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Krise am Bau steuert auf Höhepunkt zu

Wohnbau steht fast komplett

Die österreichische Bauwirtschaft ist immer mehr in der Krise. Hauptgrund: Der Wohnungsneubau ist auf Grund der anhaltend hohen Zinsen und der überzogenen KIM-Verordnung nahezu zum Stillstand gekommen, Neuprojekte im gewerblichen Bereich sind aufgrund der hohen Zinsen und damit auch der eingetrübten Konjunkturaussicht ebenfalls sehr reduziert. Und auch thermisch-energetische Renovierungen werden die Delle beim Neubau nicht ausgleichen können - das Sanieren ist (zu) teuer geworden.
Das aktuelle Baubarometer, das die Stimmung von über 1320 Unternehmen aus dem Bauhaupt- und Baunebengewerbe, sowie Planern und Architekten aus dem ganzen Bundesgebiet abbildet, zeichnet vor dem Hintergrund dieser Rahmenbedingungen ein nach wie vor trübes Bild. 2023 war schon ein schwieriges Jahr für die heimische Bauwirtschaft, aber 2024 dürfte sogar noch schwieriger werden.
Die Prognosen für die heimische Bauwirtschaft für die nächsten 12 Monate sind stark gedämpft, wie das aktuelle Baubarometer der Info-Techno Baudatenbank zeigt. Noch bis Mitte des Jahres 2022 erwies sich die heimische Bauwirtschaft als verlässlicher und stabiler Konjunkturmotor, dann plötzlich der Knick, die Stimmung kippte.
Waren es zu Jahresanfang 2022 noch fast 57 Prozent der Befragten, die mit einer positiven Gesamtentwicklung der Bauwirtschaft in den nächsten zwölf Monaten rechneten, so waren es im Juli nur noch rund 22 Prozent. Und das Barometer ist seit dem weiter gesunken. Im Sommer letzten Jahres erreichte es einen Tiefststand seit Einführung der regelmäßigen Umfragen des Baubarometer der INFO-TECHNO Baudatenbank im Jahr 2016. Nur noch rund 18,3 Prozent der Befragten gingen davon aus, dass sich die Branchen positiv entwickeln würden, über 66 Prozent rechneten mit einer weiter rückläufigen Entwicklung.
Die Prognosen für 2024 geben wenig Anlass für Optimismus. Denn 59 Prozent der Unternehmen zeigen sich aktuell pessimistisch, nur 21 Prozent erwarten einen Aufschwung, 20 Prozent eine unveränderte - unverändert zurückhaltende - Gesamtentwicklung der Bauwirtschaft in den nächsten zwölf Monaten.
Seit zwei Jahren bewegt sich das Barometer kontinuierlich nach unten und erreicht nun einen neuen Tiefstand. Noch im Sommer 2021 beurteilten 48 Prozent der Befragten die Geschäftslage - damals von hohem Niveau aus - als besser als zu Beginn dieses Jahres, nur 19 Prozent als schlechter. Das Baubarometer 2024 zeigt ein genau umgekehrtes Bild. Für 47 Prozent ist die aktuelle Geschäftslage schlechter als zur Jahresmitte 2023, nur für 14 Prozent besser. Für 39 Prozent ist die Geschäftslage anhaltend angespannt, sprich unverändert (schlecht).
Aber: Immerhin 72 Prozent der befragten Unternehmen sieht sich im Jahr 2024 durchaus gut ausgelastet. 15 Prozent sprechen von einer „sehr guten“, 27 Prozent von einer „guten“ und 31 Prozent von einer „befriedigenden“ Anzahl an Auftragseingängen. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich gesamt 28 Prozent, also mehr als ein Viertel der befragten Unternehmen, für das Gesamtjahr 2024 mit einer nur „genügenden“ (17 Prozent), oder sogar einer „ungenügenden“ (11 Prozent) Auftragslage konfrontiert sehen. Die Talfahrt hält weiter an.

© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 27. Februar 2024 - zuletzt bearbeitet am 07. Oktober 2024


GR
AutorGerhard Rodler
Tags
2024
Bauwirtschaft
Unternehmen
zinsen
2023
kim
geförderter Wohnbau
Info-Tech Baudatenbank

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