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Massiver Bedarf für Betreutes Wohnen
Über 100.000 zusätzliche Einheiten bis 2030 bemötigt
Der Bedarf an Betreuten Wohneinheiten wird bis 2030 massiv steigen. Der Markführer für freifinanziertes Seniorenwohnen in Österreich Silver Living prognostiziert einen zusätzlichen Bedarf von 101.500 Betreuten Wohnungen. Dies entspricht Gesamtinvestitionskosten von rd. € 17,2 Mrd., so das Ergebnis von "Seniorenwohnen Österreich - 2. Marktbericht 2020/21"* von Silver Living. Die Studie wurde heute vor Journalisten vorgestellt.
Basis der Studie ist die Datenanalyse des Markführers für freifinanziertes Seniorenwohnen in Österreich. "Mit der derzeitigen Bautätigkeit sind 101.500 Betreute Wohnungen bis 2030 unmöglich, schon heute besteht ein zusätzlicher Bedarf von 80.000 Wohneinheiten für Betreutes Wohnen", erklärt die Geschäftsführung von Silver Living, Walter Eichinger und Thomas Morgl. "Es existieren weder Ersatzgüter noch ist auf lange Sicht eine Aussetzung dieser "basic needs" denkbar. Umso unverständlicher sei es, dass sich die "Politik" nicht dem eklatanten Mangel an altersgerechten Wohnungen widmet." In den kommenden Jahren werde sich das Senioren-Wohnproblem durch die "Baby-Boomer Generation" in der Gesellschaft weiter verschärfen, wenn nicht massiv gegengesteuert wird. Das betriffe den Neubau von altersgerechten Wohnungen, aber vor allem auch das altersgerechte Sanieren. Ein Großteil der erforderlichen Senioren-Wohnungen werde durch den Umbau vorhandener Wohnungen entstehen müssen.
Hauptzielgruppe für Betreutes Wohnen sind Menschen ab ca. 60 Jahren, die sich im Ruhestand befinden und geistig sowie körperlich fit sind - sogenannte "Best Ager". Mit 1.1.2020 zählten 25,4 % der österreichischen Bevölkerung zur Altersklasse 60 plus und gehörten damit zu den Best Agern. Gemäß Statistik Austria waren 15,8 % zwischen 60 bis 74 Jahren und 9,6 % waren älter als 75 Jahre.
"Noch immer wohnen viele Menschen mit geringer Pflegestufe und hohem Grad an Selbständigkeit in Pflegewohnheimen, müssten dies aber nicht", erklären Eichinger und Morgl. "Die damit verbundenen Kosten für die öffentliche Hand aber auch für die Seniorinnen und Senioren sind aber vergleichsweise hoch. Würden diese Personen in einer Betreuten Wohnhausanlage leben, wären deren maximale Unterbringungskosten um mehr als die Hälfte günstiger als in einer Pflegeeinrichtung." Betroffen sind davon vor allem ältere Menschen ohne Pflegebedarf - wie auch jene in den Pflegegeldstufen 1 bis 3. "Diese können in einer Betreuten Wohnanlage besonders gut betreut werden", ergänzt Eichinger, "doch auch höhere Pflegestufen können je nach individueller Situation der Betroffenen im Rahmen des Betreuten Wohnens abgedeckt werden."
SP
AutorStefan Posch
Tags
Wohnen
Markt
Silver Living
Walter Eichinger
betreutes Wohnen
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