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Go für Selfridges-Anteile

Grünes Licht vom Insolvenzgericht

Insolvenzgericht hat jetzt grünes Licht für den Verkauf der Signa-Anteile gegeben während der Masseverwalter mit Anfechtungsklagen beschäftigt ist.
Bei den Signa-Immobilien kommt Bewegung rein, da das Insolvenzgericht jetzt grünes Licht für den Verkauf der Signa-Anteile an der britischen Warenhauskette Selfridges gegeben hat. Sämtliche Anteile der Signa Prime Selection seien an den saudi-arabischen Public Investment Fund veräußert worden, bestätigte der Sanierungsverwalter heute. Der saudische Staatsfonds erwarb 40 Prozent an Selfridges. Die überwiegende Mehrheit an Selfridges gehört der thailändischen Central Group, die damit die 60-Prozent-Mehrheit an Selfridges hat. Bereits im Juni 2024 hatte die Central Group den Geschäftsbetrieb der deutschen Nobelkaufhäuser KaDeWe (Berlin), Oberpollinger (München) und Alsterhaus (Hamburg) vollständig übernommen. Bei der stillgelegte Signa-Baustelle für das Kaufhaus Lamarr auf der Mariahilfer Straße steht aber noch alles. Es gehört zu gleichen Teilen der Signa und der Central Group. Konkret halten die Signa Prime Capital Invest und der Skyred Holding 9 je 50 Prozent an der insolventen "Mariahilfer Straße 10-18 GmbH". Erstere ist eine Tochtergesellschaft der insolventen Signa Prime Selection, zweitere ein mittelbares Tochterunternehmen der thailändischen Central Group.
Um Kapital locker zu machen will derweil der Masseverwalter der insolventen Signa laut Medienberichten im Zuge einer Anfechtungsklage 750.000 Euro von Ex-Kanzler Sebastian Kurz zurück. Die SK Management hatte einer Signa-Tochter geholfen, 100 Millionen Euro bei einem arabischen Investor aufzustellen. Vom vereinbarten Honorar in Höhe von 2,4 Millionen Euro wurden den Angaben zufolge besagte 750.000 bezahlt - und zwar knapp vor der Insolvenz. Grund dafür ist, dass bei dem Versuch des Masseverwalters, für die Gläubiger:innen möglichst viel zu retten - neben der Verwertung der Immobilien - Zahlungsflüsse im Fokus stehen, die bis zu sechs Monate vor der Insolvenz erfolgten. Hier winken Anfechtungsklagen. Einer ersten "Grobprüfung" zufolge trifft das auf 442 Auszahlungen an 142 potenzielle Anfechtungsgegner:innen zu, heißt es dazu im mittlerweile fünften Bericht des Masseverwalters an die Gläubiger:innen. 47 davon hätten bereits ein Aufforderungsschreiben zur Rückzahlung von insgesamt 91 Millionen Euro erhalten. Einer von ihnen - Namen werden im Bericht nicht genannt - habe bereits 150.000 Euro zurückgezahlt. In Summe sollen auf diesem Weg 456 Millionen Euro hereingespielt werden. 20 Klagen bereitet Signa-Prime-Sanierungsverwalter Norbert Abel dem Zeitungsbericht zufolge gerade vor. Eine gegen die TPA Steuerberatung sei bereits am Handelsgericht Wien eingebracht worden. Abel will demnach 4 Millionen Euro anfechten und 8 Millionen Euro Schadenersatz. Die TPA hatte die Signa jahrelang beraten. Von Vorstands- bzw. Aufsichtsratsmitgliedern will der Sanierungsverwalter in Summe fast 15 Millionen Euro, von Aktionär:innen will er an die 40 Millionen Euro. Dabei geht es um Boni, Dividenden oder Kredite, die möglicherweise ausbezahlt wurden, als die Insolvenz bereits absehbar war.

© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 09. Oktober 2024 - zuletzt bearbeitet am 09. Oktober 2024


EK
AutorElisabeth K. Fürst
Tags
Signa
Markt
Insolvenz
Selfridges

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