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KI verändert Immobranche

Bedarf an Rechenzentren wächst enorm

Rechenzentren waren bisher die "Hidden Champions" unter den Assetklassen und boten abseits der mehrheitlichen Aufmerksamkeit ein attraktives Betätigungsfeld für Developer. Das hat sich jetzt von heute auf morgen geändert. Denn Künstliche Intelligenz (KI) ist längst kein neuer Trend mehr, dennoch traf der Durchbruch generativer KI im Mainstream weitgehend unerwartet auf unsere Gesellschaft. Und so versuchen nicht nur die Industrie, sondern auch staatliche Regulierungen mit der neuen Entwicklung Schritt zu halten. 
Carsten Schneider, Managing Director Germany bei CyrusOne: "Zweifellos wird die KI-Entwicklung derzeit von den USA angeführt, da die meisten Trainingsmodelle vorwiegend dort verortet sind. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass es eine Verlagerung nach Europa geben wird, die durch mehrere Faktoren angetrieben wird."
Der Großteil des KI-Wachstums in Europa würde durch Inferenz-basierte Modelle erwartet. Das bedeutet, aus einer Menge an Daten wird eine Schlussfolgerung getroffen. Meist laufen bei diesem Prozess Echtzeitdaten durch ein trainiertes KI-Modell, um eine Vorhersage zu treffen oder eine Aufgabe zu lösen. Um Latenzzeiten zu vermeiden, sind diese Modelle also am sinnvollsten, wenn sie mit möglichst kurzen Datenübertragungswegen durchgeführt werden – also lokal am europäischen Markt anstatt zentralisiert in den USA. Dies erfordert unweigerlich eine Menge zusätzlicher Rechenleistung, die die Region in absehbarer Zukunft bereitstellen muss.
Schneider: "Folgt man dem US-amerikanischen Beispiel, dann betreibt man Datacenter am besten in oder in der Nähe von großen Ballungszentren. Damit muss aber auch eine Umgestaltung von Stadtkonzepten einhergehen, was sowohl für die Branche als auch für die Gesellschaft eine große Veränderung bedeutet. Bislang haben Hyperscaler-Cloud-Anbieter in UK und Europa KI-Lasten durch ihre bestehenden Kapazitäten innerhalb traditioneller Verfügbarkeitszonen abgedeckt."
Die meisten von ihnen werden diese Strategie auch in diesem Jahr fortführen. Das gibt ihnen Zeit, Entwicklungen zu verfolgen, den zukünftigen Bedarf besser einschätzen zu können und auf dieser Basis kluge Entscheidungen für einen zukunftsgerichteten Ausbau zu treffen. Zum anderen treiben Gesetze zum Fluss von Daten, die nicht unter die Datenschutzgrundverordnung fallen, die Migration von Trainingsmodellen aus den USA nach Europa voran. Dabei handelt es sich in der Regel um Vorschriften, die die Speicherung und Verarbeitung von Daten in dem Land oder der Region vorschreiben, in dem bzw. der sie erstellt wurden. Mit dieser Gesetzgebung wurde schon seit einiger Zeit gerechnet. Die rasante Beschleunigung der KI und ihre Auswirkungen auf die Rechenzentren wurden jedoch bisher nicht in sinnvoller Weise in der Ressourcenplanung berücksichtigt.

© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 25. März 2024 - zuletzt bearbeitet am 07. Oktober 2024


GR
AutorGerhard Rodler
Tags
Europa
rechenzentren
KI
CyrusOne
Karsten Schneider

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