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Mehr Respekt für unsere Branche
Über die Schwierigkeiten, Facility Management ausreichend zu definieren, den Kostendruck und seine Wünsche an Kunden und Branchenmitbewerber sprach HSG/Zander-GF Gerhard Schenk mit Charles Steiner.
[b]Wie hat sich Facility Management in den vergangenen Jahren entwickelt?[/b] Schenk: Die ersten Ansätze zu FM gab es bereits 1990, allerdings eher unter dem Begriff Services. Das hat sich in der Begrifflichkeit immer mehr zum Facility Management gewandelt, wobei es zu viele Definitionen gibt. Das ist allerdings nachvollziehbar, da das Leistungsspektrum sehr komplex ist. Gegen 1996, als ich angefangen hatte, war der Begriff bereits im Raum und es gab die ersten Ausschreibungen. Facility Management wurde reifer, internationaler. Jetzt zeichnet sich allerdings ab, dass auf Kundenseite das Know-how verloren geht, das heißt, Ansprechpartner, die Dinge beurteilen können und klar formulieren, was sie wollen, werden immer weniger.
Das birgt für die Bieter das Risiko, dass die fachliche Reflexion fehlt. Es ist nämlich auch dem Anbieter sehr willkommen, wenn sie auf Kalkulationsfehler aufmerksam gemacht werden. Ein weiterer Effekt ist zunehmend das Hinzukommen von Einkäufern, die immer niedrigere Preise erzielen wollen und die für eine Argumentation auf der Sachebene immer weniger zugänglich sind.
[b]Was wäre für Sie eine passende Definition von Facility Management?[/b] Schenk: Wenn ich FM für mein Geschäft definiere, dann umfasst FM alle erforderlichen Leistungen, die die Verfügbarkeit und die Nutzbarkeit eines Gebäudes maximieren. Das ist zwar keine offizielle Definition, ist aber für viele, die das anbieten, im Grunde der Sukkus. Wobei zu beachten ist: Wenn ich jetzt ein internationaler Konzern mit mehreren Standorten bin, also auch strategische Entscheidungen zu treffen habe, hat das natürlich einen anderen Stellenwert.
[b]Weil Sie angesprochen haben, immer weniger Kunden wüssten, was sie wollen. Liegt das in der zunehmenden Komplexität der Materie?[/b] Schenk: Es ist einerseits die Komplexität der Leistung, die schwer greifbar ist. Wenn man Kunden fragt, dann umfasst FM vordergründig die wahrnehmbaren Leistungen, also etwa die Reinigung oder die Klimatisierung. Was im Hintergrund läuft, etwa Betreiberverantwortung, Dokumentationspflicht, Ausbildung, Arbeitssicherheit, das wird alles nicht wahrgenommen. Aufgrund der Entwicklung unserer Zeit, wo immer weniger zum Thema wird, Wertschöpfung zu suchen oder zu schaffen, sondern Kosten zu reduzieren:
Ich müsste keine Kosten reduzieren, wenn ich bestehende Kapazitäten ausschöpfe, sondern nur schauen, wie ich zum Geschäft komme. Weil das Thema FM immer komplexer wird, wollen sich die Kunden nicht mehr damit beschäftigen, sondern betrachten das als outsourcebare Leistung.
[b]Was würden Sie sich für Ihre Branche für die Zukunft wünschen?[/b] Schenk: Mehr Respekt.
Und zwar von allen Beteiligten. Sowohl die Dienstleister sollten mehr Respekt zu ihrer Aufgabenstellung haben.
Ich würde mir auch mehr Respekt vom Auftraggeber wünschen, nämlich den Stellenwert dessen, was er in Anspruch nimmt, kritisch zu hinterfragen und nicht nur an Kostenreduktion zu denken. «
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AutorCharles Steiner
Tags
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