Nach dem Wettkampf ist vor dem Wettkampf

Was tut man, wenn man im Wettkampf so richtig einen auf den Deckel bekommen hat? Nein, man trainiert nicht so weiter, wie man es bislang gemacht hat, nein, man bestraft den Körper nicht, weil er nicht so funktioniert, wie man es sich vorgestellt hat. Vielleicht sollte man es wie Abraham Lincoln halten: „Wenn wir ein Problem haben, sollten wir uns in eine Ecke setzen, ein Nickerchen machen und warten, bis es vorbeigegangen ist.“ Wenn wir aufwachen, wird die Welt nicht mehr so schlimm aussehen wie im Dunkeln der Nacht. Jetzt gilt es, die Dinge neu aufzusetzen, das Training zu individualisieren, neue Methoden einzusetzen, zu variieren. Wie Hengstschläger sagen würde: „Wenn die Temperatur in der Pfütze um zwei Grad gestiegen ist, dann überlebt nur jenes Tierchen, das sich schon gestern gedacht hat, es könnte ja wärmer werden, die anderen werden sterben, denn ihnen ist zu heiß geworden.“ So einfach ist die Evolution. In den kommenden Wochen werden die Weichen für die Wettkämpfe der nächsten fünf (!) Jahre gestellt. Im Mentaltraining wird ein Begriff das Trainings- und Wettkampfprofil zentral bestimmen müssen: MUT!!! Es wird darum gehen, nach vorn an das Netz zu stürmen und auf den Volley zu warten, vielleicht wird es aber auch sinnvoll sein, eine lange Ausdauereinheit hinten an der Grundlinie einzuschieben. Liebe Chefverhandler: Wir laden Sie dazu ein, Mut zu haben, tauschen Sie ihre Kaderspieler aus, nehmen Sie ein weißes Blatt Papier und schreiben Sie darauf ein neues Mietrecht, werfen Sie alte Gedanken über Bord und machen Sie genau das Gegenteil von dem, was Sie sich denken, denn „die Fragen der Zukunft sind die Fragen der Gegenwart, nur aus einer anderen Zeit“ (Seneca). Gleichmacher und Mainstreamjünger siegen vielleicht bei der Staatsmeisterschaft der Langeweiler, BE DIFFERENT muss die Devise heißen, sonst müssen Sie sich darauf einrichten, in das Besenwagerl am Ende des Feldes einzusteigen. Das ist keine Schande, nur da hinten schaut Ihnen keiner mehr zu und Sie haben mit dem Wettkampf auch gar nichts mehr zu tun, meint herzlichst Ihr Triathlet