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Aufholbedarf bei ESG
Nur 50 Prozent des Portfolios ESG konform
Die EU-Taxanomie war 2021 das bestimmende Thema in der österreichischen Immobilienwirtschaft. Eine ESG-Berichtspflicht ist zwar bereits in Kraft, trotzdem geben nur 50 Prozent der Asset-Manager an, für ihre Portfolios Mindeststandards für Nachhaltigkeit anzuwenden. Zudem hat die Pandemie deutliche Spuren in den Immobilienportfolios der österreichischen Asset-Manager hinterlassen.
Die drei größten Assetklassen blieben 2021 wie in den Vorjahren unverändert Wohnen (35 %), Büro (32 %) und Retail (11 %), trotzdem hat die Pandemie in den Portfolios zu markanten Veränderungen geführt. Das zeigt die neue Trendstudie "Real Estate Asset Management in Österreich 2022" von den Kooperationspartnern PwC Österreich und Drees & Sommer Österreich sowie den unterstützenden Verbänden Areama, ÖVI und RICS. Im Zeitraum von November 2021 bis Februar 2022 wurden für die Studie rund 300 Immobilien- und Asset-Manager eingeladen, mittels eines Online-Fragebogens den aktuellen Entwicklungsstand zum Thema Real Estate Asset-Management in Österreich abzugeben.
War die Assetklasse Hotel im Jahr 2020 noch im Ranking auf dem vierten Platz gelegen, wurde sie 2021 von Logistik, Industrie und Serviced Appartements überholt. Die Assetklassen Logistik und Industrie sind zusammen auf nunmehr neun Prozent Portfolioanteil angewachsen, die Assetklasse Wohnen verzeichnete hingegen einen Rückgang von 43 auf 35 Prozent. Bei den prognostizierten Änderungen in den kommenden 24 Monaten fällt auf, dass "Büro" den zweiten Platz bei der positiven Veränderung des Portfolios einnimmt. "Hotel" wird als weiter rückläufig eingeschätzt.
Besonders geprägt war das vergangene Jahr neben den Auswirkungen der Pandemie durch die Entwicklungen rund um das Thema "ESG" sowie die Einhaltung der Offenlegungs- und die EU-Taxonomie-Verordnung. Waren im vergangenen Jahr noch rund 75 Prozent der Befragten der Ansicht, dass sich die Immobilienwirtschaft als Ganzes zu wenig mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzt, sind es heuer 62 Prozent. "Diese Veränderung ist mit Sicherheit mit der nun verpflichtenden Einhaltung der EU-Taxonomie-Verordnung in Zusammenhang zu bringen, die eine intensive Auseinandersetzung mit Klimaschutz und Nachhaltigkeit vorschreibt", erklärt Studienautor Georg Stadlhofer, Geschäftsführer des Beratungs-, Planungs- und Projektmanagementunternehmens Drees & Sommer in Österreich.
LP
AutorLeon Protz
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