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Kündigung von Großauftrag bringt Metallbauunternehmen zu Fall
Außenstände von mehr als 106 Millionen Euro und 186 betroffene Mitarbeiter: Die SFL technologies ist pleite. Grund dafür ist, so das Unternehmen, der Verlust des Großprojekts „Parkapartments am Belvedere“ der Signa.
Die Stallhofener Firma SFL technologies ist insolvent. Am Donnerstag wurde am Landesgericht Graz ein Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung gestellt. Und diese Insolvenz hängt, so das Unternehmen gegenüber dem KSV1870, mit dem Verlust des Großprojekts „Parkapartments am Belvedere“ zusammen, das von der Signa nahe des Hauptbahnhofs entwickelt wird.
Diese habe nämlich den Vertrag mit dem steirischen Unternehmen gekündigt. Gegenüber dem immoflash äußert sich die Signa, dass man keine laufenden Verfahren kommentiere. Mehrere Ersuchen um Rückruf bei SFL technologies blieben bis Redaktionsschluss unbeantwortet. Im Schreiben von der KSV 1870 heißt es vonseiten der SFL, dass „die Auswirkungen des Projektausfalles Belvedere für die SFL schlussendlich, trotz intensiver Bemühungen, nicht mehr zu kompensieren gewesen waren und in eine Liquiditätskrise mündeten“. Die Oktobergehälter konnten nicht mehr ausbezahlt werden, heißt es bei der SFL.
Immerhin: Die Außenstände der SFL technologies betragen rund 106 Millionen Euro bei Aktiva von 22,9 Millionen Euro. Betroffen von der Insolvenz sind rund 330 Gläubiger und 186 Arbeitnehmer. SFL argumentiert die Insolvenz damit, dass zwischen 2014 und 2016 eine Betriebsleistung zwischen 35 Millionen und 52 Millionen Euro erwirtschaftet worden sei und ein positives EBITDA bei einer Eigenkapitalquote von 27,2 Prozent aufgewiesen hätte, wie aus den Schuldnerangaben gegenüber KSV1870 hervorgeht. Die SFL sei weiters, so in den Angaben zu lesen, von vier Projektgesellschaften aus der Signa Gruppe mit der Erbringung von Alu, Stahl- und Glasfassaden Leistungen beauftragt worden sei bei einem Projektvolumen von etwa 30 Millionen Euro.
Im heurigen Mai, so SFL, hätten die Auftraggeber mitgeteilt, dass die SFL in Verzug sei und eine Nachfrist gesetzt. Dann allerdings hätten die Auftraggeber den Vertragsrücktritt erklärt. Unberechtigt, wie die SFL argumentiert, worauf die aus bereits erbrachten Leistungen resultierenden Werklohnansprüche in der Höhe von 16,7 Millionen Euro mittlerweile beim Handelsgericht Wien eingeklagt wurden. Diesbezüglich fänden noch zwei Tagsatzungen in diesem Monat statt.
Als Masseverwalter wurde der Grazer Rechtsanwalt Axel Reckenzaun bestellt, es wird den Gläubigern eine Quote von 20 Prozent angeboten, zahlbar innerhalb von zwei Jahren.
CS
AutorCharles Steiner
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