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Luxusimmobilien in Libanon als Schnäppchen

Seit sechs Jahren tobt in Syrien ein verheerender Bürgerkrieg. Der Immobilienmarkt im benachbarten Libanon zeigt sich von den nahen Kriegshandlungen aber relativ unbeeindruckt. Vor allem kleine Einheiten sind gefragt und Luxuswohnungen könnten sich gerade als Schnäppchen herausstellen. Der Immobilienzyklus in Libanon ist ganz anders als jeder andere auf der ganzen Welt", wird Lara Abi-Abdallah Kanj, Leiterin der Immobilienabteilung der Blominvest Bank, kürzlich in der Financial Times zitiert. Als Grund nennt sie die Knappheit an Land. Über sechs Millionen Menschen drängen sich im Libanon auf einer Fläche, etwa so groß wie das Bundesland Kärnten. Ein weiterer Grund, warum der Immobilienmarkt in dem kleinen Land nicht stark eingebrochen ist, ist die libanesische Diaspora, die auf zehn bis 15 Millionen Menschen geschätzt wird. Mit Geldern aus dem Ausland wurde der Immobilienmarkt im Libanon im Laufe des Syrienkrieges gestützt. Vor etwa einem Jahrzehnt stiegen die Immobilienpreise vor allem aufgrund des Ölbooms stark an. Ein weiterer Preisschub brachte schon zuvor die Terrorattacken des 11. September, wie Mario Mohanna, General Manager der Patrimoine Conseil Property Agency, in dem Artikel der Financial Times erklärt. Infolge der Ereignisse hätten viele arabische Investoren ihr Geld aus den westlichen Ländern in den Libanon gebracht. Mit dem Beginn des Syrienkrieges im Jahr 2011 endete die Immobilienboom schlagartig und die Preise fielen im Durchschnitt etwa um 20 Prozent. Doch nicht der gesamte Wohnungsmarkt war von der Krise gleich betroffen. Die Nachfrage nach kleinere Wohneinheiten blieb nicht nur stabil, sondern stieg sogar. Grund ist, dass mit den Kriegsflüchtlingen Menschen mit weniger Einkommen nun einen größeren Teil des überschaubaren Marktes ausmachen. Die Entwickler haben längst darauf reagiert und bauen laut dem Bericht nun kleinere Einheiten zwischen 60 und 90 m² vor allem außerhalb der Hauptstadt Beirut. Die derzeit unbeliebten Luxuswohneinheiten sieht Janmarie Haggar, Eigentümerin des Immobilienmaklers JHM, in dem Financial Times-Artikel als mögliches Schnäppchen an: "Wer sich eine drei, vier oder fünf Millionen Dollar teure Wohnung leisten kann, könnte gerade ein gutes Geschäft machen." Bleibt nur noch zu hoffen, dass sich die Gesamtsituation in der Region bald ändert.

© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 15. September 2017 - zuletzt bearbeitet am 14. August 2025


SP
AutorStefan Posch
Tags
International
Markt der Woche
Libanon
Beirut

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