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Kein Öl, kein Gas, wie teuer wird das

Ausstiegspläne trifft vor allem private Eigentümer

Die jüngst vom Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) angekündigte Aufgabe von Öl- und Gasheizungen wird vor allem für private Immobilienbesitzer zu einem mitunter teuren Problem. Laut dem Österreichischen Haus- und Grundbesitzerbrund leben zwischen 50 und 60 Prozent der Österreicher im Eigentum, das entspricht in etwa zwischen einer halben Million und 700.000 Ölheizungen und rund einer halben Million Gasheizungen. Die Pläne des Umweltministeriums sehen einen Ausstieg aller Ölheizungen bis 2025 und für Erdgas bis 2040. Aber bereits ab 2022 muss beim Ersatz einer Ölheizung auf ein klimafreundliches Heizsystem umgestiegen werden. Ab 2025 müssen auch funktionsfähige Ölkessel im Bestand, die ein bestimmtes Alter erreicht haben, ausgetauscht werden. Ab diesem Zeitpunkt dürfen auch in Neubauten keine Gasheizsysteme mehr eingebaut werden. Das Problem: Der Großteil dieser Immobilien ist im Eigentum von Menschen im mittleren Einkommensbereich, ein Umstieg in Alternativen teuer. Für Martin Prunbauer, Präsident des ÖHGB, sind viele Eigentümer durch den Vorstoß irritiert: "Betroffen sind in meinen Augen besonders junge Familien, die gerade eine Immobilie erworben haben und jetzt unter Umständen sehr viel Geld in die Hand nehmen müssen, um die Heizung umzustellen. Aber auch ältere Leute, denen ja über Jahrzehnte hinweg erklärt wurde, dass sie doch möglichst im Eigenheim wohnen sollen, weil dadurch kein Mietzins anfällt, wenn man in der Pension vielleicht nicht mehr so viel Geld zur Verfügung hat." Er kritisiert unter anderem, dass die Formulierung "in einem bestimmten Alter" zu unkonkret ist, auch die Finanzierung eines Heizungstauschs ist für viele ungeklärt, die in Aussicht gestellten Förderungen werden wohl nicht ausreichen.. Prunbauer: "Wir kommen aus einer der schwersten Wirtschaftskrisen, in der viele Menschen Einkommenseinbußen hinnehmen mussten oder ihren Job verloren haben. Ich verstehe nicht, dass man ihnen jetzt zusätzliche Investitionen aufbürdet", betont Prunbauer. "So kostet beispielsweise ein Pelletkessel für ein Einfamilienhaus zwischen 15.000 und 20.000 Euro, ebenso viel ist im Durchschnitt für eine Wärmepumpe zu veranschlagen." Das trifft im Übrigen auch private Vermieter, die durch die Coronakrise ohnehin schon wenig bis keine Unterstützung erhalten haben.

© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 17. Juni 2021 - zuletzt bearbeitet am 07. Oktober 2024


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AutorCharles Steiner
Tags
Investment
Wohnen
Österreich
International
Markt
Tax & Law
FM & TGA
ÖHGB
martin prunbauer
Klimaschutz
ölheizung
gasheizung

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