Immomedien
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Liebe Leserin, Lieber Leser!

Wie war das Jahr für Sie? Und: Zählen Sie zu denen, für die das Jahr besser noch zwei Monate länger dauern könnte beziehungsweise sollte, um die noch anstehenden Geschäftsabschlüsse für dieses Jahr doch noch unter Dach und Fach zu bekommen? Oder ist für Sie das Jahr de facto schon gelaufen – hoffentlich im positiven Sinn? Fakt ist, dass der Immobilienmotor derzeit auf vollen Touren zu laufen scheint. Dass für die meisten der Marktteilnehmer durchaus wieder die fetten Zeiten angebrochen sind. Zumindest für jene, die die Zeichen der Zeit rechtzeitig erkannt und ihre Strategien neu ausgerichtet haben. Denn – das zeigt unter anderem auch die kürzlich zu Ende gegangene Mapic, immerhin die größte Retailimmobilienmesse der Welt – die wenigsten Geschäftsmodelle der Immobilienwirtschaft der letzten Jahrzehnte werden im nächsten Jahrzehnt noch erfolgreich sein. Die Immobilienbranche befindet sich in einem radikalen und gleichzeitig rasanten Umbruch. Und zwar für nahezu alle Leistungsbereiche der Branche, wie auch alle Assetklassen. Das Maklerwesen beispielsweise wird sich über kurz oder lang am EU-Recht orientieren müssen, womit die heutigen Berufszugangsschranken (vulgo „Konzessionen“) so nicht mehr haltbar sein werden. Im Endeffekt laufen aber alle Berufssparten auf ein freies Gewerbe hinaus. Wie viel zusätzliche Büroflächen in Zukunft tatsächlich noch benötigt sind, ist sehr fraglich. So lange die Zahl der Arbeitsplätze nicht über das Ausmaß der Rationalisierungseffekte (seit Langem sinkt der Bedarf an Bruttogeschoßflächen pro Arbeitsplatz) wächst, wird mit jedem Büroneubau zu einem großen Teil Altbestand frei. Ähnliches gilt demnächst auch für die Einzelhandelsflächen. Selbst geringfügig wachsende Einzelhandelsumsätze lösen insgesamt keinen zusätzlichen Flächenbedarf aus, weil dieser durch den wachsenden Onlinehandel absorbiert wird. Wo immer also neue Flächen geschaffen werden, werden andere damit geleert. Wohnen würde zwar noch weiter stark nachgefragt sein, doch machen die zunehmend steigenden Grundstückspreise hier über kurz oder lang einen Strich durch die Rechnung für verkauf- weil leistbaren Wohnraum. Irgendwann wird nämlich die gehobene Mittelschicht, die sich 6000 oder 7000 Euro pro Quadratmeter leisten kann, versorgt sein, für die am stärksten wachsende Schicht der unteren Einkommensschichten bleibt es aber eng. So ließe sich die Liste noch lange fortsetzen und würde letztlich praktisch alle Bereiche der Immobilienwirtschaft umfassen. Vielleicht nicht alles, aber das meiste neu also in einer Branche, in der sich seit Jahrzehnten vor allem das Vergessens- und Giergen immer mehr verbreitet hatte. (Selbstverschuldete) Krisen und Troubles werden in immer kürzeren Zeiten vergessen, daher keine Lehren daraus gezogen und die immer gleichen Geschäftsmodelle immer schneller wieder aufgenommen, getrieben vom unverändert dominierenden Giergen. Das wird für die einen kurz oder für die anderen noch kürzer gut gehen. Aber irgendwann kommt der finale Clash für diese Dinosaurier der Branche. Diese werden damit von der nächsten Generation an innovativen Immobilienunternehmen abgelöst, die es da und dort – zum Teil für aufmerksame Beobachter, zum Teil noch im Verborgenen – bereits gibt. Wer die kommenden Weihnachtsfeiern dazu nützt, die eigene Positionierung einmal mit einem extrem kritischen Blick von außen abzugleichen, ist in diesen aufregenden Zeiten mit Sicherheit gut beraten. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen erholsame Feiertage – und für 2015 das beste Jahr, das sie jemals hatten.
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© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 02. Dezember 2014 - zuletzt bearbeitet am 07. Oktober 2024


GR
AutorGerhard Rodler
Tags
Wohnen
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Meinung
Nachhaltigkeit
Innovation
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Markt
neue Medien
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