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Wohnungsmarkt hat sich stabilisiert

Aber Volumen noch unter Vorjahreswert

Der Wiener Wohnungsmarkt zeigt sich im ersten Halbjahr 2024 stabil, bleibt jedoch hinter den Erwartungen einer deutlichen Erholung nach dem Einbruch im Vorjahr. Das Transaktionsvolumen ist um 7,5 Prozent gesunken, während die Kaufpreise weitgehend auf gleichem Niveau geblieben sind. Das geht aus der aktuellen Ausgabe des Wohnmarkt-Berichts von Otto Immobilien hervor, der die Entwicklungen und zukünftigen Trends im Wohnimmobilienmarkt Wiens beleuchtet.
Im ersten Halbjahr 2024 verzeichnete der Wiener Wohnungsmarkt einen leichten Rückgang des Transaktionsvolumens um 7,5 Prozent auf insgesamt EUR 1,19 Milliarden (2023: EUR 1,29 Milliarden). Die Anzahl der Transaktionen blieb mit 3.305 nahezu unverändert (2023: 3.310). „Der Rückgang im Transaktionsvolumen bei gleichbleibender Transaktionsanzahl deutet darauf hin, dass vor allem günstigere Objekte gehandelt wurden. Käuferinnen und Käufer konzentrieren sich auf Bestandswohnungen, da es hier aktuell mehr Spielraum bei der Preisgestaltung gibt“, erläutert Martin Denner, Leiter der Research-Abteilung bei Otto Immobilien.
Im Bereich der Bestandswohnungen betrug das Transaktionsvolumen EUR 811 Millionen, ein Minus von 4,9 Prozent gegenüber 2023. Dabei ist eine Verschiebung hin zu preiswerteren Angeboten klar erkennbar: Fast die Hälfte aller verkauften Bestandswohnungen kostete weniger als EUR 250.000. Im Bauträgersegment, wo die Preise weniger flexibel sind, zeigte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein noch deutlicherer Rückgang um 12,6 Prozent auf EUR 383 Millionen
Im Segment der Häuser und Villen ist die Nachfrage nach hochwertigen Objekten dagegen weiterhin hoch: Der Markt verzeichnete im ersten Halbjahr ein Plus von 26 Prozent auf EUR 235 Millionen Transaktionsvolumen, während die Anzahl der Transaktionen um 15 Prozent auf 224 gestiegen ist. Der mittlere Kaufpreis (Median) legte um 4,3 Prozent auf EUR 659.950 zu. Privatpersonen treten verstärkt als Käufer auf und sind für 85 Prozent des umgesetzten Transaktionsvolumens verantwortlich.
Die Preise für Neubauwohnungen haben sich im ersten Halbjahr 2024 nur minimal verändert. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis liegt bei EUR 7.279 und damit nahezu auf dem Niveau des Vorjahres. Bei Bestandswohnungen sank – erst zum zweiten Mal seit der Finanzkrise 2008 – der Quadratmeterpreis im ersten Halbjahr 2024 um 1,7 Prozent auf durchschnittlich EUR 4.457. „Die Preisstagnation in nahezu allen Segmenten ist ein klares Indiz dafür, dass der Markt eine Phase der Unsicherheit durchlebt. Es zeigt sich eine Stabilisierung auf einem niedrigeren Preisniveau, insbesondere bei Bestandswohnungen. Für Suchende kann das also ein guter Moment für einen Kauf sein“, kommentiert Sonja Kaspar, Wohnexpertin bei Otto Immobilien.
Parallel dazu verzeichnet die Neubautätigkeit im freifinanzierten Bereich einen deutlichen Rückgang. Die Zahl der fertiggestellten Einheiten wird 2024 um etwa 6 Prozent sinken, von 10.489 im Vorjahr auf voraussichtlich 9.825 im Jahr 2024. Für 2025 wird ein weiterer starker Rückgang auf 5.908 erwartet. Besonders stark zurückgehen soll die Anzahl der Eigentumswohnungen von 6.390 auf 3.680, ein Minus von 42 Prozent. „Im Neubau-Bereich kann dadurch eine Angebotsknappheit entstehen, Kaufinteressenten sollten wohl nicht zu lange abwarten“, so Sonja Kaspar.

© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 10. September 2024 - zuletzt bearbeitet am 07. Oktober 2024


GR
AutorGerhard Rodler
Tags
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