Liebe Leserin, Lieber Leser!

Printmedien, vor allem solche, die zu einem ständigen (Berufs-)Begleiter ihrer Leser werden sollen, sind so etwas wie Wohnzimmer. Wenn man sie aufschlägt, fühlt man sich gleich zu Hause. Alles ist an seinem vertrauten Platz, man kennt sich praktisch „blind“ aus, fühlt sich angekommen, geborgen – und wohl. Wie im Wohnzimmer auch bleibt über die gut zwei Jahrzehnte, in denen Ihr Immobilien Magazin von mir herausgegeben wird, aber nicht alles immer auf seinem Platz. Ständig wird ein Stuhl oder ein Tisch verrückt, da und dort kommt ein neues Stück hinein – und ein nicht mehr zeitgemäßes, eben „in die Jahre“ gekommenes, wieder heraus. Ständig tun wir dies in unserem Zuhause. In der Regel ist das Wohnzimmer nach zehn oder fünfzehn Jahre auf diese Weise komplett „runderneuert“, ohne dass uns dies (unangenehm) aufgefallen wäre, weil es eben fließend und in aller Ruhe vorangegangen ist. Irgendwann hält man dann aber doch inne, denkt zurück und entdeckt plötzlich: „Aber hallo, da hat sich ja fast alles verändert in den zurückliegenden eineinhalb Jahrzehnten.“ So ist das auch mit Ihrem Immobilien Magazin. Laufend rücken wir an diesem oder jenem ständigen redaktionellen Element, fügen etwas hinzu – und entfernen auch einmal das eine oder andere nicht mehr zeitgemäße oder nicht mehr unseren (immer weiter steigenden) eigenen Qualitätsmaßstäben Entsprechende. Wir bemühen uns, genau das in der uns gebotenen Bescheidenheit und Stille zu tun. Uns ist bewusst, dass wir nicht dadurch zu einem Leitmedium für die Branche werden, indem wir dies mantraartig vor uns herbeten, sondern indem wir in Demut unsere Aufgabe erfüllen und damit hoffentlich (und das seit eben zwei Jahrzehnten) ihr verlässlicher Wegbegleiter sind. Und bleiben. Nicht wir als ihr hoffentlich ständiger redaktioneller Begleiter sind die Vordenker. SIE, unsere Leser, sind es. Sie gestalten diese Branche, die wichtigste unseres Landes. Weil Sie – an welcher Stelle auch immer – das Ihre dazu beitragen, für die Menschen Raum für Wohnen und Arbeiten zu schaffen, und eine Branche mitgestalten, die zu den größten Arbeitgebern des Landes zählt. Fakt ist auch, dass die Immobilienwirtschaft in den zwei Jahrzehnten, in denen ich diese Branche nunmehr begleite, einen unheimlichen Professionalisierungsschub hinter sich gebracht hat. Die einst „einfach gestrickten“ Immobilienbranche ist komplex und kompliziert, wirtschaftlich und wissenschaftlich anspruchsvoll geworden. Und sie hat eine eigene Wissenschaft hervorgebracht. Ab sofort geben wir aktuellen wissenschaftlichen Arbeiten, überwiegend aus Österreich, aber ab und an auch aus dem Ausland, in einem neu geschaffenen regelmäßigen Heftteil breiten Raum, um damit das Unsere zu einem Transfer von Wissenschaft in die Praxis beizutragen. Ich persönlich halte diese Idee unseres Redaktionsteams – gestaltet von meiner Kollegin Barbara Wallner – für die wichtigste Innovation unseres Magazins seit vielen Jahren! Ebenso gibt es ab sofort auch einen immobilienspezifischen Kommunalwirtschaftsteil und folgerichtig erhalten alle Bürgermeister, deren Stellvertreter und in den größeren Kommunen andere wichtige Entscheidungsträger das Immobilien Magazin. Und damit einhergehend eine entsprechende Steigerung der Leserzahl und der Auflage. Neu – und als Lesestoff gedacht – sind eine regelmäßige, ausschließlich vor Ort recherchierte Auslandsreportage und ab sofort auch eine klar formulierte (immobilien‑)po­litische Sichtweise in verschiedenen Kommentaren und persönlichen Sichtweisen. Letzteres wollen wir Ausgabe für Ausgabe weiter ausbauen – natürlich unter Berücksichtigung der gebotenen Objektivität. Viel Spaß mit Ihrem wieder einmal „runderneuerten“ Immobilien Magazin, Ihr Gerhard Rodler