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Lokaltipp der Woche: Meinl am Graben

Um einen ausgesprochenen Geheimtipp handelt es sich beim Meinl am Graben freilich nicht. Aber wer sich nicht bereits in halbwegs regelmäßigen Abständen hier einfindet, hat diese traditionelle Gourmet-Hochburg bei der Planung besonderer Abende womöglich selten am Radar. Vielleicht zu selten, denn hier wird schon ganz großes Kino geboten. So habe auch ich diesen Hotspot in den letzten Jahren etwas vernächlässigt. Ein Trüffelmenü mit ausgefallener Italienischen Weinbegleitung hat mich aber nun doch wieder einmal hinter dem Ofen hervorgelockt. Dieses sei nun hier diskutiert. Begonnen hat die Show mit einem dicht-würzigen, cognaclastigen Maronisüppchen und dazu passend einem Stückchen Gänseleberterrine auf fruchtigen Essigscharlotten als Amuse-gueule. Dem folgte ein mariniertes Rinderfilet, dessen Qualität - dicker geschnitten als sein Kollege Carpaccio - marmoriert-saftig nur als sensationell beschrieben werden kann. Daneben gab's Schwarzwurzeln und geräucherten Crème fraîche mit einer sehr elegant-feinen Rauchnote sowie die geschmacklich dazu sehr harmonische Trüffel. Das Gericht war übrigens perfekt temperiert, was selbst in der gehobenen Küche bei dieser Produktgruppe oft keine Selbstverständlichkeit ist. Danach ging es weiter mit einem Carbonara Ravioli. In zuckerlartiger Form kamen Teigpäckchen, gefüllt mit Schinkenwürfelchen und einer Parmesancrème. Darauf wurden eine Art Eistich und natürlich die Trüffelhobel drapiert, welche aber leider durch die anderen intensiven Geschmäcker ihre Hauptrolle abgeben mussten. Als Fischgang wurde ein Wolfsbarsch auf Spinat-Petersilien-Crème mit Calamari und confiertem Knoblauch serviert. Hier passte der weiße Trüffel ausgezeichnet, insgesamt hielt sich dieser Gang aber angesichts angeregter Gespräche im Hintergrund. Es fiel nur auf, dass die Calamari einen Tick zu trocken waren - zustande kam aber dennoch jedenfalls ein ordentliches und optisch sehr ansprechendes Fischgericht. ##Tolle Knolle Das fleischliche Highlight bildete ein rosa gebratener Rehrücken in einer Hülle von würzigem Hirschschinken, dazu gab's Grießstrudel und eine Selleriecreme mit intensiver Rauchnote. Neben den obligatorischen weißen Trüffelhobel fand sich hier in der Sauce auch noch von der schwarzen Knolle, was dem Ganzen eine erdige Note verlieh. Alles in allem ein Gericht mit lauter intensiven Komponenten, die sich aber gegenseitig wunderbar betont und ergänzt haben. Den Abschluss bildete ein Apfeltarte mit Vanilleeis und Arganöl. Eine durch und durch süße Angelegenheit, mit zuckrig verkrustetem Blätterteig, auf dem besonders aromatische Apfelscheiben es zuwege brachten, geschmacklich nicht unterzugehen. Großartig dazu passte der würzig-fruchtige, mit einer kleinen Alkoholattacke aufwartende Süßwein 'Giulio Cocchi Barolo Chinato'. Die Weinbegleitung war grundsätzlich originell und hat den Horizont aller am Tisch Versammelten erweitert. Handverlesen und ohne dem Anspruch etwas Neues kennenzulernen, hätte man aber wohl bei dem einen oder anderen Gang eine andere Wahl getroffen. Trotzdem - hier wurde ein wunderbar durchdachtes, trüffelreiches Menü der Extraklasse geboten. Und dies hat (ganz zu schweigen vom Ambiente mit Blick auf den nächtlich beleuchteten Graben) nicht nur die ausgezeichnete Leistung von Meinls Küche in Erinnerung gerufen, sondern auch den Umstand, dass hier immer wieder saisonale und regionale Themenabende geboten werden, die man sich ab und an einfach nicht entgehen lassen sollte. [b]Bonuskategorie "Konzepterlebnis":[/b] 10/10 [b]Hundefreundlichkeit:[/b] 10/10 (plus 1 Bonuspunkt für die Verköstigung mit Leckerlis) [b]Location:[/b] 10/10 [b]Preis/Leistung fürs Menü inkl. Weinbegleitung:[/b] 10/10 [b]Küche:[/b] 9/10 [b]Service:[/b] 9/10 [b]Getränke:[/b] 8/10 [i](Legende: 10 = ein Traum, 8-9 ausgezeichnet, 6-7 gut, 4-5 mittelmäßig, unter 3 enttäuschend und kaum einen Tipp wert, 0 = verstörend schlecht und ein ernstzunehmender Warnhinweis)[/i]

© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 10. November 2017 - zuletzt bearbeitet am 14. August 2025


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AutorBarbara Bartosek
Tags
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