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Kleine Zinshausanteile bringen mehr
Paradigmenwechsel in der Zinshausbewertung
Das Ganze ist mehr als die Summe seine Teile: Diese Lehrmeinung galt gut 20 Jahre bei der Zinshausbewertung. Heißt: Ein ganzes Zinshaus ist bezogen auf den Quadratmeterpreis mehr wert als dessen Anteile. Laut einer Datenanalyse von Anna Geher und Sonja Ressler von Otto Immobilien Bewertung hält dieses Paradigma der Realität nicht stand. Aus einer Analyse zwischen 2016 und 2021, wobei Daten von knapp 1.600 Zinshaus- und über 1.200 Anteilsverkäufen herangezogen wurden, geht demnach das genaue Gegenteil hervor. Das Resümee, das Geher und Ressler ziehen: je kleiner die Anteile an der Gesamtliegenschaft, desto geringer werden die Abschläge, kleine Zinshausanteile erzielen daher die höchsten Quadratmeterpreise. Die Anteilsverkäufe des letzten fehlenden Anteils für Alleineigentum liegen preislich deutlich unter dem Ankauf des ersten Anteils am Haus. Die Anteilsverkäufe an neue Miteigentümer weisen den niedrigsten Abschlag gegenüber Komplettverkäufen auf - der Median dieser Transaktionen liegt sogar um 5 Prozent über dem Median der Komplettverkäufe. Miteigentümer bezahlen nicht zwangsläufig über dem Markt, um Alleineigentum zu erwirken. Vielmehr habe festgestellt werden können, dass sie tendenziell unter dem Marktwert kaufen.
Als mögliche Gründe führt Anna Geher, Leiterin Immobilienbewertung bei Otto die absolute Höhe des Investments und auch das Risiko von Teilungsklagen an. Dennoch sei fraglich, warum die besondere Vorliebe beim Ankauf des letzten fehlenden Anteils nicht im Preis berücksichtigt werde: „“Abgesehen von begünstigten innerfamiliären Transaktionen könnte es auch daran liegen, dass Verkäufern der wahre Wert ihrer Anteile nicht bekannt ist", so Geher.
CS
AutorCharles Steiner
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