immomedien.at
/ Lesezeit 2 min
Liebe Leserin, Lieber Leser!
Kennen Sie das alte Sprichwort noch: Geld allein macht nicht glücklich. Wie wahr das doch ist. Weil derzeit ist die ganze Wahrheit sogar: Geld allein macht unglücklich. Schon allein deshalb, weil man zwischenzeitig auch als privater Anleger Strafzinsen realistisch erwarten kann. Wenn es so weiter geht, kann das in ein paar Monaten schon der Fall sein.
Eine Konsequenz daraus: Wohin man im Land, in Europa, ja sogar weltweit auch blickt, überall das gleiche Bild. Weil es derzeit de facto keine sinnvollen anderen Geldanlagemöglichkeiten gibt, steigen die Immobilienpreise in bislang nicht erwartbare Höhen. Oder anders gesagt, die Mietrenditen stürzen immer weiter ab. Ob bei der MIPIM in Cannes oder dem Real Estate Circle in Stegersbach, Gesprächsthema Nummer eins war, wie lange das anhalten könne.
Weil eine Mietrendite von nur mehr Prozent war noch im Vorjahr selbst am traditionell eher teuren Wiener Gewerbeimmobilienmarkt kaum denkbar. Und jetzt redet man schon über 3,5 Prozent in Wien und selbst das könnte noch immer nicht das Ende der Fahnenstange sein.
Pumpen wir gerade mit aller Kraft die nächste Immobilienblase auf?
Sind wir dort, wo wir genau vor zehn Jahren waren? Am Vorabend einer weltweiten erst Immobilien-, dann Finanz- und schließlich Weltwirtschaftskrise?
Nein. Und das kann man mit sachlichen rationalen Zahlen genauso wie auch etwas tiefgründiger argumentieren. Die Zahlenlage: Im Gegensatz zu dem, was vor zehn Jahren der Fall war, gibt es aktuell einen vergleichsweise bescheidenen Fremdfinanzierungsanteil. So lange die Angebote am Markt knapp sind und alternative Veranlagungsmöglichkeiten noch weniger Ertrag bringen, lohnt sich ein hoher Leverageanteil schlichtweg nicht. Damit droht auch kein Zusammenbruch, sollte der Immobilienwert einmal sinken. Das ist aber für dieses Jahrzehnt ohnedies kaum zu erwarten.
Die tiefgründigere Antwort: Es war immer (in der Geschichte der Menschheit, nebstbei) das gleichzeitige Auftreten der beiden bösen Geschwister "Gier" und "Größenwahn", welche Katastrophen herauf beschworen hatten.
Die Gier ist da, zugegeben. Das war sie aber immer. Es scheint so, als ob Gier ein Teil der genetischen Veranlagung westlicher Zivilisationen ist. Ihr Bruder aber, der Größenwahn, der ist aktuell nicht sichtbar. Noch nicht jedenfalls. Oder zumindest nicht bei den großen Playern.
Denen steckt der Schock der 2007er- und 2008er-Jahre noch zu tief in den Knochen. Wer in diesem Jahr auf der MIPIM in Cannes war, wird das bestätigen.
Da wurde wieder etwas mehr gearbeitet und deutlich weniger aufwendig gefeiert.
Für mich selbst habe ich mir in den letzten Jahren eine einfache Faustregel zusammengelegt, die ich für alle Bereiche des Lebens immer wieder auf ihre Tauglichkeit abprüfe: So lange die beiden bösen Geschwister "Gier" und "Größenwahn" nicht im Duo auftauchen, haben wir noch Grund zum Optimismus. So wie das jetzt der Fall ist. Damit wünsche ich Ihnen einen schönen Frühling,
Ihr
Gerhard Rodler
Registrieren. Weiterlesen. Vorteile genießen.
Egal ob Sie exklusive Artikel, ein Unternehmensprofil anlegen oder Applikationen wie unser interaktives Firmenbuch nutzen wollen. Wir haben garantiert das richtige Abo-Paket für Ihre Zwecke parat.
Ihre Vorteile
- Erstellen eines ausführlichen Personenprofils
- Testweise 3 Immobilien Magazin Printausgaben
- Lesezeichen für Artikel, Jobs und Events
- Erstellen von Pressemitteilungen, Events und Jobs
- Erstellen eines ausführlichen Firmenprofils
- Schalten Sie über unsere Abonnements weitere Funktionen frei und erhalten Sie den vollen Zugang zu allen Artikeln!
Pro Abo jährlich
120,- € / Jahr exkl. MwSt.
Unlimitierter Zugang zu allen Leistungen inkl. 5 Personen Abos
Vorteile entdeckenPremium Abo
1.200,- € / Jahr exkl. MwSt.
Erstellen Sie Ihr ausführliches Personenprofil, Zugang zum digitalen Immobilien Magazin
Vorteile entdeckenGR
AutorGerhard Rodler
Tags
Weitere Artikel