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Nicht überall ist Retail in der Krise

Zwischen Sättigung und neuem Expansionspotenzial

Der europäische Outlet-Markt präsentiert sich zweigeteilt: Während Länder wie Großbritannien und Italien weitgehend gesättigt sind und Expansionen nur noch in Form von Umbauten oder Ergänzungen stattfinden, gibt es in Deutschland, Österreich und Teilen Osteuropas noch Potenzial – allerdings stark eingeschränkt durch restriktive Genehmigungsverfahren. Besonders dynamisch entwickeln sich hybride Konzepte in Innenstädten wie Metzingen oder Bad Münstereifel, die gezielt Leerstände bekämpfen und zur Revitalisierung beitragen.

Die aktuelle Studie zu Outlets in Europa zeigt zudem einen klaren Trend zu internationalen Betreiberstrukturen: McArthurGlen, Value Retail, Neinver, ROS Retail Outlet Shopping und VIA Outlets dominieren den Markt, während Investoren wie L Catterton, Hammerson oder der APG Pension Fund durch Eigentümerwechsel und Portfolioverkäufe für Bewegung sorgen. Erfolgsfaktoren bleiben dabei die Vielfalt an Marken, touristische Lage, gute Verkehrsanbindung und Parkmöglichkeiten sowie in vielen Märkten die Sonntagsöffnung. Problemfälle entstehen hingegen durch hohe Leerstände, gescheiterte Erweiterungen und den Druck des Onlinehandels.

Zu den wichtigsten Standorten zählen das Designer Outlet Roermond in den Niederlanden mit 46.700 m² Bruttomietfläche (39.000 m² Verkaufsfläche) und hoher Besucherquote aus Deutschland, sowie das McArthurGlen Parndorf in Österreich mit rund 36.000 m² Bruttomietfläche und aktuell 170 Marken-Shops. In Italien gilt das Serravalle Designer Outlet mit 50.650 m² Bruttogeschossfläche als größtes Outlet Europas. Das britische Bicester Village gilt mit 27.000 m² Bruttomietfläche als Referenzprojekt in Sachen Flächenproduktivität.

Auch in Deutschland bleibt der Markt in Bewegung: Das Designer Outlet Berlin wurde im Mai 2025 von ROS Outlets übernommen und erweitert, während für Wertheim Village nach jahrelangen Auseinandersetzungen nun Planungsrecht für eine Vergrößerung geschaffen wurde. Outletcity Metzingen verzeichnet als größtes Outlet-Agglomerat Europas über 40.000 m² Verkaufsfläche und 4,2 Millionen Besucher jährlich.

Für die kommenden Jahre wird erwartet, dass vor allem vertiefte Mixed-Use-Ansätze und die Integration von Tourismus- und Freizeitkonzepten den Erfolg neuer Projekte bestimmen. Gleichzeitig bleibt der regulatorische Rahmen entscheidend: Märkte mit flexiblen Genehmigungsprozessen werden schneller wachsen, während restriktive Länder wie Deutschland und Österreich mit langen Verfahren zu kämpfen haben.

© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 18. September 2025 - zuletzt bearbeitet am 22. September 2025


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AutorGerhard Rodler
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