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Die falschen Immobilien in Kigali
Kigali, die Hauptstadt von Ruanda, hat als Ausgangspunkt des Völkermordes an den Tutsis im Jahre 1994 traurige Berühmtheit erlangt. Aktuell ist der Immobilienmarkt der 1,1 Millionen-Einwohner-Stadt in reger Aufruhr. Die Ansprüche der Mieter und Käufer sind nämlich drastisch gestiegen und der Markt kann diese aktuell nicht erfüllen.
Manch Marktbeobachter sehen am Immobilienmarkt in Kigali sogar schon bald ein Platzen einer Blase. Denn Verkäufer und Vermieter werden schon fast von Panik erfasst, angesichts der negativen Preisentwicklung und der langen Zeit, die Immobilien leer stehen. Mieter und Käufer wundern sich hingegen, warum die Preise nicht noch schneller nach unten korrigiert werden, schreibt die Tageszeitung New Times aus Ruanda.
Natalie Campbell-Rodriques, Eigentümer und Betreiber von Forrest Jackson Properties, einer Immobilienfirma mit Sitz in Kigali, sieht bei Wohnungssuchenden einen höhere Erwartung, was die Standards der Wohneinheiten betrifft. Das liegt auch an dem Wirtschaftswachstum und der Entwicklung Ruandas. „Es reicht nicht mehr, Beschläge und Möbel in irgendeine Farbe oder irgendeinem Stil zu platzieren. Er reicht auch nicht mehr eine endlose Anzahl von Schlafzimmern mit zu wenig Platz für ein richtiges Bett oder Badezimmern ohne Toiletten zur Verfügung zu stellen.
Der Trend in Kigali geht Richtung Wohnungen und Stadthäuser. “Der am schwersten zu erfüllende Kundenwunsch ist ein Wohneinheit mit zwei Schlafzimmern. Das ist vergleichbar mit der Frage nach einem Eisbären in Ruanda. Vor dem neuen Trend hatten Häuser in Kigali hauptsächlich vier oder mehr Schlafzimmer„, erzählt Campbell-Rodriques. Zwar würden Entwickler nun vermehrt Wohnungen mit nur zwei oder drei Schlafzimmer bauen, doch man reagiere nur sehr langsam darauf, was der Markt verlangt. “Die Immobilienwirtschaft muss auf allen Ebenen professionalisiert werden", fordert die Maklerin.
SP
AutorStefan Posch
Tags
Wohnen
Markt
Ruanda
Kigali
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