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„Meet me at MIPIM!“
So tönt es bei Managern aus der internationalen Immobilienbranche, wenn der Frühling vor der Türe steht. Mit der heurigen Austragung wird die Veranstaltung in Cannes ein Viertel Jahrhundert alt und bekommt damit so etwas wie Traditionsstatus.
Alles wird heuer überstrahlt von der Zahl 25. So viele Jahre lang wird die MIPIM schon ausgetragen, was für uns Grund genug ist, um uns vom Leiter der Veranstaltung, Filippo Rean, das bisherige Resümee einzuholen: „Die MIPIM ist seit ihrer Gründung Begleiter der Immobilienwirtschaft und insbesondere jener ihrer fortschreitenden Internationalisierung.“ Einen Einblick des aktuellen Standes der Dinge verschafft ein Blick auf die aktuelle Liste mit den heurigen Standbetreibern. Einen Stand, der entweder von einer Firma oder einer Regionen gebucht wird, leisten sich 336 eingetragene Vertreter aus 40 Nationen. Einen speziellen Andrang haben sich die Veranstalter heuer dadurch verschafft, indem man gleich drei Ehrenländer ausgerufen hat, von denen man sich so ihre Qualitäten erhofft. Country of Honour sind Brasilien, die Türkei und, weil aller guten Dinge drei sind, auch noch Russland. Die Russen „sind wieder los“ und die haben mit 41 Ausstellungsständen nach Frankreich und Großbritannien die drittmeisten Repräsentanzen gebucht. Die allermeisten russischen Standvertretungen sind Kapital- oder Projektgesellschaften und zwar mit dem „Group-Status“. Mittlerweile kann man davon ausgehen, dass Krasnodar und Sotschi heuer kein Thema mehr sind, nachdem die Winter-Olympiade nun vorbei ist.
##Das volle Spektrum
Obwohl es mittlerweile eine eigene MIPIM in UK gibt, sind die Briten in Frankreich nochmals mehr geworden. Zu den Londonern und Vertretern aus den Regionen Birmingham, Manchester und Bristol sind jene aus Sheffield und Liverpool hinzugekommen. Manchester hat nach 14 Jahren der Teilnahme noch nicht genug. Im Gegenteil, denn hier vermeldet der Regionalvertreter nicht weniger als fünfzig Partner, die man beherbergt. Was ist sonst neu? Japan verleiht mit acht Ständen der Veranstaltung andeutungsweise einen asiatischen Touch. Madrid ist als Region wieder da, womit also in Spanien wieder ein Comeback angestrebt wird. Mit Cisco und Deutsche Bank tauchen zwei Großmieter am Parkett in Cannes neu auf. Mit Daikin und Pillips Lighting nehmen auch zwei Bekannte unter den Klimaanlagenherstellern bzw. Leuchtenproduzenten die Herausforderung auf, zählen sie neuerdings auch zu den Promotoren, die man in Frankreich aufsuchen kann. Im Sinne des Veranstalters ist die Erhöhung der Teilnehmerschaft immer eine Freude, aber gleichsam erhöht sie die Mannigfaltigkeit der Veranstaltung. „Heute stellt sie einen Marktplatz zur Verfügung, auf dem man zukünftige Herausforderungen identifiziert und Gelegenheiten dazu findet, diese zu meistern“, drückt sich „Marktleiter“ Fillipo Rean aus. Bei den Herausforderungen angesprochen sind vor allem Umweltthemen, aber nicht nur. Offene Finanzierungsfragen wären es zuletzt auch gewesen, denen man sich gestellt hat.
Veränderungen beim Konsumentenverhalten oder den Arbeitsplätzen waren darüber hinaus immer an der Tagesordnung bei den Sessions und Panels am Rande der teilnehmermäßig größten Gewerbeimmobilienmesse der Welt.
