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Kritik an zu hohen Abgaben und Gebühren
Diese belasten Wohnungssuchende immer stärker
Das Thema Leistbares Wohnen wird zwar gerne von der Politik aufgegriffen und in der Regel auf private Immobilienbesitzer und -investoren wie Entwickler abgewälzt, dennoch ist das für die Immobilienbranche nicht wirklich das probate Mittel, um solchen Wohnraum auch zu schaffen. Im dritten Teil der EHL-Reihe "Leistbares Wohnen in der Stadt" kritisiert der Immo-Dienstleister die hohen Abgaben und Gebühren, die für Wohnungssuchende immer mehr zur finanziellen Belastung werden. Vor allem junge Erwachsene und junge Familien wachsen sich diese Kosten zu einem ernsthaften finanziellen Problem aus. Aus Sicht der EHL sei die aktuelle Marktentwicklung beim Kauf einer Wohnung nicht der alleinige Faktor für die hohe finanzielle Gesamtbelastung. Vielmehr schlagen Nebenkosten wie Grundverkehrssteuer, Grundbuch- und Hypothekeneintragung sowie Notariatskosten immens zu Buche - diese seien nicht nur weit über dem europäischen Schnitt, sie würden die Abgabenlast auch bei einer konservativen Finanzierungsstruktur um fünf Prozent treiben. Als Beispiel: Bei einem durchschnittlichen Wohnungskaufpreis von etwa 250.000 Euro bei 50 Prozent Fremdfinanzierung fallen zusätzlich mehr als 16.000 Euro für Abgaben und Gebühren an. "Das entspricht etwa neun durchschnittlichen Netto-Monatsgehältern unselbstständig Beschäftigter in Österreich", sagt Sandra Bauernfeind, Geschäftsführende Gesellschafterin bei EHL Wohnen. "Hier gäbe es ein beachtliches Kostensenkungspotenzial."
Ein weiterer - erheblicher Kostenfaktor - sind die Betriebs- und Energiekosten. Öffentliche Leistungen wie Müllabfuhr, Wasser, Gas- und Stromnetz. Diese steigen weitaus stärker als etwa die eigentliche Miete, Bauernfeind glaubt nicht, dass vonseiten der Politik in dem Bereich alle Potenziale zur Effizienzsteigerung und Kostenentlastung der Wohnenden ausgeschöpft worden sind.
Potenzial sieht Bauernfeind zudem in der Vereinfachung und Straffung von Widmungs- und Bauverfahren. Aktuell dauern diese zu lang - und das wird teuer. "Bei Liegenschaften, die noch umzuwidmen sind, dauert es oft
Jahre, bis tatsächlich zu bauen begonnen werden kann. Damit laufen natürlich auch weit höhere
Planungs- und Finanzierungskosten an", so Bauernfeind.
CS
AutorCharles Steiner
Tags
Wohnen
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