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Northern Comfort
Amerika ist durch den Wind, Europa kennt längst wieder Grenzen, und in anderen Teilen der Welt bleiben Frieden und Wohlstand ein Heilsversprechen. Wer oder was tröstet uns noch in Zeiten wie diesen?
Bei Weltuntergangsstimmung hilft nur eins: Die Flucht in den hohen Norden. Die dort oben können mit Dunkelheit umgehen. Die Häuser sind bunt, die Möbel hell, der Humor schräg, das Essen vielfach prämiert und leicht verdaulich. Trolle und Elfen zählen zum Kulturgut. Und im Staate Dänemark ist schon lange nichts mehr faul. Im Gegenteil, Meik Wiking, CEO des Kopenhagener Instituts für Glücksforschung, hat gerade ein Buch zum Thema "Glücklich Leben" geschrieben. Selbst ihre Trolle haben die Dänen monetarisiert. Die knöchernen Zauselwesen bevölkern nun Kinderzimmer und Kinoleinwände.
##Berlin eingekocht
Seit die Skandinavier mit ihrer experimentierfreudigen Küche den Rest der Welt beglücken, ist Vielfalt in das kulinarische Universum eingezogen. Und wer meint, Kunst und Essen würden die Welt besser machen, kommt an Ólafur Elíasson nicht vorbei. Der in Berlin lebende Lichtdesigner und Künstler hat isländisch-dänische Wurzeln und zählt zu den Top-Shots der internationalen Kunst- und Design-Szene. In seinen Arbeiten verbindet er physikalische Versuchsanordnungen, spektakuläre Überraschungseffekte und ökologisches Engagement zu einer ganz eigenen Kunstform - Gebäude hat er auch schon entworfen. In seinem Studio in Berlin, wo er seit 1995 lebt, werken 90 Mitarbeiter aus den verschiedensten Berufen: Architekten, Ingenieure, Geisteswissenschaftler, Handwerker. Sein "laboratory for spatial research" am Prenzlauer Berg ist nebenbei ein Labor und "Betriebskantine". "Ich verlange sehr viel von meinen Mitarbeitern. Für solch einen Einsatz möchte ich mich bei den Mitarbeitern bedanken", erklärt Eliasson seine "Anti-McKinsey-Unternehmensstrategie".
##Alles hygge, oder was?
Und weil die Wohnwahnsinnigen von Ikea sowieso bereits den Rest der Welt einrichten, poppt in den Berliner Seitenstraßen kleinteiliges skandinavisches Designwohngefühl aus dem Asphalt. "Hygge" ersetzt quasi das französisch-dekadente "savoir vivre" durch Gemütlichkeit und Behaglichkeit. "Hygge ist warmes Licht und ein kuscheliges Sofa, Picknicken im Sommer und Glögg trinken im Winter. Der reduzierte Stil und die natürlichen Materialien wie Holz, Fell und Wolle kommen in Berlin sehr gut an", meint Eva Tesar von Hygge Interior. "Skandinavier haben es gern hell und haptisch." Und weil ich selbst kein Fan von Schwermut bin und das Helle suche, speise ich heute mittags mit Kollegen in der Kantine der Nordischen Botschaften. Beim Kabeljaufilet aus Island, um 6,50 Euro, erzählt uns der dänische Kulturattaché, dass die Trolls Zuwachs bekommen haben. Der neue Troll soll orangefarbenes Haar haben.
Die dort oben können mit Dunkelheit umgehen. - Romana Kanzian
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AutorRomana Kanzian, Redaktionsbüro Berlin
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