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Luxus kurzer Arbeitsweg
Hohe Preise treiben Menschen aus den Städten
Während viele Büroangestellte den ersten und zweiten Lockdown im Homeoffice verbracht haben, blieb Krankenpflegern, Kassierern, Mitarbeitern der Stadtreinigung und Paketboten der Weg zur Arbeit nicht erspart. Dabei wird es gerade für Gering- und Normalverdiener immer schwieriger, in der Nähe ihrer Arbeit oder ihres Einsatzgebiets zu wohnen, denn vor allem die innerstädtischen Mietpreise steigen seit Jahren schneller als das durchschnittliche Haushaltseinkommen, geht aus einem Marktkommentar von von Tanja Volksheimer, Senior Portfolio Manager Real Estate Europe bei Nuveen hervor. Besonders angespannt ist die Situation in den deutschen Metropolen. Je niedriger das verfügbare Einkommen, desto höher der Anteil, der für Wohnen ausgeben wird. Wer unter 1.300 Euro im Monat zur Verfügung hat, gibt nach Angaben der Bundesagentur für Wohnungslosenhilfe im Mittel 47 Prozent aus. Erst in der Spanne zwischen 5.000 Euro und 18.000 Euro sinke der Anteil auf die empfohlenen 30 Prozent. Niedrige Gehälter machen weite Arbeitswege wahrscheinlich, was wiederum die Fahrtkosten erhöht, Zeitverlust und Stress bedeutet und die Umwelt belastet. Hinzu kommt, dass es Haushalte gibt, die ein zweites Auto kaufen müssen, sich dieses aber eigentlich nicht leisten können. Doch nicht nur Geringverdiener, sondern auch immer mehr Arbeitnehmer aus der Mittelschicht werden durch die hohen Wohnkosten zu Pendlern. Die Conclusio: Sinkende Subventionen sowie steigende Grundstückspreise und Baukosten erschweren es Investoren, das Angebot an bezahlbarem Wohnraum in Zusammenarbeit mit Städten und Kommunen zu steigern. Öffentliche Träger aber sind finanziell nicht in der Lage, den Mangel allein zu beheben. Sie sollten daher mit institutionellen Investoren kooperieren, so Tanja Volksheimer. Gerade jetzt ist deren Nachfrage nach entsprechenden Projekten hoch, denn für immer mehr Investoren gehört das Messen der Wirkung ihrer Investments auf Gesellschaft und Umwelt genauso zu ihrer Strategie, wie die Rendite-Risiko-Analyse.
CS
AutorCharles Steiner
Tags
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Tanja Volksheimer
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