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Land mit Weitblick

Was dem Wiener seine Mietwohnung, ist dem West-Österreicher sein Eigentums-Domizil. In Sachen Wohnbau gehen Tirol und Vorarlberg neue Wege. Was will der typische Wohnraumsuchende in Tirol? Immobilienexperte Leonhard Pertl hat eine Beschreibung zur Hand: „Im Grünen ein Haus, eine Stadtwohnung in Innsbruck und eine Ferienimmobilie am Gardasee.“ Da scheitert es in der Realität oft am Kleingeld, aber auch am entsprechenden Angebot. Dennoch ist Innsbruck und Umgebung ein zunehmend attraktiver Lebens-, Wohn- und Arbeitsraum – urban eben. Lebensqualität und Infrastruktur zu heben hat sich nicht nur Innsbruck auf seine Fahnen geheftet. Politiker mit Weitblick versprechen eine spannende Zeit, ist Pertl überzeugt: „Seit ungefähr einem Jahr ist – ausgehend von Innsbruck – eine tolle Welle in Sachen urbanes Wohnen in Bewegung gesetzt worden.“ Wenn dieser Schwung anhält, kommen interessante Projekte. Insgesamt ist die Schaffung von Wohnraum in hoher Qualität möglich, „auch an Standorten, die früher als nicht besonders attraktiv galten“, erzählt Pertl. Jetzt überlegen sich die Menschen schon, wie sie später, im Alter, leben und wohnen möchten. Da sind Barrierefreiheit und ein gutes Angebot an Kultur und Sport wichtige Themen. Mieten und Eigentumspreise haben jetzt schon ein hohes Niveau. Platz ist begrenzt. Das macht die Entwicklung neuer Ansätze in Sachen Wohnbau notwendig. Ein Aspekt ist, die gemeinnützige Wohnbauinitiative zu fördern, so Immobilienexperte Pertl. Aber auch den Wunsch nach Wohnungseigentum zu unterstützen: „Da gibt es Nachholbedarf und einige Initiativen in den nächsten Jahren.“ Er würde sich wünschen, dass es beim Thema Umwidmungen zu einem Umdenken kommt: „Es gibt viele Grundstückseigentümer, die einem neuen Konzept folgen würden: Eine bebaubare Liegenschaft wird umgewidmet mit der gleichzeitigen Verpflichtung des Grundeigentümers, angemessene Preise für Käufer zu bieten. Es gibt diese Eigentümer“, ist Pertl überzeugt, der dadurch für potenzielle Neo-Wohnungseigentümer ein preislich attraktives Anbot schaffen will. Durch die Erhöhung des Angebots könnte gleichzeitig der Markt zusehends entlastet werden. Für die Gemeinnützigen ist diese Entwicklung nur gut. Neue Heimat Tirol(NHT)-Chef Klaus Lugger etwa sieht sich als Wohnraum-Anbieter „für kleinere und mittlere Verdiener“. Günstiger Wohnraum wird verstärkt gesucht, in Innsbruck biete man beispielsweise sieben Euro Brutto-Mieten an. Dabei baut NHT im wahrsten Sinne auf Nachhaltigkeit: „Wir sind der größte Passivhaus-Bauer des Landes.“ Und wo die Gemeinde für Nachfrage sorgt, gibt es praktisch keine Leerstehungen: „Wir kommen dem Bedarf schwer nach“, so Lugger. In Innsbruck selbst herrschen „hohe Preise wie im 19. Bezirk“, obwohl schon 30 Prozent der Bevölkerung Studenten sind. Diese suchen sich rund um die Uni Wohnungen, um sie als WG zu nutzen. Konkrete Studentenprojekte gibt es in der Stadt nicht, wiewohl immer wieder Initiativen für entsprechende Projekte gesetzt werden. Ähnlich schätzt auch Bernhard Ölz, Vorstand von Developer Prisma, den Wohnungsmarkt in der Tiroler Landeshauptstadt ein: „Wohnungen sowohl in Miete als auch Eigentum gehen preislich stark nach oben.“ Das sei zwar für Entwickler kein Nachteil, aber was die soziale Verträglichkeit betrifft, gebe es doch Handlungsbedarf: „Die Nachfrage nach Sozialwohnungen steigt.“ In Vorarlberg hingegen ortet Ölz diese Entwicklung nicht so sehr. Aber: „Flächen müssen aktiviert werden.“ Mobilität und Ökobilanz, ein Durchmischen von Leben und Arbeiten „vor allem in betriebsnahen Gebieten“ müssen gelingen, so Ölz weiter. Dass der Mieten-Wohnbau zuletzt im Westen regen Zulauf erhielt, ist für den Prisma-Chef eine neue, aber verständliche Entwicklung: „Die Lebenssituationen ändern sich: Die Jungen wollen sich nicht binden, es gibt mehr Singles und alles muss leistbar bleiben.“ Pema-Chef und Developer Markus Schafferer beurteilt dies ebenso: „Vor allem in Innsbruck und Umgebung ist aufgrund der 30.000 Studenten die Nachfrage hoch. Kaufpreise liegen in Toplagen über 3.000 Euro und gehen sogar bis 6.000. Die Mietpreise für gute Lagen liegen im Schnitt bei zwölf Euro, bei Toplagen bis zu 15 Euro.“ Großen Bedarf nach Zweizimmer-Mietwohnungen vor allem im Raum Innsbruck und Umgebung ortet man auch bei Bauträger Weinberg aus Innsbruck. Auch der Eigentumsmarkt zeichnet sich durch starke Nachfrage aus, berichtet Nadine Zirknitzer, bei Weinberg für den Verkauf zuständig: „Im Durchschnitt sind für einen Quadratmeter im Segment Neubau 4.200 Euro zu berappen. Die Preise sind im Vergleich zum Vorjahr wieder um 6,5 Prozent gestiegen.“ «
Durchmischen von Leben und Arbeiten, vor allem in betriebs­nahen Gebieten, muss gelingen.
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© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 26. Juli 2013 - zuletzt bearbeitet am 07. Oktober 2024


EH
AutorErika Hofbauer
Tags
Investment
Wohnen
Branche
Tirol
Vorarlberg
Innsbruck
Ökobilanz
Sozialwohnungen
Markt
Bundesland-special
Leonhard Pertl

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