Mister 100.000 Volt auf Österreichtrip

Ein aus dem ehemaligen Ostdeutschland kommendes Energiecontracting-Unternehmen möchte jetzt auch den österreichischen Markt aufmischen. Dabei ist die GETEC aus Magdeburg durchaus ernst zu nehmen, sagt Michael Lowak, Vorstand GETEC Wärme & Effizienz im Gespräch. Ein erstes Joint-Venture-Unternehmen mit dem größten heimischen Elektrizitätsversorger, der Verbund AG, wurde bereits gegründet. Jetzt sucht die GETEC große Immobilienbestandshalter für weitere Joint-Venture-Gesellschaften. [b]Sie haben Ende des Vorjahres mit der Verbund AG ein Joint-Venture-Unternehmen für den österreichischen Markt gegründet, das dieser Tage den Betrieb aufgenommen hat. Wie kommt ein deutsches Unternehmen aus Magdeburg ausgerechnet nach Österreich?[/b] Lowak: Energie ist zu einem wichtigen Kosten- und Planungsfaktor für alle energieverbrauchenden Bereiche geworden. Das betrifft insbesondere energieintensive Industriebetriebe, aber auch verarbeitende Gewerbebetriebe, die ihre Anlagentechnik modernisieren möchten oder den Umstieg auf CO2-neutrale Brennstoffe planen. Und genau dabei kennen wir uns sehr gut aus. Wir verfügen über langjährige Erfahrung und umfassendes Know-how bei der Entwicklung und Umsetzung von Energieversorgungslösungen für die energieintensive Industrie. Hunderte Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund 1.500 MW haben wir bereits in Deutschland errichtet. Ich bin überzeugt, das ist auch für Österreich ein Thema. [b]Was bieten Sie nun konkret in Österreich an?[/b] Lowak: Die VERBUND GETEC Energiecontracting GmbH entwickelt für jeden Kunden ein maßgeschneidertes Energieversorgungskonzept und übernimmt die Entwicklung, Planung und Finanzierung sowie den Bau und Betrieb von Wärme-, Kälte-, Dampf-, Strom-, Druckluft- oder anderen Energieerzeugungsanlagen. Moderne, innovative Technik und für den jeweiligen Einsatz optimierte Brennstofflösungen gewährleisten Kunden Kostensenkungen und eine Entlastung der Umwelt. [b]Dieses Angebot richtet sich aber eher an produzierende Unternehmen und nicht an die Immobilienbranche?[/b] Lowak: Eben nicht nur. Die GETEC sieht auch Immobilienbestandshalter als absolute Zielgruppe, und hier zwar alle Assetklassen vom Wohnen über Büro bis zu Retailimmobilien. Wir sehen hier aus Erfahrung Einsparungspotenziale von 20 bis 25 Prozent. Und unser Angebot an die Immobilienbranche ist, dieses Potenzial gemeinsam zu heben, sodass wir beide davon etwas haben. [b]Klingt nach einem Joint-Venture-Angebot.[/b] Lowak: Auch. Bei Wohnhäusern bieten wir den Bestandshaltern ab einer Größe von etwa 3.000 Wohneinheiten die gemeinsame Gründung einer Joint-Venture-Gesellschaft an. Wir können dabei im Bedarfsfall auch das erforderliche Kapital für die anstehenden Investitionen - in der Regel in Form von Mezzaninkapital mit einer dafür üblichen Verzinsung - einbringen. [b]Und was genau tun Sie dann?[/b] Lowak: Dann nutzen wir gemeinsam die sich ergebenden Potenziale. Wir versuchen, die erforderliche Energie günstiger einzukaufen, optimieren die bestehenden Anlagen, ersetzen sie im Bedarfsfall gegen neuen Anlagen, wenn das zur Effizienzsteigerung notwendig ist. Alledem gehen naturgemäß eine Bestandserhebung und die Ausarbeitung eines maßgeschneiderten Konzeptes voraus. Und genau das machen wir mit unserem Unternehmen in Deutschland bereits seit 1993. [b]Danke für das Gespräch.[/b] «