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Nachhaltiges Scheinen und Sein

Außen grün und schön – und innen alles andere als grün und nachhaltig? Wie weit ist das Thema Nachhaltigkeit denn wirklich bei den großen Immobilienunternehmen Europas angekommen? Das wollte die IVG – selbst in Sachen Ökologie durchaus nachhaltig denkend; was die ökonomische Nachhaltigkeit für die Anleger betrifft, derzeit eher ein Getriebener – in einer groß angelegten Studie wissen. Die Immobilienunternehmen in Europa zeigen sich demnach gespalten in eine Gruppe, in der eine hohe Dynamik bei der Integration der Nachhaltigkeitsaktivitäten in das Tagesgeschäft spürbar ist, und eine andere Gruppe, bei der das Thema Nachhaltigkeit eher stagniert. Mittlerweile haben 54 Prozent der Umfrageteilnehmer eine eigenständige Abteilung oder Personen, deren Schlüsselaufgabe im Themengebiet Nachhaltigkeit liegt. Unternehmensgröße und Börsennotierung spielen für die Unternehmensentscheidung, eine Nachhaltigkeitsabteilung aufzubauen, offenbar keine Rolle. Nachhaltigkeit ist kein Selbstzweck: Die Unternehmen, die Personal speziell für Nachhaltigkeitsaktivitäten eingestellt haben, versprechen sich davon Vorteile im Wettbewerb. 63 Prozent der Unternehmen verbinden Nachhaltigkeit mit der Perspektive, finanzielle Einsparungen erzielen zu können. Unter den Stakeholdern weisen die Investoren und die Mieter für die Unternehmen die höchste Relevanz im Hinblick auf Nachhaltigkeitsthemen auf. Die Implementierung eines Carbon Footprint sowie die Reduktion der CO2-Emissionen: Das Thema Nachhaltigkeit in der Immobilienbranche rückt weiter in den Vordergrund, sei es in aktuellen, politisch motivierten Diskussionen oder in einer Vielzahl von Publikationen und Statements zu Fachthemen. Hinzu kommt die deutliche kommunikative Positionierung der Entscheider zur Verantwortung der Branche. Auch beim Blick auf die Internetseiten der europäischen Immobilienunternehmen wird dieser Anspruch deutlich. Was vor zwanzig Jahren seinen Anfang nahm und vor rund sieben Jahren auch auf der europäischen Immobilienlandkarte auftauchte, ist, so scheint es, in der operativen Umsetzung angekommen. Dabei wird mittlerweile akzeptiert, dass Corporate Sustainability (CS) nicht nur als MarketingInstrument zu bewerten ist, sondern vielmehr als sich im Fundament der Corporate Identity der Unternehmen integrierende Entwicklung. Denn im Falle von Nachhaltigkeit werden nicht nur ökologische und soziale Faktoren berücksichtigt, sondern auch das ökonomische Unternehmensziel unterstützt. Thema erkannt, Thema strukturiert und dann ins Tagesgeschäft integriert – so scheint der erste Eindruck. Als sehr wichtig oder wichtig erachten 83 Prozent der befragten Unternehmen die Implementierung des Carbon Footprint. Die europäische Immobilienwirtschaft scheint somit hinsichtlich der CO2- und Treibhausgasemissionen, die mit der Nutzung und dem Bau (Verwendung von bestimmten Materialien!) von Immobilien in Verbindung gebracht werden, stark sensibilisiert zu sein. Dementsprechend wird das Ziel einer allgemeinen Reduktion der CO2-Emissionen als ähnlich wichtig eingestuft von 74 Prozent der Teilnehmer. Die Einführung eines Green Facility Managements wird von jeweils 38 Prozent der Befragten als sehr wichtig oder wichtig erachtet. Hohe Bedeutung hat darüber hinaus das Thema der Green Leases, also der Mietverträge mit grünen bzw. nachhaltigen Nutzungsklauseln (für 61 Prozent der Befragten sehr wichtig oder wichtig). In Bezug auf die Zertifizierung von Immobilien bietet sich den Unternehmen mittlerweile eine Vielzahl von Optionen an. Zur Auswahl stehen unter anderem das amerikanische LEED-, das britische BREEAM-, das deutsche DGNB-, das französische HQE- und das europäische EUGreenBuilding-Zertifikat. Die europäischen Unternehmen bevorzugen in der Umfrage vor allem LEED- (37 Prozent) und BREEAM-Zertifikate (42 Prozent). Das DGNB-Zertifikat wird, trotz der relativ hohen Teilnehmeranzahl an deutschen Immobilienunternehmen in der Umfrage, nur von knapp elf Prozent der Befragten am meisten genutzt und findet außerhalb des deutschen Sprachraums kaum Beachtung. Auch das europäische EU-Green-Building-Zertifikat wird lediglich von rund zehn Prozent der Unternehmen am meisten verwendet. Somit bestätigt sich das Bild aus unser Umfrage des Jahres 2011. Auch damals zählten LEED und BREEAM zu den Favoriten der Nachhaltigkeit in der europäischen Immobilienwirtschaft.
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© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 23. Juli 2013 - zuletzt bearbeitet am 07. Oktober 2024


GR
AutorGerhard Rodler
Tags
Investment
Branche
Nachhaltigkeit
IVG
Ökologie
Grün
CO²
revision
BREEAM
LEED
Sustainability
DGNB

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