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Neue Bauordnung wird zum Zankapfel
Immobilienbranche sieht 2/3-Quote als falschen Weg
Wenig Freude hat die Immobilienwirtschaft mit der neuen Wiener Bauordnung. Vor allem die Regelung, dass ab 21. März bei Neuwidmungen für Wohnprojekte ab 5.000 m² zwei Drittel geförderter Wohnbau sein muss, stößt der Wiener Fachgruppe der Immobilien- und Vermögenstreuhänder sauer auf. Auch das Abbruchverbot von Gründerzeithäusern ist der Branche ein Dorn im Auge. In einem Pressegespräch über den Wiener Wohnungsmarkt 2019 heute Vormittag erklärte Fachgruppenobmann Michael Pisecky, dass diese Regelung in erster Linie zu einer weiteren Verknappung von bebaubaren Grundstücken führe. Denn: „Es mag sein, dass die Zweidrittelregelung preisdämpfend wirkt - allerdings wird dann kaum jemand das Grundstück verkaufen wollen. Besonders internationale Investoren, die über bebaubare Grundstücke verfügen, würden diese Regelung lieber aussitzen wollen, um dann zu einem vernünftigen Preis verkaufen zu können.“ Das treffe, so Bauträgersprecher Hans-Jörg Ulreich, vor allem kleine und mittlere Bauträger, große Unternehmen könnten ja die Zweidrittelregelung durch städtebauliche Verträge umgehen."
Auch das Ansinnen der Stadtregierung, Gründerzeithäuser zu erhalten, indem man einen Abbruchstopp verfügt hatte, sei, so Ulreich, zum Scheitern verurteilt. "Die Sanierung von Gründerzeithäusern ist teurer als ein Neubau, die Erhaltung dieser Häuser kostet ebenfalls viel Geld. Allerdings ließen sich Sanierung und Erhaltung nicht durch die Mieten, die durch das MRG geregelt sind, decken. Ein Neubau sei da wirtschaftlich viel sinnvoller", so Ulreich, der darauf verweist, dass die Sanierungsquote in den vergangenen Jahren um 60 Prozent gesunken sei.
Ebenso ärgert sich die Branche über das OGH-Urteil zu den Lagezuschlägen und der folgenden Neuinterpretation der Stadt Wien. Damit sei die Rechtsunsicherheit weiter gestiegen, sagt Michael Pisecky; Ulreich sieht darin einen weiteren Hinderungsgrund für Sanierungen. Auch fehle eine Förderung für Nachverdichtungen. "Wohnraum soll nicht nur auf der grünen Wiese entstehen", sagt Ulreich.
Generell würde der leistbare Bereich zunehmend privaten Immobilienbesitzern umgehängt werden - obwohl 70 Prozent des Wohnungsbestands preisgeregelt seien, würden 50 Prozent jener, die auf leistbaren Wohnraum angewiesen seien, im freifinanzierten Bereich wohnen.
Zudem gebe es für die Regelungen keinen Grund, denn es herrsche "keine Wohnungsnot in Wien", sagt Ulreich, der auf zahlreiche Leerstände in Gemeindebauten oder Genossenschaftswohnungen verweist. Erwartungsvoll blickt die Fachgruppe auf die Ankündigung der Bundesregierung, das Mietrecht zu überarbeiten. "In dem finden sich auch ganz konkrete Forderungen der Branche", so Pisecky.
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AutorCharles Steiner
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