##Die nächsten 25 Jahre
Mit dem Jubiläum ist man beim Veranstalter bemüht, nicht nur die letzten Jahre fortzuschreiben, sondern auch verstärkt Perspektiven aufzuzeigen. Erstmals taucht auch der Begriff Wissensgesellschaft bei einer der Veranstaltungen auf, bei der diskutiert werden wird, wie und wo man den „Wachstumspfad“ weiter gehen kann. Das Thema Housing hat mittlerweile einen Fixplatz bei der MIPIM bei den offiziellen Veranstaltungen bekommen, die am Rande der Businessmeetings das Geschehen bereichern. Eine Teilnehmergruppe, die sich alljährlich hier neu zu erfinden scheint, ist die Tourismusbranche, die wieder neue Konzepte vorstellt und diskutiert, wie man den Gast von heute locken kann. Wie andererseits die Infrastruktur der Stadt der Zukunft aussehen kann und wie man aus Investorensicht gewappnet sein muss, das wird im Rahmen eines visionären Vortrags am zweiten Messetag erläutert. Mit diesen und ähnlichen weiterführenden Themen wird zu erwartenden Veränderungen bewusst Rechnung getragen. „Wir wollen mit unserem heurigen Programm der Immobilienwirtschaft für die nächsten fünfundzwanzig Jahre einen reichhaltigen Ausblick bieten und zwar für alle Aspekte der Immobilienbranche“, betont Rean. Damit hat man beim Messe-
Organisationsteam im Sinne der Teilnehmer weitreichende Ziele gesteckt. Die Messebesucher sind es, die Organisator Rean am Herzen liegen, hat er sich doch zum 25-jährigen Jubiläum vor allem eines vorgenommen, nämlich deren Würdigung: „Dieser fünfundzwanzigste Geburtstag der MIPIM wird Gelegenheit bieten, um allen treuen Kunden zu danken.“ Dankesworte werden zweifellos auch bei der Preisvergabe der MIPIM Awards fallen. Was die Awards betrifft, gibt es auch immer leichte Neuerungen. Heuer wird erstmalig eine Kategorie „Best Urban Regeneration Project“ vergeben, womit die Immobilienwirtschaft versucht, „auch stadtplanerisch etwas zu können“. In sieben Hauptkategorien stehen im Vorfeld der Veranstaltung jeweils Finalisten fest, aus denen die Jury und das Messepublikum direkt auf der Messe ihre Favoriten wählen werden. Am Donnerstag, den 13. März um 19:00 Uhr, wird im Grand Auditorium zur Award Ceremony geladen. Dort wird die viertägige Veranstaltung auch ihren gesellschaftlichen Höhepunkt haben und etwas von dem Festivalflair ausstrahlen, den man gemeinhin mit dem Filmschauplatz Cannes und dem Festivalgelände assoziiert.
##Termine, Termine, Termine
Bis es soweit ist, heißt es aber, noch alle Geschäfte möglichst unter Dach und Fach zu bringen oder sie zumindest anzubahnen. Ein volles Programm abzuspulen, ist das Gebot der Stunde, und so mancher hat sich ein Messeprogramm zurechtgelegt, dem er oder sie tüchtig folgen kann. „Der Markt trifft sich hier auf der Messe und da kann man in kurzer Zeit viele Geschäftspartner treffen“, sagt Michael Ehlmaier, der hier immer viel unterwegs ist und eher zu denen gehört, die nur selten am Österreichstand anzutreffen sind. Ein anderer treuer Besucher, Karl Bier, Vorstandsvorsitzender der UBM Realitätenentwicklung AG, lässt sich da lieber am eigenen Stand besuchen (siehe auch Artikel „Anerkannt als Stabilitätsweltmeister“). Er ist etwas konkreter, was die ganz persönlichen Erwartungen für das bevorstehende Event betrifft: „In den vier Tagen komme ich dann auf gut hundert Messekontakte.“ So viel muss es dann aber nicht unbedingt für jeden sein und wie man es schafft, zu reduzieren, hat Alois Aigner, Geschäftsführer bei der ARE Development, bei einer der vorangegangenen MIPIMs preisgegeben: „Persönlich würde es mich interessieren, wie der Hotelmarkt in Rumänien so funktioniert, aber für mein Unternehmen spielt das keine Rolle.“
Wieder andere kommen nicht vorbei, um Programm zu machen, sondern mehr um Dinge aufzuschnappen. „Hier zu sein ist gut, damit man weiß, wie das Branchenbarometer steht“, hat es Karl-Heinz-Strauss, der Firmengründer des gleichnamigen Immobilienentwicklers und Porr AG-Chef, einmal formuliert. Sigrid Oblak, die Leiterin der Immobiliensparte der Wien Holding, ist dem Ruf aus Cannes zuletzt auch gefolgt. Sie war Tagesgast, um sich das Spektakel anzusehen, war aber für heuer einmal mehr zum für sie logischen Entschluss gelangt, dass man mit der Wien Holding nicht Standbetreiber werden möchte: „Für uns ist das eine Nummer zu groß und die Mehrkosten lohnen sich dann nicht.“ Schade findet man das bei den Organisatoren, jedoch tröstet man sich hier anderweitig. Die Veranstalter haben einen Aufruf gemacht, damit sich Teilnehmer der ersten Ausgabe von 1990 melden, und bis Redaktionsschluss sind immerhin 234 solcher Meldungen eingegangen. Wer übrigens heuer selber nicht dabei sein kann, dem stehen dank „digitaler Nachrichtenwelt“ noch andere Möglichkeiten zur Verfügung. Auf Livestream.com kann man zum Beispiel den Stand von Manchester im Auge behalten und der dortigen Kolonie bei der Arbeit über die Schulter schauen oder sie beim Afterwork beobachten. Sehenswerter ist da vermutlich schon das Programm von Immoflash, wo tagesaktuell Berichte im handlichen Videoformat bereitgestellt werden. «
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AutorPeter Matzanetz
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