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Klarheit statt Normenflut
Gastkommentar von Johann Kaiser
Wenn mich vor zehn Jahren jemand als Ziviltechniker etwas gefragt hat, konnte ich eine klare Antwort geben. Mein Sprachgebrauch hat sich in den letzten zehn Jahren zunehmend verändert,
zunächst beginnend mit „Ich glaube …“, als Nächstes zu „Meiner Ansicht nach …“, bis zu „Dem Gesetz nach sollte es so sein, aber ich habe keine Ahnung, wie und vor allem bis wann die Behörde das beurteilt.“
Dieses Gespräch habe ich mit zahlreichen Verwaltern und Verwalterinnen auf dem 50. WKO-Bundestag diskutiert, und sie haben mir inhaltlich vollkommen zugestimmt und gesagt, dass es ihnen mehr oder weniger ähnlich geht. Die Gründe dafür sehe ich in drei wesentlichen Entwicklungen: erstens – die zunehmende Komplexität durch Gesetze, Normen und Bürokratie etc.,
zweitens – die immer weniger nachvollziehbare und unvorhersehbare Judikatur, drittens – das Zusammenspiel der beiden vorherigen Punkte, wodurch immer „mehr Wahrheiten“ entstehen oder anders herum, es auch nicht mehr die "eine Wahrheit“ gibt.
Selbst die Verwaltungsbehörden tun sich immer schwerer, Klarheit über die eine Wahrheit zu haben, sogar wenn sie diese in der ersten Instanz schaffen müssen. Die Folgen und Haftungen, auf eine andere als die selbst bekannte Wahrheit zu treffen, werden aber immer gravierender und massiver. Wenn wir jetzt noch Herrn Doktor Google dazunehmen, auf den jeder Mieter und Hauseigentümer
mit Vorliebe zurückgreift, dann haben wir eine derartige Vielzahl von vermeintlichen Wahrheiten, denen Hausverwalterinnen und Hausverwalter täglich begegnen müssen.
Fazit: Nach über 30 Jahren Berufserfahrung sowie permanenten Aus- und Weiterbildungen sollten wir die Fachfrauen und Fachmänner sein, durch die zuvor genannten Punkte wird das aber immer unmöglicher. Wolfgang Ambros hat es trefflich auf den Kern gebracht: „Verwalter und Verwalter ist zweierlei – man kann nur eine Verwalter oder ein Herr Verwalter sein. Verwalter´in sein, des woar amoi wos …“ Die Politik sollte endlich ihre Versprechen der Deregulation erfüllen, und ich wünsche der Wirtschaftskammer, dass sie genügend Kraft aufbringt, die Politik dazu zu bewegen.
zunächst beginnend mit „Ich glaube …“, als Nächstes zu „Meiner Ansicht nach …“, bis zu „Dem Gesetz nach sollte es so sein, aber ich habe keine Ahnung, wie und vor allem bis wann die Behörde das beurteilt.“
Dieses Gespräch habe ich mit zahlreichen Verwaltern und Verwalterinnen auf dem 50. WKO-Bundestag diskutiert, und sie haben mir inhaltlich vollkommen zugestimmt und gesagt, dass es ihnen mehr oder weniger ähnlich geht. Die Gründe dafür sehe ich in drei wesentlichen Entwicklungen: erstens – die zunehmende Komplexität durch Gesetze, Normen und Bürokratie etc.,
zweitens – die immer weniger nachvollziehbare und unvorhersehbare Judikatur, drittens – das Zusammenspiel der beiden vorherigen Punkte, wodurch immer „mehr Wahrheiten“ entstehen oder anders herum, es auch nicht mehr die "eine Wahrheit“ gibt.
Selbst die Verwaltungsbehörden tun sich immer schwerer, Klarheit über die eine Wahrheit zu haben, sogar wenn sie diese in der ersten Instanz schaffen müssen. Die Folgen und Haftungen, auf eine andere als die selbst bekannte Wahrheit zu treffen, werden aber immer gravierender und massiver. Wenn wir jetzt noch Herrn Doktor Google dazunehmen, auf den jeder Mieter und Hauseigentümer
mit Vorliebe zurückgreift, dann haben wir eine derartige Vielzahl von vermeintlichen Wahrheiten, denen Hausverwalterinnen und Hausverwalter täglich begegnen müssen.
Fazit: Nach über 30 Jahren Berufserfahrung sowie permanenten Aus- und Weiterbildungen sollten wir die Fachfrauen und Fachmänner sein, durch die zuvor genannten Punkte wird das aber immer unmöglicher. Wolfgang Ambros hat es trefflich auf den Kern gebracht: „Verwalter und Verwalter ist zweierlei – man kann nur eine Verwalter oder ein Herr Verwalter sein. Verwalter´in sein, des woar amoi wos …“ Die Politik sollte endlich ihre Versprechen der Deregulation erfüllen, und ich wünsche der Wirtschaftskammer, dass sie genügend Kraft aufbringt, die Politik dazu zu bewegen.
JK
AutorJohann Kaiser, Geschäftsführer von Archinoa ZT
Tags
Politik
Hausverwalter
Johann Kaiser
Normen
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