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Kritik an Kreditklemme mehrt sich

Wüstenrot-Chefin sieht negative Auswirkung

Die Kritik an der seit Sommer 2022 geltende Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsmaßnahmen-Verordnung wird immer lauter. Vor allem weil die Änderungen laut Experten nicht reichen werden, um Wohneigentum den Österreichern wieder zugänglich zu machen. So spricht sich auch Wüstenrot-Generaldirektorin Susanne Riess-Hahn für Erleichterungen bei Wohnkrediten aus: "Der Erwerb von Wohneigentum ist angesichts strengerer Vergaberichtlinien und höherer Zinsen für viele junge Menschen und Bezieher kleinerer und mittlerer Einkommen derzeit schwierig. Die geplanten Änderungen bei den Vergaberichtlinien kann nur ein erster Schritt sein. Wohnungseigentum ist auch ein wichtiges Vorsorgethema", meint Riess-Hahn. Die KIM-VO habe laut Riess-Hahn an sich schon eine "unglaublich negative Auswirkung gehabt" und sei durch die Zinssituation verschärft worden. "Da sind zwei Effekte zusammengekommen, die es in Summe für junge Familien, für Menschen mit kleineren und mittleren Einkommen eigentlich verunmöglichen, Eigentum zu erwerben." Das hält die Wüstenrot-Chefin generell für eine negative Entwicklung, "weil Eigentum heißt, dass man im Regelfall preisgünstiger wohnt, als wenn man zur Miete wohnt und weil Eigentum auch eine Form der Vorsorge ist". Bei den geplanten Änderungen der KIM-VO habe man nun ein paar wenige Erleichterungen gemacht, "das kann nur ein erster Schritt sein und wird jetzt nicht die große Wende bringen." Auf jeden Fall ändern müsse man die Anrechenbarkeit bestehender Immobilien als Sicherheit, das wäre auch leicht möglich. Die bestehende Immobilie könne nur zu 80 Prozent angerechnet werden, Riess-Hahn plädiert für eine 100-prozentige Anrechenbarkeit. Prinzipiell sollte jemand, der Eigentum erwirbt ein gewisses Maß an Eigenleistung haben, das habe es beim Bausparen mit einem 20-prozentigen Eigenmittelanteil schon immer gegeben. Durch die Verschärfung der Anrechenbarkeit bei bestehenden Immobilien sei die Lücke noch mehr aufgegangen. Dazu kämen noch verkürzte Laufzeiten, Teuerung und steigende Baukosten. Die KIM-VO sei in Zeiten einer etwas anderen Zinslandschaft entstanden. Man habe aber sehr schnell gesehen, dass sich das ändere und hätte rasch reagieren müssen.

© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 06. März 2023 - zuletzt bearbeitet am 06. März 2023


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AutorStefan Posch
Tags
Wüstenrot Immobilien
Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsmaßnahmen-Verordnung
KIM Verordnung
Susanne Riess-Hahn

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