liquidität zurückfällt. Viele Österreicher halten den Erwerb von Eigentum inzwischen für unerreichbar – insbesondere in Städten.
Als Gründe werden sowohl in Deutschland als auch in Österreich hohe Baukosten, gestiegene Zinsen, fehlende Förderungen und planerische Unsicherheiten genannt. In Deutschland kommt vor allem die leider aufrecht erhaltene Kreditklemme der FMA dazu, die Banken zwingt, auch ihren besten Kunden bei formaler Nichterfüllung der scharfen Kriterien eine Finanzierung zu verweigern. Denn die wenigsten Banken wollen ihre Freiräume hier tatsächlich nutzen, gilt es doch als offenes Geheimnis, dass dann öfter mal mit einer Prüfung durch die FMA zu rechnen sein.
In Deutschland soll nun ein sogenannter „Bau-Turbo“ helfen: Kommunen sollen künftig Bebauungspläne flexibler handhaben dürfen, um Verfahren zu beschleunigen. Ob dies die Trendwende bringt, bleibt abzuwarten. In Österreich wird der Ruf nach einer überregional koordinierten Eigentumsförderung – etwa für Familien und Normalverdienende – lauter.
In Deutschland wurde im ersten Halbjahr 2025 ein leichter Anstieg bei den Baugenehmigungen verzeichnet: Laut Statistischem Bundesamt wurden 110.000 neue Wohnungen genehmigt, ein Plus von 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Haupttreiber waren Einfamilienhäuser (+14,1 Prozent), während die Zahl der genehmigten Mehrfamilienhäuser praktisch stagnierte (+0,1 Prozent). Zweifamilienhäuser gingen um 8,3 Prozent zurück. Trotz der Zunahme liegt das Niveau historisch weiterhin niedrig.
In Österreich zeigt sich ein anderes Bild: Laut Statistik Austria wurden im ersten Halbjahr 2025 lediglich rund 28.300 neue Wohnungen bewilligt, ein Rückgang um etwa 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders stark betroffen ist der Geschoßwohnbau – hier sank die Zahl der bewilligten Wohneinheiten um fast 10 Prozent. Die Baubewilligungen liegen damit weit unter dem Bedarf, der laut verschiedenen Marktanalysen bei rund 40.000 bis 50.000 neuen Wohnungen pro Jahr liegt.
Parallel zum Baugeschehen verändert sich auch die Einstellung der Bevölkerung zum Thema Eigentum. Während in Deutschland laut einer Umfrage des Verbands der Privaten Bausparkassen nur noch 33 Prozent der Befragten Wohneigentum als Sparziel nennen – zehn Prozentpunkte weniger als im Vorjahr –, ist ein ähnlicher Trend auch in Österreich zu beobachten. Eine aktuelle Studie des Market Instituts zeigt, dass vor allem bei jungen Erwachsenen das Sparziel „Eigenheim“ hinter Altersvorsorge, Konsum und kurzfristige Liquidität zurückfällt. Viele Österreicher halten den Erwerb von Eigentum inzwischen für unerreichbar – insbesondere in Städten.
Als Gründe werden sowohl in Deutschland als auch in Österreich hohe Baukosten, gestiegene Zinsen, fehlende Förderungen und planerische Unsicherheiten genannt. In Deutschland kommt vor allem die leider aufrecht erhaltene Kreditklemme der FMA dazu, die Banken zwingt, auch ihren besten Kunden bei formaler Nichterfüllung der scharfen Kriterien eine Finanzierung zu verweigern. Denn die wenigsten Banken wollen ihre Freiräume hier tatsächlich nutzen, gilt es doch als offenes Geheimnis, dass dann öfter mal mit einer Prüfung durch die FMA zu rechnen sein.
In Deutschland soll nun ein sogenannter „Bau-Turbo“ helfen: Kommunen sollen künftig Bebauungspläne flexibler handhaben dürfen, um Verfahren zu beschleunigen. Ob dies die Trendwende bringt, bleibt abzuwarten. In Österreich wird der Ruf nach einer überregional koordinierten Eigentumsförderung – etwa für Familien und Normalverdienende – lauter.
GR
AutorGerhard Rodler
Tags
Österreich
Deutschland
Eigentum
Wohnungen
2025
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