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Nachfrage nach Wohneigentum zurück

Verkäufe steigen kräftig, Preise moderat

Im ersten Halbjahr 2025 wurden laut Re/Max in Österreich 19.244 Eigentumswohnungen verkauft – ein Plus von über 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Gesamtwert der Transaktionen stieg von 4,55 auf 5,59 Milliarden Euro. Damit liegt das Verkaufsvolumen bereits über dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. Die Preise entwickelten sich hingegen moderat: Eine typische Wohnung kostete 263.639 Euro, das sind 2,8 Prozent mehr als 2024 – unterhalb der Inflationsrate von 3,3 Prozent. Im Langzeitvergleich sind Eigentumswohnungen real gesehen also günstiger geworden.

Besonders deutlich zeigt sich die Angebotsverknappung bei Erstbezug: Deren Anteil sank auf 26,1 Prozent, nach 30,2 Prozent im Vorjahr. Gleichzeitig stieg der Preisaufschlag für neue Wohnungen gegenüber dem Bestand weiter – auf nunmehr 51,9 Prozent. Während Wien mit 6.050 Verkäufen ein deutliches Plus von 28 Prozent erzielte und Vorarlberg mit einem Preisplus von 10 Prozent führend war, gab es in acht Bundesländern mengenmäßig Zuwächse. Nur im Burgenland sank die Verkaufszahl deutlich.

Die Quadratmeterpreise legten bundesweit um 3,3 Prozent auf 4.300 Euro zu. Steigerungen gab es vor allem in Wien, Salzburg, Tirol, Vorarlberg und der Steiermark. In Niederösterreich, Kärnten und dem Burgenland gingen sie hingegen zurück. Besonders stark stiegen die Preise im oberen Marktsegment – etwa im ersten Wiener Bezirk, wo jede vierte Wohnung mehr als 1,75 Millionen Euro kostete. Am günstigsten waren Wohnungen im unteren Viertel in Gmünd und Zwettl mit Preisen unter 50.000 Euro.

Re/Max rechnet mit einer weiteren Erholung, warnt aber vor schleichendem Substanzverlust, falls zu wenig saniert oder neu gebaut wird. Vor allem beim Erstbezug sind sinkende Stückzahlen ein Warnsignal. Der Markt sei bereit, der Kreditrahmen wieder attraktiver, aber es brauche politische Impulse zur Sanierungsförderung und zur Reduktion von Bürokratie, so Re/Max Austria.

In den Landeshauptstädten waren die Preisbewegungen unterschiedlich: Während Wien, Salzburg und Innsbruck stabile oder steigende Preise verzeichneten, gab es in Graz und Klagenfurt teils Rückgänge. Im Westen bleiben Vorarlberg und Tirol mit durchschnittlichen Wohnungspreisen von über 320.000 Euro die teuersten Regionen. Österreichweit betrachtet liegt der mittlere Preis im oberen Viertel bei 355.000 Euro, während das untere Viertel bei rund 159.720 Euro liegt.

Der Rückgang des Neubauanteils dürfte den Druck auf den Markt weiter erhöhen. Trotz insgesamt positiver Entwicklung der Verkaufszahlen und moderater Preissteigerungen zeigt sich, dass der Markt auf Kante genäht ist – fehlender Neubau und zu wenig Sanierung könnten mittelfristig wieder zu stark steigenden Preisen führen. Die Politik ist gefordert, jetzt die richtigen Rahmenbedingungen zu setzen, um langfristig ein ausgewogenes Wohnungsangebot sicherzustellen.

© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 01. Oktober 2025 - zuletzt bearbeitet am 02. Oktober 2025


GR
AutorGerhard Rodler
Tags
Preise
Vorarlberg
Eigentumswohnungen
Wohnung
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