Liebe Leserin, Lieber Leser!

Es gibt Nachrichten, die sich nicht um das Hier und Jetzt und um das Sofort drehen. Und die dennoch alles verändern. Und Letzteres sehr wohl hier und jetzt. So wie es aussieht, wird die These, dass Immobilien schon deshalb im Wert steigen müssen, weil sie erstens nicht vermehrbar sind, es aber zweitens immer mehr Menschen (und übrigens weltweit auch immer mehr an Vermögen in der einen oder anderen Art) gibt, nicht mehr aufrechtzuerhalten sein. Weil, das stimmt so absehbar nicht mehr. In den zurückliegenden Wochen mehren sich die Medienberichte, wonach das Ende der Menschheit eingeläutet worden ist. Das Artensterben hat in der Tat rasant zugenommen und egal wie schnell sich nun der Klimawandel tatsächlich bemerkbar macht: Er ist weder ganz reversibel noch ganz aufzuhalten. In chinesischen Obstplantagen haben schon längst am schlechtesten entlohnte Menschen die Arbeit der dort ausgestorbenen Bienen übernommen - mit mittlerem Erfolg, übrigens. Aber nicht genug. Die US-Universitäten Princeton, Standford und Berkeley haben in einer gemeinsamen Studie von der sechsten Welle des Massenaussterbens gesprochen, die schon mitten im Gange ist. Und die rund hundertmal schneller vor sich geht als die fünf zuvor. Das Schicksal der Dinosaurier wird die Menschheit daher schneller treffen, als wir das bislang vermutet hätten. Exakt: 114-mal schneller als bei den Massenaussterben zuvor. Nun sind alle drei US-Universitäten weder Öko-Fundis noch wirtschaftsfern. Wenn es keine Menschen gibt, und da schließt sich jetzt ganz profan der Kreis, dann braucht es wohl auch keine Immobilien für Menschen mehr. Der Sommer ist traditionell die Zeit des persönlichen Zwischenbilanzziehens, der Suche nach neuen Ideen und Strategien. Entweder am Strand, auf der Yacht, in den Bergen - oder sogar im Büro. Sommer ist die Zeit des Zeit-Luxus. Wo sich die Termine nicht stapeln und wo daher Zeit für Wichtiges bleibt. Vor allem Zeit zum Nachdenken. Vielleicht kommen in diesem Sommer ein paar Entscheidungsträger mehr zur Erkenntnis, dass man Geld nicht essen kann. Ein mit mir befreundeter Vorstand einer heimischen Immo-AG widmet sich schon länger der Ökologie in der Immobilie. Das kostet auf den ersten Blick vielleicht ein viertel Prozent Rendite oder noch weniger. Bringt aber den Luxus eines reinen Gewissens. Ganz direkt gefragt: Können Sie das auch haben, ein reines Gewissen? Agieren Sie "enkeltauglich"? Und jetzt nochmals nachgefragt: Sind Sie der Meinung, so etwas ist in Ihrer Kalkulation aufgrund des Konkurrenzdruckes nicht unterzubringen? Wenn Sie das mit Ja beantworten (müssen), wäre es jetzt an der Zeit, über einen Branchen- oder auch Berufswechsel nachzudenken. Sommer ist die Zeit der Einkehr. Und ja, vielleicht auch mal des "Ohren-Zuklappens" während des (vielköpfigen) Familienurlaubes. Sommer ist die Zeit, über Alternativen nachzudenken. Sich (neue) Ziele setzen. Und diese im kommenden Herbst angehen. Sich selbst dabei etwas Gutes zu tun, indem man über den Tellerrand hinaussieht, dafür ist jetzt die Zeit. Und die Gelegenheit. Jetzt, im Sommer. Ich wünsche Ihnen eine tolle Reise zu neue Horizonten, Ihr Gerhard Rodler